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Magdeburg, 30. Mai 2005
Sanierung Buckaus geht weiter, Engpass wird Vorranggebiet
BauBeCon und Stadtverwaltung präsentieren Rahmenplan

Magdeburg.

Dr. Eckhart Peters, Leiter des Stadtplanungsamtes, Ursula Klein, Niederlassungsleiterin der BauBeCon Sanierungsträger GmbH sowie Sabine Fitzner-Brandt und Brigitte Lindner-Canehl vom Planungsbüro AdHoc stellten heute den fortgeschriebenen Städtebaulichen Rahmenplan für Buckau vor. Der neue Rahmen für die weitere Entwicklung in einem der größten Sanierungsgebiete Sachsen-Anhalts liegt inzwischen auch gedruckt vor - als Heft 94 in der Weißen Reihe des Stadtplanungsamtes.

Der aktualisierte Städtebauliche Rahmenplan ist das Ergebnis intensiver Beratungen städtischer Ämter, Institutionen, Planer und vor allem der Bürger des Stadtteils zu der Entwicklung und den Zielen der Sanierung im Saneirungsgebiet Buckau. In Workshops, u. a. zu den Themen Wohnen, soziale Infrastruktur, Gewerbe/Dienstleistungen/Handel, Freiraumgestaltung und Verkehr wurden durch das beauftragte Planungsbüro AD HOC Städtebau & Landschaftsarchitektur dazu Vorschläge gemacht und intensiv diskutiert.

Die Rahmenplanung fasst die Ergebnisse dieser Workshops zusammen, dokumentiert den gegenwärtigen Stand der Sanierung und leitet die Prioritäten für weitere Sanierung ab. Grundgedanke aller Planungen und Maßnahmen ist der Leitsatz "Buckau hat eine Zukunft". Priorität haben dabei

  • die Erneuerung der sanierungswürdigen Bausubstanz, die auch weiterhin finanziell gefördert wird
  • die weitere Gestaltung des Elbufers von der Klinke bis zur Sülze mit der Erschließung des Sülzebergs
  • die Gestaltung der "Grünen Mitte" als stadtteilprägender Grünzug vom Thiemplatz bis zur Neuen Straße
  • der Bau einer Entlastungsstraße für die Schönebecker Straße parallel zur Bahntrasse
  • die Qualifizierung des Kultur- und Freizeitangebotes, u.a. durch Errichtung einer Sport- und Freizeitfläche "Open Airea" hinter dem HOT/BAJ, die Sanierung des Literaturhauses und der Umbau der Feuerwache am Thiemplatz als neues Domizil für das Konservatorium (Abteilung Jazz/Rock/Pop) und die Jugendkunstschule Haus KLE

 

Der Engpass wird künftig als Vorranggebiet ausgewiesen, mit der Zielstellung, die Sanierung vorhandener Bausubstanz schwerpunktmäßig zu fördern. Dabei soll insbesondere die Ladenzeile belebt und der Straßenraum neu gestaltet werden.

Die fortgeschriebene Rahmenplanung wird in der Broschüre 94/2005 "Sanierungsgebiet Buckau, Städtebaulicher Rahmenplan, Fortschreibung 2004" dokumentiert. Der Rahmenplan ist ab sofort beim Stadtplanungsamt der Landeshauptstadt Magdeburg, an der Steinkuhle 6 oder direkt im Sanierungsgebiet bei der BauBeCon Sanierungsträger GmbH in der Schönebecker Straße 29/30 kostenlos erhältlich.

 

Hintergrund

Seit 1993 bestand der erste städtebauliche Rahmenplan für die zunächst 10-jährige Entwicklung Buckaus durch Sanierung, Erhalt und Neugestaltung. Die für Magdeburg typische Symbiose von Altem und Neuem ist in diesem Stadtteil besonders eindrucksvoll abzulesen. Im Jahr 2001 fand Buckau Aufnahme in die Landesinitiative URBAN 21. Im Rahmen diese Förderinitiative wird Buckau über 8 Millionen Euro aus dem europäischen Fonds zur regionalen Entwicklung (EFRE) erhalten, die wichtigen Projekten in Buckau zugute kommen.

Die Grüne Mitte ist schon teilweise erlebbar. Von der Elbe über den Thiemplatz bis zum Knochenpark wird dieser Grünzug Buckaus Gesicht künftig prägen. Die Elbufergestaltung am Speicher und am Sülzehafen bot beste Bedingungen für neue städtebauliche Ideen. Die Wohnbebauung am Elbufer, die Etablierung vom Mückenwirt oder der B-Plan für das ehemalige MAW-Gelände an der Coquistraße, wo eine Eigenheimsiedlung entstehen soll, zeigen die aktuellen Entwicklungen.

