Obelisk landet spektakulär per Hubschrauber auf der Halde

17.05.2005 | Herten

Große Horizontal-Sonnenuhr lädt zum Besuch auf der Aussichtsplattform ein

Vor zahlreichen Fernsehteams und Fotografen, Politikern, Projektbeteiligten und Zuschauern landete heute spektakulär der neue Obelisk auf der Halde Hoheward. Per Hubschrauber wurde die zehn Meter hohe und 1,5 Tonnen schwere Säule auf die Halde gebracht.

Der Obelisk aus Edelstahl ist der Zeiger einer großen Horizontal-Sonnenuhr. Die neue Sonnenuhr auf dem östlichen Plateau der Halde hat einen Durchmesser von über 60 Metern. Kleine, in den Boden eingelassene Informationstafeln weisen den Weg durch das Netz aus Datums- und Stundenlinien.

Der Umbau der Halde Hoheward ist ein zentraler Bestandteil des interkommunalen Entwicklungsvorhabens "Neue Horizonte-Landschaftspark Emscherbruch" der Städte Herten und Recklinghausen und des Regionalverbandes Ruhr (RVR). Die Sonnenuhr mit dem Obelisken ist künftig das von weitem sichtbare Zeichen für die neue Nutzung der ehemaligen Kohlenhalde. Den Haldenausbau fördert das NRW-Umweltministerium mit rund 4,8 Millionen Euro aus Mitteln der Europäischen Union und des Ökologieprogramms Emscher-Lippe. Zusammen mit dem zehnprozentigen Eigenanteil des RVR beläuft sich das Bauvolumen des ersten Bauabschnittes auf 5,4 Millionen Euro.

Teil des ersten Bauabschnittes sind auch Rundwege und eine so genannte Balkonpromenade. Auf den neuen Wegen können künftig Naherholungs- suchende entlang der Ost- und Nordflanke des rund 160 Hektar großen Landschaftsbauwerkes promenieren. Auf unterschiedlichen Niveaus entstehen eine Ring- und eine Balkon-Promenade, die durch Serpentinen miteinander verbunden sind und ab 2006 die gesamte Halde umschließen. Das Haldenplateau mit dem stählernen Obelisken ist bereits Ende 2005 für alle erlebbar. Insgesamt werden im ersten Bauabschnitt fast sieben Kilometer neue Wege auf der Halde angelegt.

Die Balkon-Promenade ermöglicht von fünf großen Stahl-Plattformen aus bisher nicht gekannte Einblicke in die Nachbarschaft. Der weitere Anstieg bis zum östlichen Haldenplateau wird mit einer Aussicht in die ganze Region belohnt. Hier ragt dann der rund zehn Meter hohe Obelisk aus Edelstahl in den Himmel.

Zum ersten Bauabschnitt gehört ebenfalls die bessere Anbindung der Halde an die Städte Herten und Recklinghausen. In Herten werden Wegeverbindungen vom Ewald-Gelände entlang der Halde und über die vorhandene Brücke Hohewardstraße über die Autobahn A2 geschaffen. In Recklinghausen wird im so genannten Gartenband zwischen der Salentinstraße und dem Stadtteilpark Hochlarmark ein neuer Weg abseits von der Cranger Straße verlaufen. Eine neue Stahl-Treppe ermöglicht von der Salentinstraße aus den direkten Aufstieg zur Balkon-Promenade.

Bisher haben der Bergbau und die Montanindustrie den Emscherbruch zwischen Herten und Recklinghausen geprägt. Das 750 Hektar große Areal ist unter anderem Standort der Zechen Ewald 1/2/7 und Recklinghausen II gewesen. Mit dem Rückzug des Bergbaus aus der Emscherregion entstand zudem eine der größten Haldenlandschaften Europas, bestehend aus den Halden Hoppenbruch und Hoheward. Mit dem Landschaftspark Emscherbruch wollen die Projektpartner dieses Gebiet in den nächsten fünf Jahren zu einem neuen Lebens- und Landschaftsraum für die Menschen der Region umgestalten.

In der ersten Phase sollen im Landschaftspark Emscherpark bis 2006 folgende Projekte realisiert werden:

  • durch die Stadt Herten die Ewaldpromenade mit der Wasserachse auf dem Gelände der ehemaligen Zeche Ewald 1/2/7
  • durch die Stadt Recklinghausen die Entwicklung des Gartenbandes (südlicher Teil) und der Platzfläche "Auftakt Ost" des Aktiv-Linear-Parks
  • durch den RVR primär Ausbau und Erschließung der Ost- und Nordflanke der Halde durch die Ring- und Balkon-Promenade sowie Gestaltung des kleinen Plateaus mit der Sonnenuhr und dem Obelisken als einem Element der Horizont-Astronomie.

