Trägerübergreifende Sprachförderung trägt erste Früchte

03.03.2004 | Herten

Fortbildung für die Fachleute vor Ort

Sprachförderung ist in aller Munde. Doch in Herten wird nicht nur darüber geredet, in Herten wird aktiv an dem Thema gearbeitet. Vor Ort, dort, wo Sprachförderung nötig ist. Flächendeckend wird in Hertens Kindergärten trägerübergreifend zu dem Thema gearbeitet. Und flächendeckend findet auch Sprachförderung in Grundschulen statt, für Kinder, die im Sommer in die Schule kommen.

Erstmals fanden die Anmeldungen für die Grundschulen bereits im Oktober statt. Dabei wurde untersucht, welche Sprachfähigkeiten die Schüler haben und ob zusätzlicher Förderbedarf besteht, damit die i-Männchen bereits bei der Einschulung dem Unterricht folgen können. Sabine Pommerin, zuständige Bereichsleiterin bei der Stadt Herten, erklärt: "Wir konnten kurzfristig durch Gelder vom Land zehn Maßnahmen im ganzen Stadtgebiet einrichten. Alle Gruppen, die wir beantragt haben, finden auch statt."

Dass diese Situation eher die Ausnahme ist, weiß Dr. Eva Lipkowski von der Universität Duisburg-Essen. Umso erfreuter ist sie, dass sie in Herten mit sieben Fachkräften zusammen Konzepte für die Arbeit entwickeln kann.

Eigens dafür fand jetzt eine Weiterbildung für die Leiter der Vorkurse für mehrsprachige Kinder statt. Im Mittelpunkt des Interesses stand diesmal der Artikel. Gaby Boorsma von der Universität Duisburg-Essen, Dr. Eva Lipowski und Sabine Pommerin hielten Vorträge, ehe die Fachkräfte sich in Gruppenarbeit mit Inhalten, Verfahren, Übungsformen und Materialien auseinandersetzten.

"Unser Ziel ist, den Praktikern etwas an die Hand zu geben. Sie sollen theoretisch fundierte Hintergrundkenntnisse haben, von uns aber auch Hilfestellungen bekommen für die Planung didaktischer Wege. Wissen über Sprachstrukturen im Deutschen und über die Muttersprachen der Kinder ist wichtig. Dank der Unterstützung durch die Stiftung Mercator können wird die Projekte in dieser Intensität durchführen", sagt Dr. Eva Lipowski.

Für Herten liegt der Vorteil vor allem darin, dass momentan maßgeschneiderte Angebote für die Fachleute stattfinden. Nach der Abfrage des Bedarfs wurde ein Programm extra für die Leiter der zehn Maßnahmen zusammengestellt.

Die ersten Früchte der intensiven Sprachförderung sind inzwischen deutlich sichtbar: 24 % mehr Kinder mit Migrationshintergrund können aufgrund ihrer Deutschkenntnisse dem Unterricht folgen (Vergleichszeitraum Schuljahr 1999/2000 - 2003/2004). Diese Daten sind vor allem deshalb aussagekräftig, weil sich alle Tageseinrichtungen für Kinder und Grundschulen an der Sprachstandseinschätzung im Oktober 2003 beteiligt haben.

Pressekontakt: Pressestelle, Svenja Küchmeister, Telefon: 02366-303227



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Fortbildung Sprachförderung (02.04)