Was tun mit den "Schwierigen"?

04.12.2003 | Herten

Einhaltung von Regeln fällt immer schwerer - Fachgespräch zum Thema Schwierige Kinder und Jugendliche

Lehrerinnen und Lehrer beschreiben eine steigende Zahl problematischer oder gewaltbereiter Schüler, die den Unterricht stören und ihn manchmal sogar unmöglich machen. Sowohl Schule als auch Jugendhilfe stehen in machen Fällen der Problematik ohnmächtig gegenüber. Aus dem Elternhaus ist dabei oft keine Unterstützung zu erwarten. Diese Probleme wurden von Hertener Schulleiterinnen in der Sitzung des Ausschusses für Schule und Jugend im Juli berichtet.

Die Verwaltung hat die Fragen aufgegriffen und dazu ein Fachgespräch organisiert, das am Donnerstag, 27. November 2003, in Theodor-Heuss-Schule stattfand. Eingeladen waren Vertreter aus Schule, Jugendhilfe, Schulpflegschaften und Politik. Ziel des Fachgesprächs war es, den Problemumfang in Herten zu klären und aufzuzeigen, was dagegen getan werden kann.

Rund 50 Teilnehmerinnen und Teilnehmer waren der Einladung gefolgt. Damit war die Veranstaltung fast ausgebucht. Die rege Diskussion in diesem Kreis hat deutlich gemacht, dass es notwendig ist, zwischen "extrem schwierigen" und "normal schwierigen" Kindern und Jugendlichen zu unterscheiden. Die Zahl der extrem schwierigen Schüler ist zwar überschaubar, doch gerade sie machen den Institutionen Schule und Jugendhilfe besonders zu schaffen. In diesen Einzelfällen helfen nur individuelle Maßnahmen.

Zu beachten ist allerdings auch die steigende Zahl der normal schwierigen Schüler. Rund 20 Prozent in einer Klasse, so schätzten die anwesenden Vertreter der Schulen, fallen in diese Kategorie. Hier sind neue Konzepte gefragt, die perspektivisch entwickelt werden sollen.

Übereinstimmende Ansicht der Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Fachgespräches war, dass die Akteure aus Schule und Jugendhilfe verstärkt miteinander ins Gespräch kommen müssen. Über eine frühzeitige Einbeziehung und Informationen über Förder- und Unterstützungsmöglichkeiten sollen auch Eltern wieder verstärkt in den Erziehungsprozess einbezogen werden.

Das Thema wird weiter bearbeitet. Vertreter der örtlichen Jugendhilfe werden die Problematik auch in Lehrerkonferenzen diskutieren. Im nächsten Jahr wird es voraussichtlich ein weiteres Fachgespräch geben.

Pressekontakt: Elke Münich, Fachbereich Schule und Jugend, Telefon: 0 23 66 / 30 34 96



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Fachgespräch "Schwierige" (12.03)