"Der Himmel ist unter uns"

19.01.2004 | Herten

Entdeckung zwischen Rhein und Weser, Lippe, Ruhr und Main

Zu einer ganz besonderen literarischen Veranstaltung lädt die Stadtbibliothek Herten am Dienstag, 27. Januar 2004, um 19 Uhr ins Glashaus ein. Die beiden Autoren Wolfgang Thiele und Herbert Knorr stellen in einer beeindruckenden Multimedia-Veranstaltung ihre aufregende Entdeckung vor.

Haben unsere Vorfahren vor vielen tausend Jahren den Himmel auf der Erde abgebildet? Die Autoren fanden viele Hinweise , die diese These untermauern. Die Standorte der alten Kirchen in Westfalen entsprechen den Sternen am nördlichen Himmel - ein riesiges System zwischen Lünen und Siegen, geschaffen vor 5000 Jahren. Im Anschluss an ihren Vortrag diskutieren die Autoren mit zwei Wissenschaftlern der Ruhr-Universität Bochum: Dem Historiker Prof. Dr. Werner Bergmann und dem Astronomen Prof. Dr. Wolfhardt Schlosser.

Bekannt ist, dass die ersten Kirchen in unserem Land nach einem Erlass Papst Gregors auf oder neben wichtigen heidnischen Kultstätten gebaut werden sollten. So entstanden die ältesten Kapellen und Kirchen im Land an den Plätzen heidnischer Kultstätten. Die steinzeitlichen Kultstätten scheinen Teil eines über 20.000 Quadratkilometer großen Gesamtgebildes zu sein. Wie genau die Kultstätten ausgesehen haben, lässt sich heute nur noch schwer ermitteln. Ob es sich um Wallgrabenanlagen wie das englische Urrington Walls oder Steinsetzungen ähnlich wie die in Stonehenge gehandelt hat, bleibt vorerst offen.

Die alten heidnischen Heiligtümer wurden im Rahmen der Christianisierung zerstört, die Steine später zum Bau von Straßen oder Kirchenbauten verwendet. Grabungen sind heute nur noch schwer möglich, da die Plätze überbaut sind. Zur Zeit wird die Theorie der beiden Autoren aus Gelsenkirchen und Nachrodt heftig diskutiert. Sowohl aus den Reihen der renommierten Archäologen als auch der Astronomen gibt es Zustimmung und Kritik.

Die Stellungnahmen der beiden eingeladenen Wissenschaftler versprechen eine spannende Diskussion. Der Historiker Prof. Dr. Werner Bergmann ist spezialisiert auf die Geschichte des Mittelalters und hat sich sehr intensiv z.B. mit der Bedeutung der Wormbacher Kirche bei Schmallenberg im Hochsauerland beschäftigt.

Der Bochumer Physiker und Astronom Prof. Dr. Schlosser, Gutachter der Sternscheibe von Nebra, gilt als Kapazität für archäoastronomische Themen in Deutschland. Er ist seit langem auf der Suche nach Plätzen, an denen die Menschen z.B. verlässlich den Lauf der Sonne erkennen konnten. Als unsere Vorfahren sich von Jägern und Sammlern zu sesshaften Kulturen entwickelten, mussten sie sich am Lauf der Himmelskörper orientieren - verlässliche Kalender hatten sie keine. Die faszinierende Theorie der beiden Autoren und das Gespräch mit den beiden hochkarätigen Fachleuten versprechen einen spannenden Abend.

Weitere Informationen zum Buch "Der Himmel ist unter uns" stehen auch unter www.dasersteweltwunder.de

Karten zu der Veranstaltung gibt es zu 6,- € im Vorverkauf (Glashaus, Buchhandlungen Droste u. Schramm in Herten; van Ahlen u. Attatroll in RE) und zu 8,- € an der Abendkasse. Schüler/innen zahlen 4,- €.

Pressekontakt: Glashaus, Cornelia Berg, Telefon: 02366/303686



Zu dieser Meldung können wir Ihnen folgendes Medium anbieten:

Der Himmel ist unter uns (01.04)