Mit dem Puppentheater, dem Literaturhaus, dem Volksbad, der Factory, den Gruson-Gewächshäusern, dem AMO Kultur- und Kongresshaus oder dem Kinder- und Jugendfreizeittreff HOT, dem Café Thiembuktu und dem "Quo Vadis" verfügt Buckau über ein Netz kultureller Angebote wie kaum ein anderer Stadtteil. Hier macht sich das gute Zusammenwirken von Vereinen, freien Trägern der Sozialarbeit, Stadtplanern und Sanierungsträger bemerkbar. Dieses Angebot wird sich in den nächsten Jahren noch erweitern. In die Feuerwache Buckau ziehen nach der Sanierung die Abteilung Jazz-Rock-Pop des Konservatoriums und die Jugendkunstschule ein. Das Gesellschaftshaus wird nach seiner Fertigstellung "Telemanneum" - Haus der Musik, der Geschichte und Forschung zu Georg Philipp Telemann. Das "blaue Haus" am Klosterbergegarten erwacht derzeit als Ausflugsgaststätte zu neuem Leben und wird die Anziehungskraft des Klosterbergegartens ganz wesentlich erhöhen. Das Aufstellen eines Lokomobiles wird am Sülzehafen als Teil der Elbufergestaltung an die Geschichte des Industriestandortes erinnern und gleichzeitig in Buckaus Zukunft weisen.

Die liegt auch weiterhin im großartigen Engagement der Buckauer für ihren Kiez. Ob in den beiden Kirchengemeinden, im Bürger- und Gewerbeverein, in den Kleingartensparten, dem Schützenverein oder den vielen Einrichtungen - Buckau ist ein Stadtgebiet für alle Generationen. Dabei ist der Jugendanteil mit fast 30% einer der höchsten in Magdeburg. Die Einwohnerzahlen sprechen für die positive Grundstimmung im Stadtteil. 1997 gab es noch 3.348 Buckauer. Das war der Tiefpunkt der Bevölkerungsentwicklung im Sanierungsgebiet. Inzwischen hat Buckau weit über 1.000 Einwohner dazugewonnen.

 

Aus Buckaus Geschichte

  • Buckau entstand als slawische Siedlung, umgeben von Sülze, Elbe und Ohre und dem fruchtbaren Bördeland
  • Namensgeschichte: in der Schenkungsurkunde Otto I., von 937 wird die Ansiedlung mit "Buchuvi" bezeichnet, das bedeutet "Ort an den Buchen"
  • 965 - das Dorf Buckau gehört zum Besitz des Klosters Berge
  • bis zum Beginn des 19. Jahrhunderts bleibt Buckau ein verschlafenes Fischer- und Leineweberdorf
  • vor rund 150 Jahren setzt mit der Industrialisierung eine gewaltige Umwandlung der Siedlung in einen Industriestandort mit enger Wohnbebauung ein
  • für die Bevölkerung werden zwei Kirchen gebaut:

bereits 1869 an der Hauptstraße die evangelische Gertraudenkirche

Ende des 19. Jahrhunderts die katholische Norbertkirche

  • heute stellen diese Kirchen die einzigen Anhaltspunkte für die Lage des

alten Dorfes Buckau dar

  • 1. April 1887 Eingemeindung von Buckau nach Magdeburg
  • Bevölkerung:

1847 ca. 2700 EW

1898 (vor 100 Jahren) rund 25 000 EW

1998 100 Jahre später 3605 EW

  1. ca. 4.800 EW

  • Mitte des 19. Jh. einsetzende Industrialisierung:
  • 1834 Errichtung verschiedener Fabrikanlagen (Bleicherei, Färberei, Zuckerfabrik)
  • 1837 Baubeginn an der Eisenbahnstrecke Magdeburg-Leipzig
  • 1838 in Buckau erfolgt die Niederlassung der Hamburg-Magdeburger- Dampfschiff-Compagnie und die Errichtung einer Werft

in Buckau wird das 1. Elbdampfschiff gebaut, sein Name:

MAGDEBURG

  • 1838 Errichtung einer Fabrik zum Bau von Dampfmaschinen mit dem Namen "Alte Bude"
  • 1855 Gründung der Gruson-Maschinenfabrik - das spätere SKET
  • 1859 Fertigstellung des Elbwasserwerkes Buckau
  • 1859 Betriebsgründung Schäffer und Budenberg "Mechanische Werkstatt"
  • 1862 Gründung der Maschinenfabrik Wolf

  • Buckau ist als "Arbeiterviertel" bis zur Wende 1990 ein Industrie- und Wohngebiet
  • 1992 als 84 Hektar großes Sanierungsgebiet der Stadt ausgewiesen und mit bisher über 70,1 Mio. Euro (davon ein Drittel Eigenanteil der Stadt) bedacht, wichtigste realisierte Objekte:

  • Umgestaltung des Elbufers
  • Volksbad Buckau, Strube-Stift in der Basedowstraße
  • Sanierung des Gesellschaftshauses
  • Spielplatz im Knochenpark
  • 1. und 2. Bauabschnitt der Grünen Mitte
  • Straßensanierungen
  • Sanierung der Gebäudesubstanz
  • Erneuerung Klosterbergegarten
  • Verbesserung des Wohnumfeldes durch Freilegung der Innenhöfe

 

Für Rückfragen:

Stadtplanungsamt, Frau Böttger, Tel.: 540 53 64

BauBeCon, Frau Klein Tel.: 408 22 90

 

 

 

 



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Büro des Oberbürgermeisters
Teamleiter Öffentlichkeitsarbeit und Bürgeranliegen, Pressesprecherin
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