Leer -Erwachsene müssen lernen, mit den Kindern zu teilen. Sie müssen den Kindern eine Chance geben, ihre Zukunft mitzugestalten. Kinder müssen als Experten verstanden und ernst genommen werden, denn sie wissen am besten, was sie wollen und wo ihnen der Schuh am meisten drückt. Über diese Punkte waren sich Landrat Bernhard Bramlage und Professor Waldemar Stange von der Fachhochschule Nordostniedersachsen in Lüneburg einig, als es am Freitag im Kreishaus in Leer um die Beteiligung von Kindern und Jugendlichen an kommunalen Entscheidungen ging. Wie sich das allerdings in der Praxis umsetzen lässt, das bereitet so manchem Planer Kopfzerbrechen.

Dieses Kopfzerbrechen war Anlass für den Landkreis Leer, gemeinsam mit dem Landesjugendamt eine Fachtagung zur Beteiligung von Kindern und Jugendlichen an Entscheidungen in den Gemeinden anzubieten. Rund 80 Teilnehmer aus Politik, Verwaltung, Schulen, Kindergärten und Jugendarbeit ließen sich von Professor Stange in anschaulicher Weise Möglichkeiten der Beteiligung, ihre Vor- und Nachteile sowie methodische Vorgehensweisen aufzeigen.

Während der Fachtagung wurden auch regionale und überregionale Projekte vorgestellt, bei denen die Beteiligung von Kindern und Jugendlichen bereits erfolgreich praktiziert worden war. Dazu gehörten die Schulhofumgestaltung an der Grundschule Oldersum, der Mädchenpark Moormerland, die Zukunftswerkstatt Oldersum, ein deutsch-brasilianisches Beteiligungsprojekt der Orientierungsstufe Ostrhauderfehn ebenso wie der Jugendserver des Landkreises.

Erster Kreisrat Rüdiger Reske sprach der Organisatorin der Fachtagung, Kreisjugendpflegerin Jutta Fröse, seinen Dank für eine "gelungene Veranstaltung" aus. Reske sagte, er hoffe, dass mit der Fachtagung neue Impulse für den Landkreis Leer gesetzt worden seien und die Beteiligung von Kindern und Jugendlichen kein Fremdwort bleibe, sondern zum festen Bestandteil des Handelns werde.

Pressekontakt: Landkreis Leer, Pressestelle: Dieter Backer