Insbesondere hebt die Uni Münster in der Auswertung hervor, dass Bocholt nicht nur den ersten Platz verteidigen konnte, sondern auch zusätzliches Potenzial erschließen und die Qualität des Internetauftritts ausbauen konnte. Beispielhaft dafür sei zu nennen, dass die Stadt Bocholt die Handlungsempfehlungen aus der Studie 2004 aufgegriffen und ein interaktives Bürgerforum eingerichtet hat. "Wie auch im letzten Jahr ist Bocholt besonders stark in der Bereitstellung verschiedener Zugriffsmuster auf Suchfunktionen für die einzelnen Bürgerdienste", schreibt die Uni Münster in der Begründung.

Für die Darstellung des Bürgerservice nutzt die Verwaltung schon seit Jahren die Software ProBürger der Firma Prosoz, die eben diese Funktionalitäten bietet, die von der Verwaltung ständig gepflegt werden. Derzeit sind insgesamt 398 Dienstleistungen online aufrufbar, ergänzt durch  109 Formulare. Wer ein bestimmtes Thema sucht, kann sich entweder durch 26 Lebensbereiche klicken oder direkt einen Suchbegriff eingeben. Ergänzt wird das Angebot durch eine Top-15-Liste der am häufigsten nachgefragten Dienstleistungen. „Schnell und übersichtlich bekommt der Nutzer Infos zum Thema, Ansprechpartner, gesetzliche Grundlagen, Kosten und Papiere, die mitzubringen sind, genannt“, berichtet Bruno Wansing. Positiv sei ferner die Einbindung bzw. Verlinkung externer Dienstleistungen hervorzuheben.

"Wir haben z.B. die Zulassung und Abmeldung von Kraftfahrzeugen mit dem Dienstleistungsangebot des Kreises Borken direkt verknüpft", erläutert Wansing. "Ein Pluspunkt für uns war auch, dass wir alternative Formularformate über unseren Formularserver der Firma FJD bereitstellen." So ist es z.B. möglich, sich den Antrag auf Wohngeld in insgesamt vier verschiedenen Formaten (XANIA, xml, pdf-Druck, pdf-Fill) anzeigen zu lassen.

Es gibt auch Entwicklungspotenzial für das Virtuelle Rathaus der Stadt Bocholt. So muss gerade im Bereich der Barrierefreiheit (behindertengerechte Darstellung) der städtischen Internetseiten noch einiges getan werden. Zudem regt die Universität Münster an, auf bewegte Inhalte auf der Startseite zu verzichten (sog. Flash-Animation des Veranstaltungskalenders), zu noch mehr Dienstleistungen Formulare zu veröffentlichen und mehr Onlinedienstleistungen zu implementieren.

"Wir werden uns nicht ausruhen", so Heinz-Josef Nienhaus, der für den gesamten Internetauftritt der Stadt verantwortlich ist, "sondern weiter an unseren Seiten arbeiten." Angestrebt seien - so wie es auch Prof. Becker in seinen Ausführungen anregte - Kooperationen mit den Kommunen im Kreis Borken z.B. zum Thema "Virtuelle Poststelle" (sog. digitale Signatur).

Seit dem 1. Dezember 2001 hat Bocholt den städtischen Internetauftritt zusammen mit der Bocholter Datendienstleistungsgesellschaft intabo (www.intabo.de) und mit Unterstützung der Volksbank Bocholt (www.volksbank-bocholt.de) rundum erneuert. Seitdem zählt die Seite www.bocholt.de über 50.000 Besuche pro Monat. Um zum Bürgerservice zu gelangen, klicken Sie in der oberen Navigationsleiste der www.bocholt.de den Button an.