Aufforstung soll noch im Frühjahr stattfinden

17.02.2004 | Herten

Maßnahme am Spanenkamp sorgt für standortgerechtere Pflanzen

Hohe Wellen schlagen derzeit die Forstarbeiten am ehemaligen Sportplatz Spanenkamp. "Das ist verständlich. Wenn man alleine die Maßnahme sieht, ist schwer verständlich, was da passiert", sagt Stadtbaurat Volker Lindner. Und er entschuldigt sich: "Es ist uns nicht gelungen, die Anwohner rechtzeitig zu informieren, weil es Probleme in der Kommunikation mit der Forstfirma gab. Das tut uns leid und dafür entschuldigen wir uns auch in aller Form", so Volker Lindner.

Die Maßnahme selbst ist langfristig geplant und vorbereitet worden und wurde vom Ausschuss für Planen, Bauen und Umwelt einstimmig abgesegnet. "Wir haben uns die Entscheidung nicht leicht gemacht, und auch die Politiker haben im Vorfeld lange und intensiv darüber diskutiert. Am Ende stand für alle fest, dass der beschlossene Weg zwar im ersten Moment schmerzhaft ist, aber die nachhaltigere Entwicklung für diesen Bereich ermöglicht und vor allem standortgerechter ist", erklärte der Stadtbaurat.

Die Alternative wäre gewesen, zunächst möglichst viele Bäume stehen zu lassen. Das hätte aber für die Folgezeit bedeutet, dass immer wieder Bäume nachträglich herausgenommen werden müssten. Denn die Verkehrssicherungspflicht sieht vor, dass bei Gefahr von Windbruch oder anderen Schäden der entsprechende Baum gefällt werden muss. "Das hätte aber zugleich bedeutet, dass wir nicht hätten aufforsten können", erklärt Susanne Rühl vom zuständigen Fachbereich. Die beschlossene Maßnahme dagegen sieht vor, Bäume und Sträucher zu pflanzen, die dem Standort angepasst sind. "Die Aufforstung soll im Frühjahr vonstatten gehen, auch wenn der Unternehmer darin zeitlich Probleme sieht. Doch wir werden uns dafür einsetzen, dass diese Maßnahme Priorität hat", sagt Volker Lindner.

Und so soll die Aufforstung aussehen: Bei einem Waldstandort ist ein Alter der Bäume von 80 bis 150 Jahren und mehr die Regel. So muss auch der Aspekt der Unterhaltung und der Verkehrssicherung in Zeiträumen von mindestens einigen Jahrzehnten kalkuliert und sicher gestellt werden.

Da der Streifen zwischen ehemaligem Sportplatz, angrenzenden Gärten und Bolzplatz lediglich eine Breite zwischen 5 und maximal 22 Metern aufweist, ist die Entwicklung einer Hochwaldvegetation mit Bäumen von 30 bis 35 Metern Höhe weder aus Sicht der Unterhaltung noch aus dem Aspekt der Verkehrssicherung sinnvoll.

Daher wird die gesamte Fläche mit standortgerechten Forstpflanzen in Form verschiedener Straucharten mit Höhen von 2 - 8 Metern und Bäumen 2. Ordnung, die eine Höhe von etwa 10 - 18 Metern erreichen, wieder aufgeforstet. Es werden heimische Pflanzen ausgewählt, die sowohl einen hohen ökologischen Wert besitzen als auch optisch sehr reizvoll wirken.

Entlang der ehemaligen Tribünenanlage und entlang des südlich gelegenen Weges wird ein etwa 4 Meter breiter Waldsaum aus niedrigen Sträuchern ausgebildet. Auf der restlichen Fläche wird sich eine Waldgesellschaft neu entwickeln, die zwar nicht aus einem Hochwald und einer gemeinhin als waldtypisch angesehenen Hallenwaldstruktur mit hochstämmigen Bäumen besteht, die jedoch auf der sehr begrenzten Fläche eine optimale ökologische Struktur ausbildet.

 Als Waldrandpflanzen werden in einem Abstand von 1 x 1 Meter folgende Sträucher, die eine Höhe von 2 - 4 Meter erreichen, neu gepflanzt: Sauerdorn, Roter Hartriegel, Hundsrose, Pfaffenhütchen, Schneeball.

 Als Großsträucher mit einer Höhe von 4 - 7 Metern werden in einem Abstand von 2 x 2 Meter neu gepflanzt: Weißdorn, Schlehe, Kornelkirsche, Stechpalme, Kreuzdorn, Holunder.

