Bocholt, 08. Dezember 2003
EUA-Seminar zur Europäischen Sozialpolitik
Budgetfragen und Subsidiaritätsprinzip Schwerpunkte beim Empfang von polnischen Gästen
Bocholt (pd).
Die Europäische Umweltakademie in Bocholt veranstaltet vom 7. bis zum 13. Dezember 2003 in Kooperation mit der Stiftung für Deutsch-Polnische Zusammenarbeit, der Fundacja Promocji Gmin Polskich und NORDISK, ein Seminar.
Dieses Seminar findet zum Thema "Sozialpolitik in der Europäischen Union unter Berücksichtigung der Rauschgift- und Alkoholproblematik - Lösungen staatlicher und zivilgesellschaftlicher Einrichtungen am Beispiel der Niederlande" in Bocholt statt.
19 Gäste aus Polen, die als Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Gesundheitsämtern und Einrichtungen der Suchtprophylaxe und -therapie tätig sind, informieren sich in dem rund einwöchigen Seminar über die verschiedenen Zielsetzungen und Aufgaben deutscher bzw. niederländischer Einrichtungen zur Sozialpolitik.
Der heutige erste Seminartag begann mit einer Stadtrundfahrt und einem offiziellen Empfang der Stadt Bocholt durch die erste stellvertretende Bürgermeisterin Christel Feldhaar im Rathaus. Nach einer kurzen Vorstellung Bocholts beantwortete die stellvertretende Bürgermeisterin zahlreiche Fragen zum städtischen Budget. "Wie hoch ist der Anteil der städtischen Ausgaben für den Sozialhaushalt ?", so die Frage einer Teilnehmerin. Die an sich simple Fragestellung ist in Deutschland nicht so einfach zu beantworten, so Feldhaar, denn in Deutschland gilt das Subsidiaritätsprinzip als Zuständigkeitsprinzip der Gesellschaft. Vereinfacht gesagt bedeutet dieser Ausgangspunkt die Überlegung, dass das, was der Einzelne aus eigener Kraft leisten kann, ihm nicht entzogen und der Gemeinschaft übertragen werden darf, sondern diese vielmehr im Bedarfsfalle zur Hilfeleistung verpflichtet ist. Deshalb, so die stellvertretende Bürgermeisterin weiter, hat die Stadt Bocholt z.B. keine städtischen Senioren- bzw. Pflegeheime. Hier gibt es verschiedene Träger, die diese Aufgabe übernommen haben und von vielen ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern unterstützt werden. Eindrucksvolle Beispiele erläuterte Feldhaar anhand der Begegnungsstätte Ss. Ewaldi und der Kardinal-Diepenbrock-Stiftung.
Im weiteren Programmverlauf werden die Gäste die niederländischen Nachbarstädte Winterswijk und Dinxperlo besuchen, um sich vor Ort über die Praxis der Drogenberatung,- prävention und -therapie bzw. der niederländischen Drogenpolitik zu informieren. Ein Empfang im polnischen Generalkonsulat in Köln-Marienburg verbunden mit einem Vortrag über die Zuständigkeiten des "Landschaftsverbandes" für Menschen u.a. mit Drogenproblemen sowie eine Fahrt zum Ehrenfriedhof Oosterbeek bei Arnheim schließen das Programm ab.
Nach einem Besuch in Amsterdam und einem Erfahrungsaustausch über die niederländische Drogenpolitik in der Praxis reisen die Gäste am Samstag morgen wieder zurück nach Polen.
Weitere Informationen rund um Bocholt finden Sie auch auf der Internetseite www.bocholt.de.
Pressekontakt: Stadt Bocholt - Fahrradfreundlichste Stadt Deutschlands, Petra Taubach (Text und Foto), Städtepartnerschaften, 02871/953-328
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Empfang am 8. Dezember 2003
19 Gäste aus Polen, die als Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Gesundheitsämtern und Einrichtungen der Suchtprophylaxe und -therapie tätig sind, wurden heute morgen von Bocholts 1. stv. Bürgermeisterin Christel Feldhaar, empfangen.
Foto: Petra Taubach, Stadt Bocholt