Feuerwehrleute sind auf Einsätze unter Strahlenschutz vorbereitet

18.08.2003 | Herten

12 Teilnehmer haben einen 35-stündigen Lehrgang absolviert

Etwas gespenstisch wirkte es schon, als am Samstagvormittag auf dem Schulhof der Comeniusschule in Scherlebeck plötzlich Personen in weißen Schutzanzügen und mit einer langen Messstange ausgestattet über den Schulhof schritten. Andere sperrten mit Flatterband Teile des Schulhofs ab. Meistens piepte oder ratterte es irgendwo.

Dieses Szenario war die Abschlussübung des 35-stündigen Lehrgangs "Strahlenschutzeinsatz 1". Zwölf Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr lernten unter der Leitung von Brandoberinspektor Michael Spiekermann und den Ausbildern Alexander Ponzini, Mike Huge und Jörg Stier von der Hauptwache die Grundlagen für Einsätze mit Verdacht auf Strahlen. Mit Erfolg: "Im Großen und Ganzen sind die Prüfungen optimal gelaufen. Wichtig war zuerst die Personenrettung und anschließend die Strahlenfeststellung. Das hat gut geklappt", lobte Michael Spiekermann seine Schüler nach abgelegter - und bestandener - Prüfung.

Sabrina Schlöder vom Löschzug II (Scherlebeck) war ebenfalls zufrieden mit dem Lehrgang: "Für mich diente das der Weiterbildung. Wir sind in der ECS-Gruppe (Einsatzgruppe Chemie und Strahlenschutz) und können die neuen Kenntnisse dabei gut nutzen. Vor allem haben wir jetzt den Vorteil, dass wir die Gefahr besser einschätzen können", beschreibt die Feuerwehrfrau.

In der ersten Übung galt es, eine Person aus einem Fahrzeug zu bergen und den Strahler zu orten und zu sichern. Anschließend galt es, einen radioaktiven Gegenstand mit Hilfe verschiedener Messgeräte sicherzustellen. Äußerste Obacht geboten ist bei den Feuerwehrmännern auch beim Ablegen der Schutzanzüge. Hierbei wird mit dem "Bügeleisen", wie das Messgerät wegen seiner Form genannt wird, jeder Zentimeter genau auf Strahlung untersucht.

"In Herten gibt es nur wenige Betriebe, die strahlendes Material einsetzen. Doch die Zahl der Transporte mit radioaktivem Material für medizinische Zwecke nimmt auf deutschen Straßen zu - und damit auch das Unfallrisiko. Deshalb werden wir künftig häufiger mit solchen Einsätzen rechnen müssen", sagt Michael Spiekermann. Der Leiter der Hertener Feuerwehr, Hans-Georg Lauer, ergänzt: "Es ist wichtig, dass auch von den ehrenamtlichen Kräften möglichst viele in diesem Bereich geschult sind. Die Gefahr besteht vor allem darin, dass man den Bedrohung durch Strahlen oder Chemikalien nicht sehen kann."

Gut geschult und erfolgreich geprüft sind neben den Kräften aus der Hauptwache seit dem Wochenende auch Christian Böse, Jörg Große Homann, Robert Klamet, Bernhard Lauer, Jörg Müller, Ingo Ossenbühl, Christian Rohde, Sabrina Schlöder, Sebastian Scieszka, Thorsten Ziaja, Ralf Kreske und Sascha Rolke.

Pressekontakt: Pressestelle, Svenja Küchmeister, Telefon: 02366-303227



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Teilnehmer Lehrgang Strahlenschutz (08.03)

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