Schüler stellen Kunst aus Kohle im Glashaus aus

24.02.2004 | Herten

Wettbewerb der Deutschen Steinkohle trägt zwei Preise nach Herten

Wohl jedem, der in den letzten Tagen ins Glashaus ging, fielen gleich die Kunstwerke mit Kohle ins Auge, die im Foyer ausgestellt sind. Kunst, die von Hertener Schülern gemacht wurde - und die den Hertenern den ersten und den dritten Preis bescherte.

Die Deutsche Steinkohle AG hatte in Kooperation mit dem Kreis Recklinghausen und der Stadt Gelsenkirchen Preise ausgelobt - für die besten Kunstwerke, die Schüler mit zur Verfügung gestellter Kohle kreieren. Was dabei herauskam, kann sich wahrlich sehen lassen. "Eigentlich hätten noch viel mehr Preise vergeben werden müssen", sagte Stadtbaurat Volker Lindner in einer kurzen Ansprache. Er lobte die intensive Auseinandersetzung der Schüler mit dem Thema Kohle.

Ludger Müller, Schulleiter der Gesamtschule, sagte: "Das Projekt hat für uns eine große Bedeutung. Denn die Schüler befassen sich nicht nur mit der Kohle, sondern gleichzeitig auch mit der Geschichte unserer Region. Gleichzeitig bietet sich den Schülern die Möglichkeit, raus zu kommen aus dem normalen Unterricht. Hier können sie sogar ihre Ergebnisse präsentieren."

Friedrich Breinig, Direktor der Bergwerks Lippe, erläuterte die Idee zu dem Kunstwettbewerb "Faszination Kohle": "Junge Menschen im Ruhrgebiet sollten sich mit Kohle auseinandersetzen. Sie sollten die Chance haben, Kohle fühlen zu können." Er freut sich, dass mehr als 500 Schüler von 17 Schulen in acht Städten an dem Projekt beteiligt waren. 107 Objekte sind dabei entstanden. In Städtewettbewerben wurden Geldpreise für die Klassenkassen ausgelobt. Anschließend findet eine Ausstellung der Siegerexponate beim Kreis Recklinghausen statt. "Der Gesamtsieger gewinnt eine fünftägige Klassenfahrt für die gesamte Klasse ins Sauerland", verriet Friedrich Breinig.

Hoffnungen darauf machen darf sich auf jeden Fall der lokale Sieger: "Arbeiterhand" heißt das Werk von Christos Argiriu, Georgios Gonas, Nina Jakobs, Viola Kasperczyk, Nadine Lehmann, Lina Pfeffer und Tuba Türk. Die Gruppe der Gesamtschule Herten bekam für den 1. Preis bereits 200 Euro für die Klassenkasse.

Zu ihrem Werk "Arbeiterhand" schrieb die Klasse: "Die Bergleute mussten stets hart arbeiten, um ihren Lebensunterhalt zu bestreiten. Sie riskierten häufig ihre Gesundheit und ihr Leben. Der untere Teil unseres Objektes zeigt einen verschütteten Arm, der aus einem Kohlenhaufen ragt und nach etwas - scheinbar Unerreichbarem - greift. Dieser Teil soll zum Einen zeigen, wie schwer es für die Bergleute war, ihren Lebensunterhalt zu bestreiten. Zum Anderen "greifen" sie heute nach Arbeitsplätzen im Bergbau, die ja immer mehr abgebaut werden. Der obere Teil besteht aus einem Stück "Grubengold" als Zeichen für die Dinge, für die die Bergleute schwer gearbeitet haben. Das waren oft Dinge des täglichen Lebens, vielleicht auch ein kleines bisschen Wohlstand. Heute greifen sie nach gesicherten Arbeitsplätzen."

Den zweiten Preis in der lokalen Ausscheidung belegte eine Gruppe aus Gelsenkirchen, doch auch der dritte Platz wurde wieder von Hertener Schülern belegt. Vom Städtischen Gymnasium Herten kommen Peter Wernitz, Miro Jablonowski, Remigius Klatt, Sebastian Uehlemann, Tobias Sieg und Josef Jokaji. Sie haben ein Werk mit dem Titel "Die tragende Kraft des Ruhrgebiets?!" geschaffen, das sich vor allem mit der Nachnutzung der nicht mehr aktiven Zechen beschäftigt. Für den dritten Preis bekamen sie fünfzig Euro für die Klassenkasse.

Wer die Ausstellung im Foyer des Glashauses sehen möchte, hat noch bis zum 6. März Gelegenheit dazu.

Pressekontakt: Pressestelle, Svenja Küchmeister, Telefon: 02366/303227



Zu dieser Meldung können wir Ihnen folgende Medien anbieten:

Faszination Kohle (02.04)

Faszination Kohle 1. Preis (02.04)

Faszination Kohle 3. Preis (02.04)