Genehmigungsverfahren für den Blauen Turm AufEwald in Herten

04.12.2003 | Herten

Projekt gehört zur Prioritätenliste des EEZ-Regional-Netzwerks

Auf dem Ewaldgelände soll in naher Zukunft der "große Bruder" des Blauen Turms erbaut werden und den Kern des geplanten Wasserstoffkompetenz-Zentrums bilden. Welche Bedeutung diese Anlage hat, wurde auch am Dienstag bei einem Gespräch mit Jochen Welt (SPD-Bundestagsabgeordneter) und DGB-Regionalchef Josef Hülsdünker an der Pilotanlage in Herten-Süd deutlich. Dort erklärte Dieter Mende vom EEZ-Regional-Netzwerk (EEZ - Energie, Energiewirtschaft, Zukunftstechnologien), dass die Projekte "Der Blaue Turm" und das Wasserstoffkompetenz-Zentrum AufEwald in die Prioritätenliste des EEZ-Regional-Netzwerkes aufgenommen worden sind.

Josef Hülsdünker sprach bei der Gelegenheit eine Empfehlung an alle Verantwortlichen aus: "Ich kann nur allen nahelegen, dieses Pflänzchen gut zu gießen. Da wird bestimmt ein starker Baum draus. Vielleicht sogar ein ganzer Wald auf Ewald."

Die Vorbereitungen für die Erstellung des Genehmigungsantrags für den Blauen Turm auf dem ehemaligen Zechengelände AufEwald im Hertener Süden laufen auf vollen Touren. Zu einer ersten offiziellen Besprechung lud die Bezirksregierung in Münster am vergangenen Freitag, 28. November 2003, die beteiligten Firmen, Vertreter der Stadt Herten und der Umweltverbände. Bei diesem sogenannten Scopingtermin (to scoope = schaufeln, zusammentragen) wurde auf der Grundlage der von der H2Herten GmbH vorgelegten Unterlagen festgelegt, welchen Inhalte die Umweltverträglichkeitsuntersuchung (UVU) zu berücksichtigen hat, welche Gutachten für den Genehmigungsantrag erforderlich sind, bzw. welcher inhaltliche Umfang von den Gutachten von Seiten der Genehmigungsbehörde erwartet wird.

Beim Gesprächstermin in Münster hat die Stadt Herten zunächst das Gesamtprojekt des Wasserstoff-Kompetenz-Zentrums AufEwald vorgestellt, in dessen Gesamtrahmen der Blaue Turm eine entscheidende Rolle spielt. Gemeinsam wurde im weiteren Verlauf des Gesprächs festgestellt, dass die zahlreichen, bisher im Rahmen des Bebauungsplanverfahrens für das ehemalige Zechengelände erstellten Gutachten eine derartige Qualität besitzen, dass für die UVU des Wasserstoffkompetenz-Zentrums nur die anlagenspezifischen Auswirkungen des Blauen Turms zu untersuchen sind.

Nach dem jetzigen Untersuchungsstand erfüllt diese geplante Anlage sämtliche vom Gesetzgeber auferlegten Kriterien und Umweltstandards der sogenannten TALuft (Technische Anleitung Luft) und des Bundesimmissionsschutzgesetzes. Der vollständige Genehmigungsantrag, einschließlich der UVU, wird noch in diesem Jahr der Bezirksregierung von der H2Herten GmbH vorgelegt. Der von den Umweltverbänden der Bezirksregierung übergebene Fragenkatalog wird im Rahmen des Genehmigungsverfahrens ebenfalls bearbeitet.

Im Blauen Turm AufEwald soll Wasserstoff aus Biomasse erzeugt werden. Die dort zum Einsatz kommende Biomasse entspricht der gültigen Altholzverordnung. Die beantragte Einsatzmenge: jährlich 20.000 t aufbereitetes Altholz aus der häuslichen Sperrmüllsammlung. Dies entspricht einem stündlichen Durchsatz von 2,5 t Altholz.

Die H2Herten GmbH, die den Blauen Turm errichten und betreiben wird, rechnet mit etwa sechs Monaten Bearbeitungszeit für die Genehmigungsunterlagen. Die Inbetriebnahme ist für Mitte 2005 geplant.

Pressekontakt: Pressestelle, Svenja Küchmeister, Telefon: 02366-303227



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Besuch am Blauen Turm (12.03)