Hertener Vitaltipp: Fürs Lernen lernen ist es nie zu spät

17.02.2004 | Herten

Das Gehirn richtig trainieren

Lernen Sie! Etwas Neues lernen ist nie leicht und nie mühelos. Leicht vergessen wir, dass auch in der Jugend Lernen immer mit "harter Gehirnarbeit" verbunden war. Und als Erwachsene lässt es sich leicht hinter der Annahme verstecken, es sei zu schwer in höherem Alter.

Dabei zeigen Untersuchungen, dass Erwachsene grundsätzlich genauso gut lernen können wie junge Menschen. Sie lernen nur etwas anders – durch Fehlervermeidungsstrategien eben auch langsamer. Aber, Fehler machen gehört zu jedem Lernen dazu! Also machen Sie Fehler, lernen Sie etwas Neues!

Ihr Kopf ist gut – er will nur auch benutzt werden. Es gibt keinen Grund zu denken, ein "älterer Kopf" sei weniger leistungsfähig als ein jüngerer. Das Problem ist vielmehr: Wir fordern unseren Kopf zu wenig!

Ein Beispiel: Jeder durchschnittliche Deutsche kennt und versteht ca. 100 Tausend deutsche Worte. Das ist unser passiver Wortschatz. In unserem Alltag benutzen wir davon etwa 5 Tausend. Damit nutzen wir aktiv nur 5 Prozent unseres Wortschatzes. Der Rest schlummert ungenutzt in unserem Kopf.

Versuchen Sie doch einmal Folgendes: Wenn Sie die Morgenzeitung aufschlagen, tippen Sie doch einmal blind in die Zeitung und suchen das nächstliegende Tätigkeitswort, z. B. "Sprechen". Versuchen Sie doch mal, so viele Worte wie möglich zu finden, die das Gleiche oder ähnliches ausdrücken. In unserem Beispiel "plaudern, reden, quatschen, sabbeln, usw…" Sie werden sich wundern, wie viele Worte in ihrem Kopf schlummern, die Sie wenig oder gar nicht aktiv nutzen. Oder nehmen Sie einen Buchstaben des Alphabets und suchen alle männlichen (weiblichen) Vornamen, die mit diesem Buchstaben beginnen, oder vielleicht alle Städtenamen mit diesem Anfangsbuchstaben. Trainingsmöglichkeiten ohne großen Aufwand bieten sich auch bei den Klassikern "Stadt, Land, Fluss" und "Scrabble".

Insgesamt werden Sie überrascht sein, wie viel Sie wissen, und dennoch nicht nutzen. Gehen Sie auf Entdeckungsreise! Ihr Kopf ist der letzte unerforschte Kontinent.

Buchtipp: Wenn Sie dazu einen kleinen Reiseführer brauchen, versuchen Sie doch einmal das kleine Taschenbuch "Kopftraining" (wichtig: Band 1) von Tony Buzan. Sie erhalten es in der Stadtbibliothek oder im Buchhandel.

Machen Sie Gehirnjogging!

Was sich im Laufe der Zeit häufig verringert, ist die Geschwindigkeit mit der ihr Gehirn Informationen verarbeitet. Der Grund dafür ist, dass wir unseren Kopf zu wenig nutzen und er daher "untrainiert" ist. Machen Sie Gehirnjogging! Leihen Sie sich den Gameboy ihres Enkels und spielen sie "Tetris" – ein Spiel, das von russischen Medizinern entwickelt wurde, um das Gehirn von Unfallopfern schnell wieder fit zu bekommen. Spielen Sie jeden Tag 10 bis 20 Minuten. Das Spiel Tetris gibt es in vielen Formen, ist auch kostenlos im Internet zu haben. Übrigens: regelmäßiges Schachspiel erzielt die gleiche Wirkung.

Gehirn und gleichzeitig den Rücken trainieren? Dann lernen Sie doch das Jonglieren mit drei Bällen. Beginnen Sie vielleicht mit drei leichten Tüchern. Wenn sie mit Bällen üben, dann stellen Sie sich doch vor ihrem Bett --- das anfängliche Aufheben der Bälle fällt nicht so schwer. Üben Sie drei Wochen lang jeden Tag 10 bis 20 Minuten, dann können Sie es! Kleiner Tipp: Konzentrieren Sie sich auf das Werfen, das Fangen kommt dann fast von allein. Anleitungen gibt es dazu in der Stadtbibliothek und auch im Internet unter der Adresse www.jong.de.

Knüpfen Sie neue Kontakte! Eine Vielzahl sozialer Kontakte hält den Kopf fit! Besuchen Sie Kurse (z.B. in der VHS und der FBS). Arbeiten Sie in Initiativen oder Vereinen mit. Lernen Sie die Welt neu kennen über das Internet.

Der Vitaltipp kommt von Manfred Nousch, an der Volkshochschule zuständig für den Sachbereich "Politik und Gesellschaft, Bildung für den Beruf, EDV und Englisch". Infos unter: 0 23 66/30 35 15.



Zu dieser Meldung können wir Ihnen folgende Medien anbieten:

Gehirnjogging - Turnschuh (02.04)

Gehirnjogging - Jonglierball (02.04)