Kulturarbeiter hauchen der Zeche Ewald neues Leben ein

10.07.2003 | Herten

Beeindruckende Szenerie mit angestrahlten Fördertürmen

In der beeindruckenden Kulisse der vor drei Jahren geschlossenen Zeche Ewald legen in der diesjährigen "Nacht der Industriekultur" am Samstag, 12. Juli, unter anderem Lichtinstallateure, bildende Künstler und Musiker aus dem Umfeld der freien Künstlergruppe "Familie Schumann" eine achtstündige Extraschicht ein, um den Besuchern Einblicke in ihre Arbeitsweise zu gewähren und die verlassene Produktionsstätte für eine Nacht in ein poetisches Gesamtkunstwerk zu verwandeln und in neuem Licht erstrahlen zu lassen.

Noch bis vor einigen Jahren galt hier der familienähnliche Zusammenhalt unter den "Kumpels" als begünstigende Voraussetzung für motivierte Produktion. Am 12. Juli wird sich den Besuchern der Zeche Ewald zeigen, dass in dieser Nacht ein ähnlicher Zusammenhalt eine gute Schaffensgrundlage für Musik und Kunst ist.

Die Wahlverwandten des Musikers und Medienkünstlers Ralf Schumann spiegeln mit ihren unterschiedlichen Arbeitsweisen die Bandbreite gegenwärtiger künstlerischer Aktivitäten, die sich im Ruhrgebiet während und nach der schwarzgoldenen Kohlezeit entwickelt hat. Bildhauer, Maler, Fotografen, Installations- und Performancekünstler und Musiker zeigen vor Ort, wie unterschiedlich die Auseinandersetzung mit dem Thema Strukturwandel sein kann.

Die Künstler arbeiten innerhalb des verwinkelten Gebäudekomplexes räumlich getrennt an ihren Projekten und demonstrieren dem Publikum, auf welche Weise sie an der Entwicklung von der Kohle- zur Kulturproduktion teilnehmen. Dabei steht die Arbeit der beteiligten Künstler nicht nur für sich selbst, sondern wird in der hier ausgerufenen "Nacht der Industriekultur" in Anlehnung an den industriellen Produktionsprozess zusätzlich zu einem größeren Ganzen zusammen geführt.

Während Klangkunst, Jazz, Populärmusik und Klassik dezentral im Gebäude erschallen, führt Ralf Schumann diese Elemente an zentraler Stelle nahe dem Förderturm zusammen, um sie mit weiteren Klängen als eine multimediale Live-Präsentation dem Publikum vorzuführen. Eine Video-Installation mit Live-Bildern vom Inneren der Halle macht den ankommenden Besuchern auf Großbildschirmen sichtbar, auf welche Weisen die am Projekt beteiligten bildenden Künstler den Wandel der Zeche Ewald von der einstigen Heimat der Bergarbeiter zur neuen Heimat für Kulturarbeiter erleben und mitgestalten.

Die markantesten Gebäudeteile wie Fördertürme und Hallen werden den ganzen Abend über farblich effektvoll illuminiert und machen den Spielort weit über die Grenzen der Stadt Herten hinaus sichtbar.

Zuschauern mit weiter gehendem Interesse an den unterschiedlichen Aktionen und Kunsträumen gewähren regelmäßige Führungen detailliertere Einblicke in die skurrile Kulisse der ehemaligen Produktionsstätte. Neben der Ausstellung "Ewald gestern - heute - morgen" mit Video-Projektionen und Fotografie als Zeitzeugen des Wandels hält das Musik-Café "In Motion" als kommunikativer Treffpunkt und zur Entspannung den ganzen Abend über Erfrischungen und leckere Imbisse bereit. Eine zusammenfassende Dokumentation der Akionen wird nachfolgend ins Internet gestellt und somit integraler Bestandteil des überregional sichtbar fortschreitenden Wandels der Ruhrregion.

Weitere Informationen zu der Veranstaltung gibt es im Internet auf der Homepage der Stadt Herten unter www.herten.de.

Pressekontakt: Pressestelle, Svenja Küchmeister, Telefon: 02366-303227



Zu dieser Meldung können wir Ihnen folgendes Medium anbieten:

ExtraSchicht auf Ewald (06.03)