Junge Reiherenten gehen auch allein auf Entdeckungsreise

22.10.2003 | Herten

Serie: Wasservögel auf den Schlossteichen

Wie ein Köpper wirkt es, wenn die Reiherente (Aythya fuligula) sich kopfüber in die Tiefen der Schlossteiche begibt, um - plopp! - plötzlich wieder auf der Oberfläche aufzutauchen. Mit rund 43 Zentimetern gehört die Reiherente zu den kleineren Wasservögeln. Ursprünglich aus der Region von Eurasien bis zum Pazifik stammend hat sich die Tauchente auch bei uns ausgebreitet und fühlt sich seitdem in vielen Zoos und Parks heimisch.

Die Reiherenten fallen vor allem durch ihren gedrungenen Körperbau und die runde Kopfform auf. Sie wiegen nur 600 bis 1100 Gramm. Das Männchen ist an Kopf, Brust und Körperunterteil schwarz gefärbt, Flanken und Bauch sind leuchtend weiß. Auffällig sind auch der lange Schopf am Hinterkopf und die gelben Augen. Das Weibchen ist schokoladenbraun, sein Körperbau gleicht dem des Erpels.

Aber Reiherenten sind nicht nur sehr attraktiv, sie können auch hervorragend tauchen. Deshalb bevorzugen sie Reviere, in denen das Wasser drei bis 14 Meter tief ist. Muscheln, Schnecken, Insektenlarven und Samen von Wasserpflanzen gehören zu ihrer Nahrung. Auch kleine Fische und Kaulquappen erbeuten und verzehren diese Tauchenten unter Wasser.

Im Brutgebiet treffen die Reiherenten verpaart ein, doch die Paarbindung hält nur für sehr kurze Zeit - einige Erpel verlassen die Weibchen schon kurz nach Brutbeginn. Das Weibchen sucht den Brutplatz aus. Meist liegt er in der Flachwasserzone oder in unmittelbarer Ufernähe im Röhricht. Dort baut das Weibchen das Nest aus sämtlichem Material, das rund um den gewählten Platz zu finden ist. Ist der kleine, flache Bau mit Dunen ausgekleidet, legt das Weibchen im Regelfall acht bis elf Eier hinein. 23 bis 28 Tage dauert die Brut.

Die jungen Reiherenten sind Nestflüchter und tummeln sich schon sehr bald auf dem Wasser. Flügge werden sie aber erst nach 45 bis 50 Tagen. Doch schon vorher ist die Bindung der Jungen zur Mutter recht locker. Wenige Tage alte Küken schwimmen mitunter ganz alleine auf dem Teich umher, um die Welt auf ihre Weise zu entdecken.

Da die Reiherenten ebenso gut fliegen wie tauchen können, sind sie nicht immer auf den Schlossteichen zu sehen.

Pressekontakt: Pressestelle, Svenja Küchmeister, Telefon: 02366-303227



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Reiherente (10.03)