Alle gewinnen beim "Service-Lernen"

19.01.2004 | Herten

Dr. Anne Sliwka stellt im Wessels-Hof neue Unterrichtsmethode vor

"Service-Learning" (Service-Lernen) ist eine vor allem in den USA und Kanada seit vielen Jahren erfolgreich eingesetzte Unterrichtsmethode. Diesen für Deutschland noch relativ neuen Ansatz stellte Projektleiterin Dr. Anne Sliwka von der Universität Erfurt gestern im Hertener Wessels-Hof vor. Der Einladung des Ausschussvorsitzenden für Schule und Jugend, Dieter Kullik, zu diesem Fachgespräch waren rund 40 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus Schule, Jugendhilfe, Politik und Verwaltung gefolgt.

Service Lernen bedeutet Verantwortung übernehmen. Schülerinnen und Schüler übernehmen, beispielsweise in Form von Projekten, einen Dienst für Andere, für die Gemeinschaft. Das können Projekte mit sozialem, handwerklichem oder wissenschaftlichem Bezug sein. Diese Projekte sind gleichzeitig fester Bestandteil des Unterrichts und tragen dazu bei, dass die Schülerinnen und Schüler einen kognitiven Lernerfolg erzielen und ihre Kompetenzen entwickeln.

Eines von vielen Beispielen aus Kanada: Siebtklässler gestalten eine eintägige Naturwissenschaftsmesse mit anschaulichen Experimenten aus Physik, Chemie und Biologie und präsentieren diese auf Kinderstationen umliegender Krankenhäuser. Neben naturwissenschaftlichen Fähigkeiten wird damit auch das soziale Engagement gefördert.

Untersuchungen in den USA und Kanada zeigen, dass sowohl Schülerinnen und Schüler als auch die Projektpartner und die Schule vom Service-Lernen profitieren.

Monika Kullik, pädagogische Leiterin auf dem Wessels-Hof, konnte für Herten ebenfalls ein erfolgreiches Beispiel aus ihrer Arbeit vorstellen: Im Rahmen eines Kunstprojektes gestalteten fünf Schülerinnen einer Hauptschule einen Bauwagen. Neben handwerklichen Fertigkeiten wurden dabei mathematische Fähigkeiten geschult und soziale Kompetenzen entwickelt.

Obwohl durchaus kritische Fragen gestellt wurden, zeigten sich viele Teilnehmer offen für die "neue" Art von Unterrichtsgestaltung, wenn an den Schulen ausreichend Zeit zur Verfügung gestellt werden kann.

Auch der ASJ-Vorsitzende Dieter Kullik nahm positive Erkenntnisse aus dem Fachgespräch mit: "Im Service-Lernen stecken viele gute Ideen. Das Thema ist es wert, von uns weiter behandelt zu werden, zumal es bereits gute Ansätze hier am Wessels-Hof gibt."

Pressekontakt: Ralf Angrick, Fachbereich Schule und Jugend, Telefon: 0 23 66 / 30 36 29



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Service-Lernen (01.04)