Hertener Feuerwehr begrüßt die erste hauptamtliche Brandmeisteranwärterin

06.05.2004 | Herten

Zehn neue Auszubildende haben die erste Hürde genommen

Neun junge Männer und eine junge Frau haben Anfang Mai ihre Ausbildung bei der Feuerwehr Herten begonnen. Und das mit guten Aussichten: Sofern die zehn die Abschlussprüfung am Ende der 18-monatigen Ausbildung bestehen, werden sie auch übernommen.

"Bei der Feuerwehr wird nur für den eigenen Bedarf ausgebildet", erklärt die Ausbildungsleiterin der Stadt Herten, Ulrike Papenfuß. Alle zehn haben bereits eine Ausbildung erfolgreich beendet, und alle in einem Beruf, der für die Zukunft bei der Feuerwehr von Bedeutung ist. "Das ist eine der Voraussetzungen für die Ausbildung hier", sagt Theo Schiffmann, Abteilungsleiter Einsatzorganisation der Hertener Feuerwehr.

Auch Melina Jacob, die erste hauptamtliche Brandmeisteranwärterin bei der Feuerwehr Herten, erfüllt diese Bedingung. Sie hat ihre Ausbildung bei der Bogestra gemacht und ist KFZ-Mechanikerin für Busse. "Das habe ich schon mit dem Ziel gemacht, hinterher zur Feuerwehr zu gehen. Mein Vater ist bei der Feuerwehr in Gelsenkirchen - und für mich stand schon mit sechs Jahren fest, dass ich auch zur Feuerwehr gehen möchte", sagt die 21-Jährige, und ergänzt: "Meine Papa hat mich gefragt, ob ich das wirklich machen möchte. Immerhin sieht man häufig unangenehme Sachen. Aber ich habe mir das lange genug überlegt. Außerdem gibt es Fotos, auf denen ich schon mit knapp zwei Jahren die großen Feuerwehrstiefel anprobiere", verrät Melina Jacob.

Die Tatsache, dass sie nur mit Männern zusammen arbeitet, stört sie nicht. "Da wird nicht so viel rumgezickt", sagt die erste hauptamtliche Feuerwehrfrau in Herten mit einem breiten Grinsen. Und bislang war der Kontakt zu den neuen Kollegen auch durchaus in Ordnung.

"Ich freue mich, dass wir jetzt auch in Herten eine hauptamtliche Feuerwehrfrau haben", sagt die Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Herten, Christiane Rohde. Ihr habe zudem das Auswahlverfahren gefallen, dass alle Bewerber gleich behandelt und klare, überprüfbare Kriterien für die Bewertung vorschreibt.

Dazu gehört ein theoretischer Teil mit Diktat, Mathematik-Aufgaben und Abfrage von Allgemeinwissen, ebenso wie ein praktischer Teil. Letzterer verlangt den Bewerbern einiges ab. Unter anderem muss eine Feuerwehrleiter bestiegen werden und ein 90 kg schwerer Mann auf einer Trage sitzend gemeinsam mit einem Kollegen getragen werden. "Das ist ein wichtiger Bestandteil, weil der Rettungsdienst den größeren Teil des Aufgabenspektrums abdeckt", erklärt Theo Schiffmann. Deshalb werden die zehn Anwärter im Anschluss an die Ausbildung für die mittlere Feuerwehrlaufbahn auch noch die Qualifikation des Rettungsassistenten erwerben. Zum Abschluss der Prüfungen stand Sport auf dem Programm. "In Anlehnung an das Deutsche Sportabzeichen wurden einige Disziplinen ausgewählt", sagt Ulrike Papenfuß.

All dies haben die zehn neuen Auszubildenden bereits erfolgreich absolviert - und werden in den nächsten 18 Monaten viele neue Dinge dazulernen.

Pressekontakt: Pressestelle, Svenja Küchmeister, Telefon: 02366-303227, eMail: s.kuechmeister@herten.de



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