 Als Bäume 2. Ordnung, die eine Höhe von 10 - 18 Meter erreichen, werden folgende Gehölze in einem Abstand von 2 x 2 Meter gepflanzt: Feldahorn, Hainbuche, Elsbeere, Vogelbeere, Vogelkirsche, Wildbirne, Wildapfel.

Im Bereich zwischen ehemaligem Sportplatz und Bolzplatz werden insgesamt 6 Stammbüsche (Vogelkirsche, Wildbirne, Wildapfel) gesetzt, die bereits eine Größe von ca. 3 Metern haben und sich somit schnell zu wichtigen Vogelnährgehölzen entwickeln können.

Zur Begründung der Maßnahme: Auf der ca. 1.800 m² großen Fläche westlich des ehemaligen Spanenkamp Sportplatzes hat sich in den vergangenen Jahrzehnten ein Baumbestand aus Buchen und Ahornen unterschiedlichen Alters und Stärke sowie einigen großen, alten Eichen entwickelt.

Ein Gutachten über die Verkehrssicherheit kam zu dem Ergebnis, dass 21 Bäume nicht ausreichend standsicher sind und entfernt werden müssen.

Darüber hinaus wurde der Bestand von dem Förster der Forstbetriebsgemeinschaft Haard, die die Stadt Herten seit 1999 bei der Bewirtschaftung ihrer Waldflächen fachlich unterstützt, aus Sicht der Forstentwicklung und -unterhaltung beurteilt. Dabei wurde festgestellt, dass eine Durchforstung der Fläche seit längerem überfällig ist.

So konnten die meisten Bäume in der Vergangenheit weder eine altersentsprechende Krone aufbauen noch ein weitreichendes Wurzelwerk ausprägen und es gibt einige Bäume mit problematischer Wuchsstruktur. Zudem haben einige Gehölze zum Teil starke Stammschäden, die vermutlich aus der Nutzung als Spielraum und als Lagerfläche von Gartenabfällen resultieren.

Auf Grund der mangelnden Verkehrssicherheit müssen bei der Durchforstung alle großen Eichen bis auf eine Ausnahme gefällt werden. Weiterhin werden die Bäume entfernt, die laut Gutachter nicht ausreichend standsicher sind.

Die Folge ist, dass das bisher geschlossene Kronendach aufgerissen wird und sich der Wind in den entstandenen Schneisen fängt. Da der gesamte Bestand wenig Substanz ausgebildet hat, werden zahlreiche Bäume der auftretenden Windlast nicht standhalten können. Die Windbruch gefährdeten Bereiche betreffen dabei sowohl die gesamte Waldfläche als auch darüber hinaus weitere 30 - 35 Meter im Umfeld. Um die Verkehrssicherheit aufrecht zu erhalten, müssen daher auch die Bäume gefällt werden, die auf Grund ihrer Wuchsstruktur stark windbruchgefährdet sind.

Da der Streifen zwischen ehemaligem Sportplatz, angrenzenden Gärten und Bolzplatz lediglich eine Breite zwischen 5 und maximal 22 Metern aufweist, ist die Entwicklung einer Hochwaldvegetation mit Bäumen von 30 bis 35 Metern Höhe weder aus Sicht der Unterhaltung noch aus dem Aspekt der Verkehrssicherung sinnvoll.

Daher wird die gesamte Fläche mit standortgerechten Forstpflanzen in Form verschiedener Straucharten mit Höhen von 2 - 8 Metern und Bäumen 2. Ordnung, die eine Höhe von etwa 10 - 18 Metern erreichen, wieder aufgeforstet. Es werden heimische Pflanzen ausgewählt, die sowohl einen hohen ökologischen Wert besitzen als auch optisch sehr reizvoll wirken.

Erschließung der Wohnbebauung: Neben der oben beschriebenen Durchforstung auf der westlichen Gehölzfläche wurde die Firma beauftragt, die notwendigen Fäll- und Rodungsarbeiten für die Erschließung der neuen Wohnbebauung auszuführen.

Hierzu gehört die Beseitigung der Gehölze auf dem nördlichen und westlichen Teil des Bolzplatzes sowie die Rodung des Gehölzstreifens zwischen dem südlich gelegenen Fußweg und dem ehemaligen Sportplatz. Dieser Bereich wird anschließende mit Sträuchern und kleinen Bäumen einer Waldrandvegetation wieder aufgeforstet.

Weiterhin müssen nördlich des Sportplatzes eine Buche und eine Eiche der Bebauung weichen. Einige andere Bäume werden dort auf Grund von mangelnder Stand- bzw. Bruchsicherheit und der damit einhergehenden Unfallgefahr gefällt.

Pressekontakt: Pressestelle, Svenja Küchmeister, Telefon: 02366-303227



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Plan Aufforstung (02.04)