Münster.
(SMS) Der Internationale Suchtstoffkontrollrat der Vereinten Nationen (International Narcotics Control Board - INCB) mit Sitz in Wien hat auf seiner Reise durch mehrere Großstädte der Bundesrepublik Deutschland am 16.07.2003 auch Station in Münster gemacht, um den Drogenkonsumraum von INDRO e.V. am Bremer Platz zu besichtigen.
Der INCB ist ein unabhängiges Kontrollorgan, das die Aufgabe hat, die Umsetzung und Einhaltung der drei Internationalen Suchtstoffübereinkommen der Vereinten Nationen (von 1961, 1971 und 1988) zu überwachen. Auf Einladung der Drogenbeauftragten der Bundesregierung, Marion Caspers-Merk, befinden sich unter der Leitung des Präsidenten des INCB Prof. Dr. Philip Emafo (Nigeria), Dr. Maria Elena Medina-Mora (Mexiko) und Saul Takahashi (Japan) auf der Inspektionsreise. Begleitet und betreut wird die Delegation von Werner Sipp vom Bundesministerium für Gesundheit und Soziale Sicherung.
Mit der Rundreise wird dem INCB die Möglichkeit geboten, sich durch direkte Information vor Ort Gewissheit darüber zu verschaffen, dass die Einrichtung von Drogenkonsumräumen in der Bundesrepublik Deutschland im Einklang mit den Internationalen Suchtstoffübereinkommen stehen.
Ihren dreistündigen Besuch in Münster nutzten die Mitglieder des INCB dazu, sich vom Leiter des INDRO e.V. Dr. Wolfgang Schneider, Stadträtin Dr. Agnes Klein und Polizeipräsident Hubert Wimber umfassend und intensiv über das Drogenhilfesystem in Münster zu informieren. Die besondere Aufmerksamkeit der Delegation des INCB galt dabei dem Drogenkonsumraum. Diesbezüglich stellten sie zahlreiche Fragen zum Ablauf innerhalb dieser Drogenhilfeeinrichtung. Ebenso interessierten sie sich für die Struktur und die Einbettung des Drogenkonsumraumes in das gesamte Münsteraner Drogenhilfesystem.
Der Delegation wurde dargelegt, dass in Münster alle verantwortlichen Institutionen von Drogenhilfeeinrichtungen über Ordnungsamt bis zur Polizei und Staatsanwaltschaft kooperativ zusammenarbeiten um schwerstabhängigen Drogensuchtkranken Hilfe zu gewähren. Ebenso wurde verdeutlicht, dass durch die Einrichtungen insbesondere des Drogenkonsumraumes die Öffentlichkeit von den negativen Begleiterscheinungen der Drogenproblematik (Konsum in der Öffentlichkeit) teilweise entlastet wird. Bei alledem wurde den Mitgliedern des INCB erläutert, dass in Münster die Balance zwischen Prävention und Repression verfolgt wird. Es wurde hervorgehoben, dass vor allem durch die Einrichtung und den Betrieb des Drogenkonsumraumes kein rechtsfreier Raum geschaffen wird.
Die Jugend-, Sozial- und Gesundheitsdezernentin Dr. Agnes Klein stellte abschließend fest: "Die Kooperation zwischen den verschiedenen Institutionen in Münster ist nicht nur gut und konstruktiv sondern auch transparent, wie anlässlich des Besuchs des Internationalen Suchtstoffkontrollrats der Vereinten Nationen bewiesen werden konnte."
Nach Münster wird der INCB in Nordrhein-Westfalen noch die Städte Essen und Bonn besuchen. Die Ergebnisse der Rundreise dieser Delegation werden in den nächsten Jahresbericht dieser UN Organisation einfließen.
Foto: Presseamt Stadt Münster. Veröffentlichung honorarfrei.
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