Nilgänse mögen die Teiche im Schlosspark

27.08.2003 | Herten

Serie: Wasservögel auf den Hertener Schlossteichen

Vor noch gar nicht langer Zeit galten sie bei uns noch als "Exoten", heute haben die Nilgans (Alopochen aegyptiacus) Europa, Deutschland und Nordrhein-Westfalen als Heimat für sich entdeckt - und auch den Hertener Schlosspark.

Eigentlich ist die Nilgans der häufigste Wasservogel Afrikas. Doch schon bei den alten Ägyptern, Griechen und Römern war die Nilgans als Parkvogel bekannt und gelangte im 17. und 18. Jahrhundert nach Westeuropa. Dort wurde sie vor allem in Parks, Menagerien und in Zoos gehalten. Mit der zunehmenden Zahl an Vögeln, die aus Gefangenschaft entkamen, verbreitete sich die Nilgans auch in unseren Breitengraden.

Männchen und Weibchen unterscheiden sich äußerlich nur durch die Größe: die Gans ist deutlich kleiner als der Ganter. Aus der Ferne wirken die Nilgänse rötlich braun, doch aus der Nähe betrachtet zeigen sie sich in einem farbenprächtigen Gewand. Ihr Kopf ist hell, doch das Augenumfeld, der Halsring und der Brustfleck sind dunkelbraun. Auffallend sind auch ihre langen, rosafarbenen Beine. Nilgänse werden 63 bis 73 Zentimeter groß. Im Normalfall sind diese Gänse sehr stille Vertreter. Wenn sie aber ihre Stimme erheben, hört man sowohl das heisere Zischen der Männchen als auch das schrille Schnattern der Weibchen sehr weit.

In den warmen Sommerwochen konnten die Schlosspark-Besucher eine Nilgans-Familie im Gänsemarsch über die Wege rund um die Schlossteiche ziehen sehen oder auch in Reih‘ und Glied auf den Teichen schwimmen. Dieses Bild ist typisch für Nilgänse. Nachdem die meist acht bis zehn Eier vom Weibchen knapp 30 Tage lang ausgebrütet worden sind, beteiligt sich auch der Ganter an der Jungenführung. In der Anfangszeit hält sich die Familie meist in der Seichtwasserzone zwischen lockerer Ufervegetation auf. Gut zwei Monate später sind die Jungen erwachsen und damit voll flugfähig.

Bei der Auswahl des Nistplatzes sind die Nilgänse sehr anpassungsfähig. Sie nisten im Gras oder Röhricht und sogar auf Bäumen. Selbst im Winter beweisen Nilgänse immer häufiger, wie robust sie sind, und bleiben ihrer Sommer-Heimat treu. Zu ihrer Hauptnahrung gehören Gräser. Doch auch Getreidefelder in der Umgebung werden gerne von Nilgänsen angesteuert - bevorzugt in den Dämmerungs- und Nachtstunden. Dann fliegen sie meist in V-Formation auch über Hertens Dächer hinweg.

Abschließend noch eine dringende Bitte: Füttern Sie die Tiere nicht! Die Wasservögel und Fische finden genügend Nahrung in den Teichen. Durch altes und schimmliges Brot können die Tiere erkranken. Zusätzliche Fütterung sorgt auch für eine zusätzliche Vermehrung der Tiere. Je mehr Wasservögel und Fische einen Teich bevölkern, umso größer ist auch die Kotmenge, die das Wasser anschließend belastet. Gemeinsam mit Brotresten, die dem Teich zusätzlich Sauerstoff entziehen, können diese Belastungen dazu führen, dass der Teich "kippt".

Die Wasservögel auf den Hertener Schlossteichen haben auf der Homepage der Stadt Herten unter www.herten.de einen eigenen Bereich. Unter der Rubrik Stadtinformationen, Unterpunkt Wald und Natur, werden die Vögel ebenfalls wöchentlich Einzug halten, dann aber auch dauerhaft dort zu finden sein.

Pressekontakt: Pressestelle, Svenja Küchmeister, Telefon: 02366-303227



Zu dieser Meldung können wir Ihnen folgende Medien anbieten:

Nilgänse 1 (08.03)

Nilgänse 2 (08.03)