Ausgewählte Stimmen zum Umbau der Halde Hoheward

"Der Landschaftspark Emscherbruch mit dem weithin sichtbaren Obelisken auf der Halde Hoheward entwickelt sich zu einem neuen Markenzeichen für den Emscher Landschaftspark. Ende April hat die Landesregierung den zusammen mit der Region erarbeiteten Masterplan Emscher Landschaftspark 2010 verabschiedet. Er ist eine wichtige Grundlage für die zukünftige Gestaltung des nördlichen Ruhrgebietes. Der Emscher Landschaftspark zielt auf die integrierte Entwicklung von Stadt, Landschaft und Arbeit. Er zählt daher zu den Handlungsfeldern des von der Landesregierung aufgelegten Wachstums- und Beschäftigungspakts Ruhr. Leitprojekt des Masterplans Emscher Landschaftspark 2010 ist das "Neue Emschertal" als die Vision eines durchgängigen Grünzuges von Duisburg bis Dortmund entlang der umgebauten Emscher als Teil einer integrierten neuen Entwicklungsachse für die Bereiche Arbeit, Wohnen, Umwelt und Lebensqualität. Der Landschaftspark Emscherbruch mit der Halde Hoheward fügt sich beispielhaft in diese integrierte Entwicklungsstrategie ein."

Bärbel Höhn, Ministerin für Umwelt, und Naturschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz des Landes Nordrhein-Westfalen

"Halden als von Menschenhand geschaffene Berge sind eine riesige städtebauliche Chance, die wir konsequent nutzen und genutzt haben. In Szene gesetzt mit Landmarken geben sie dem Ballungsraum markante Gesichtszüge und helfen den Menschen sich in der Metropole Ruhr zu orientieren. Schon bald wird sich die Halde Hoheward einfügen in die Reihe bekannter Landmarken wie beispielsweise der Halde Beckstraße in Bottrop mit dem Tetraeder oder der Schurenbachhalde in Essen mit der einzigartigen Bramme für das Ruhrgebiet."

Heinz-Dieter Klink, Direktor des Regionalverbandes Ruhr

"Die Halde Hoheward im Landschaftspark Emscherbruch bildet zusammen mit Ewald den Zukunftsstandort im nördlichen Ruhrgebiet. Die gemeinsame Initiative der Städte Recklinghausen und Herten, des RVR und der DSK führt zusammen mit dem Projekt Horizontastronomie dazu, dass einer der aufregendsten Aussichtspunkte im Ruhrgebiet entsteht. In Verbindung damit ist der Standort Ewald zu sehen, der mit seinen denkmalwürdigen Gebäuden und dem möglichen Besucherzentrum für die Horizontastronomie die Halden- und Landschaftsnutzung prägen wird. Die Aufstellung des Obelisken ist einer der vielen notwendigen Schritte, um dieses ambitionierte Gesamtprojekt zu realisieren. Insgesamt wird auf mehr als 700 Hektar Fläche die durch den Bergbau geprägte Landschaft des Emscherbruchs neu gestaltet."

Volker Lindner, Stadtbaurat der Stadt Herten

"Weitsicht und der Blick in die Sterne machen aus der Horizontastronomieanlage gleichzeitig einen Meilenstein mit Symbolcharakter. Mitten im Zentrum des Ruhrgebiets zeigt das Highlight des ersten Bauabschnitts deutlich die ureigenste Stärke unserer Region: den gemeinsamen Willen und die vereinten Anstrengungen einer starken Partnerschaft auf dem Weg zu "Neuen Horizonten". Nur so können wir ein Jahr nach dem offiziellen Startschuss bereits erste sicht- und erlebbare Erfolge des Projekts "Horizonte Landschaftspark Emscherbruch" präsentieren, der sich zum neuen Mittelpunkt für die Menschen der Umgebung entwickeln wird."

Jürgen Eikhoff, Vorstand Produktion der Deutschen Steinkohle AG

"Wir wollen der Bevölkerung unserer Städte, unserer Region, Lebensraum anbieten. Lebensraum, der seine industriellen Wurzeln nicht verleugnet, der aber auch für den Aufbruch und für den Umbruch steht, den wir wollen und brauchen. Wir wollen die Freizeitpotenziale, die dieser Landschaftspark hat, aktivieren. Dies wird schon in Kürze auch mit der "Drachenbrücke" gelingen, die unseren Stadtteil Hochlarmark an die Halde Hoheward anbindet."

Wolfgang Pantförder, Bürgermeister der Stadt Recklinghausen

Pressekontakt: Pressestelle, Svenja Küchmeister, Telefon: 02366-303227, eMail: s.kuechmeister@herten.de



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Obelisk 1 - Anflug (05.05)

Obelisk 2 - letzte Meter (05.05)

Obelisk 3 - Aufstellung (05.05)

Obelisk 4 - Festzurren (05.05)

Obelisk 5 - mit Hubschrauber (05.05)

Obelisk 6 (05.05)

Obelisk - Reden (05.05)