Hertener Vitaltipp: Damit Sie auch morgen noch kraftvoll gärtnern können

22.03.2004 | Herten

Medizinische Empfehlungen zur Gartenarbeit

Sobald die ersten Sonnenstrahlen den Frühling ankündigen, juckt es den Hobbygärtnern schon in den Fingern. Damit der Garten schöner wird und der Gartenfreund gesund bleibt, gibt der Hertener Internist Dr. Jörg Pfingstmann wichtige Tipps.

Ein gut gepflegter Garten soll schließlich Freude und keine Schmerzen bereiten.

1. Angemessene Kleidung: Gartenarbeit ist anstrengend und schweißtreibend. Deshalb sollte man eine geeignete "Gartenkluft" nutzen, die den Schweiß aufnimmt und vor Zug schützt. Geeignet sind insbesondere Baumwollmaterialien. Gut zu nutzen sind auch moderne Textilien aus dem Freizeitbereich, die besonders atmungsaktiv sind und Feuchtigkeit effektiv nach außen transportieren. Handschuhe schützen bei groben Arbeiten vor Verletzungen.

2. Richtiges Schuhwerk: Geschlossene und feste Schuhe mit sicherem Profil helfen, Verletzungen zu vermeiden. Wichtig: Offene Sandalen haben bei Spatenarbeiten oder beim Rasenmähen nichts verloren!

3. Die geeignete Tageszeit auswählen: Hier können wir uns an den südeuropäischen Nachbarn ein Beispiel nehmen. Bei warmer Witterung wird die Garten- und Feldarbeit in Südeuropa in den frühen Morgenstunden oder am frühen Abend ausgeführt, in der Mittagshitze wird pausiert - und das ist gut so!

4. Sonnenschutz: Schützen Sie sich vor der Sonne mit einer Kopfbedeckung und Sonnenschutzcreme.

5. Ausreichend trinken: Trinken Sie, bevor der Durst kommt. Besonders bei hohen Temperaturen ist eine ausreichende und frühzeitige Flüssigkeitszufuhr notwendig, um Kreislaufstörungen zu vermeiden. Stellen Sie sich eine Flasche Mineralwasser bereit und nehmen Sie regelmäßig einen großen "Schluck".

6. Die richtige Haltung: Um "Kreuzschmerzen" und "Hexenschuss" zu vermeiden, achten Sie auf eine vernünftige Körperhaltung. Auch die Verwendung von geeigneten Gartengeräten, z.B. ein Rechen mit langem Stiel, ist hilfreich. Arbeiten in Bodennähe sollten in der "Hocke" oder knieend durchgeführt werden. Auf keinen Fall sollte über längere Zeit mit gebeugtem Rücken gearbeitet werden!

7. Achtung Pollenallergiker: Zu Beginn der Gartensaison ist auch wieder mit vermehrtem Pollenflug zu rechnen. Wer als Allergiker z.B. unter Heuschnupfen leidet, sollte vorher mit seinem Hausarzt sprechen und sich geeignete Medikamente verordnen lassen. Eventuell hilft eine "Desensibilisierungsbehandlung". Diese muss aber im Herbst oder Winter vor der neuen Gartensaison erfolgen. Hilfreich sind auch die "Pollenflugnachrichten" der lokalen Radiosender und Tageszeitungen, in denen der intensive Pollenflug angekündigt wird.

8. Achtung Diabetiker: Bei Menschen, die an Diabetes mellitus erkrankt sind und mit blutzuckersenkenden Tabletten oder mit Insulin behandelt werden, kann es bei der anstrengenden Gartenarbeit leicht zu einer Unterzuckerung kommen. Deshalb sollte Traubenzucker "griffbereit" liegen. Blutzuckerselbstmessungen sollten bei ungewohnter Anstrengung häufiger als sonst üblich erfolgen, um eine drohende Unterzuckerung frühzeitig zu erkennen.

9. Menschen mit Herz- und Lungenerkrankungen: Gartenfreunde, die an Erkrankungen von Herz und Lunge/Bronchien leiden, sollten bei der Gartenarbeit eher zurückhaltend sein. Große Anstrengungen sind zu vermeiden. Achten Sie unbedingt auf ausreichende Pausen!

Zusammenfassend möchte ich Ihnen raten, die Gartenarbeit weiter als ein Hobby zu betreiben, bei dem sie auch entspannen können und sich nicht überanstrengen! Bleiben Sie locker, verteilen Sie die Arbeit auf mehrere Tage und lassen Sie sich bei schweren Arbeiten auch mal von Freunden oder Verwandten helfen.

Der aktuelle Vitaltipp zur gesunden Gartenarbeit stammt vom Hertener Internisten Dr. Jörg Pfingstmann, Süder Markt 9. Telefon: 0 23 66 / 3 55 99.



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Vitaltipp Gartenarbeit Dr. Pfingstmann