Grundlage für die Erarbeitung der neuen Wirtschaftsförderungskonzeption bildeten eine Kundenzufriedenheitsanalyse aus dem Jahre 2002 sowie Fachgespräche und ein Workshop mit heimischen Unternehmern. Der Workshop und die Fachgespräche wurden von einem erfahrenen Berliner Beratungsunternehmen durchgeführt.

Die umfangreiche Bestandsaufnahme zeigte, dass Lippstadt über ein wenig ausgeprägtes Standortimage verfügt. Die WFL hat einen ausgesprochen hohen Bekanntheitsgrad und die Ergebnisse der Arbeit werden von den Unternehmern überwiegend positiv eingeschätzt. Struktur und Ausrichtung der WFL seien gut und etabliert. Die Verfügbarkeit und Bereitstellung von preiswerten Gewerbegrundstücken wurde besonders positiv hervorgehoben. Ebenso fand die Gründung des Lippstädter Standortforums sehr viel Zustimmung. Die befragten Unternehmen wünschten sich eine Verstärkung im Bereich der Bestandspflege der Unternehmen, vor allem sollten der persönliche Kontakt und die Unternehmensbesuche intensiviert werden. Ein neues Aktionsfeld sollte das Regionalmarketing sein, das im Zusammenwirken mit den anderen Akteuren in Lippstadt und im Kreis Soest initiiert werden soll.

Als Konsequenz aus den geäußerten Anforderungen an die WFL sieht die neue Wirtschaftsförderungskonzeption in der Zusammenfassung folgende Schwerpunktbildung vor:

A) Clusterbildung und Marketing

B) Kundenbetreuung und Netzwerkbildung

C) Projektentwicklung

Schwerpunkt A: Durch das in der Region und vor allem in Lippstadt ausgebildete Automobilzulieferercluster ergeben sich besondere Standortvorteile, die im Rahmen einer allgemeinen Marketingstrategie noch stärker für Ansiedlungsoffensiven genutzt werden können. Mit leicht fortschreibbaren speziellen Branchenprofilen und weiteren elektronischen Werbematerialien sowie Internet sollen die einschlägigen Zielgruppen beworben werden. In dieses Aktionsfeld sind ebenso der Besuch von speziellen Messeveranstaltungen wie zum Beispiel der Expo Real in München eingeschlossen. Die WFL wird bereits in diesem Jahr auf der Expo Real vertreten sein.

Im Schwerpunkt B, der Kundenbetreuung und Netzwerkbildung, sieht die neue Zielsetzung der WFL vor, den guten Kontakt zu den Unternehmen durch eine größere Anzahl an Betriebsbesuchen und gegebenenfalls auch Befragungen zu intensivieren, um den direkten Draht zu den Unternehmen noch besser zu pflegen. In Zusammenarbeit mit dem Technologiezentrum CARTEC und der IHK werden bereits aktuelle Informations- und Betreuungsangebote für Existenzgründer und Unternehmensnachfolger angeboten, die noch weiter ausgebaut werden. Der Kontakt zu den Hochschulen der Region wird in Zukunft noch stärker für technologieorientierte Unternehmensgründungen genutzt. Mit Hilfe eines internetgestützten Technologieatlas werden die Technologiezentren und Technologietransfereinrichtungen ihre gemeinsamen Marketinganstrengungen im Sinne einer Technologieregion Hellweg verstärken.

Der Schwerpunkt C, Projektentwicklung, beinhaltet die Vermittlung von städtischen und fremden Gewerbegrundstücken sowie die spezielle Projekt- und Standortentwicklung für Immobilienvorhaben wie beispielsweise das Südertor oder die ehemalige Marienschule an der Fleischhauerstraße. Hier wird das Betreuungsangebot für Investoren im Sinne einer Rundumbetreuung im Verbund mit der Stadt Lippstadt intensiviert. Insgesamt muss sich die WFL finanziell und personell darauf einstellen, in Zukunft verstärkt im Sinne einer Task Force akute Themen und Problemfelder aufzugreifen. Die Themen „Leerstandsmanagement“ und „Netzwerk für Ausbildung“ seien hier beispielhaft genannt. Wegen der angespannten Situation auf dem Arbeitsmarkt müssen in Zukunft die gemeinsamen Aktivitäten mit den bestehenden Beschäftigungs- und Transfergesellschaften ausgebaut werden.