20. Juni 2005

Der Schock fürs Leben

Hertener Stadtwerke setzen auf Erste-Hilfe-Maßnahme mit Defibrillatoren

Herten - Jährlich sterben nahezu 140.000 Menschen in Deutschland an einem plötzlich eintretenden Herz-Kreislauf-Stillstand. Das sind ungefähr 400 Personen täglich.

Vieler dieser Todesfälle passieren außerhalb von Krankenhäusern: am Arbeitsplatz, auf der Straße, im Supermarkt oder anderen öffentlichen Gebäuden. Eine Tatsache, die nachdenklich macht und vorbeugende Maßnahmen erfordert. Hier greifen die neuen Erste-Hilfe-Maßnahmen der Hertener Stadtwerke. "Wir werden in Zukunft insgesamt fünf Defibrillatoren für derartige Notfälle in unseren Einrichtungen bereithalten", erklärt Geschäftsführer Gisbert Büttner. "Die speziellen Geräte, die auch von Laien bedient werden können, findet man in unserem Kundenzentrum StudioB in der Innenstadt, in der Werkswarte unserer Hauptverwaltung, im Copa Ca Backum und im Hallenbad Westerholt. Unsere Mitarbeiter werden an diesen Geräten geschult, so dass sie schnell Erste Hilfe leisten können." Büttner weiter: "Wir hoffen zwar, dass die Defibrillatoren letztendlich nicht oft zum Einsatz kommen müssen, aber es ist ein gutes Gefühl, dass man in diesen Situationen wertvolle Zeit nutzen und ein Leben retten kann."

Schnelle Hilfe kann im Notfall die Überlebenschance nämlich maßgeblich erhöhen und den Patienten das Leben retten. Da bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes wichtige und wertvolle Zeit verloren geht, sterben viele Menschen, obwohl sie durch entsprechend schnell eingeleitete Maßnahmen hätten gerettet werden können. Mit jeder Minute, die verstreicht, reduziert sich die Überlebenschance um circa zehn Prozent. Sie beträgt nach acht bis zehn Minuten - das ist gewöhnlich die Zeit, die der Rettungsdienst und ein Notarzt benötigen, um den Patienten zu erreichen - ohne wirksame Hilfe lediglich noch zwei Prozent. Auch durch eine in der Zwischenzeit durchgeführte Herz-Lungen-Wiederbelebung wird die Situation nicht entscheidend verbessert. Nur durch die zeitnahe Defibrillation, bei der ein gleichmäßiger Strom durch das Herz geleitet wird, wird den Patienten eine Überlebenschance eröffnet. Wenn eine Defibrillation zeitnah nach Eintritt des Ereignisses durchgeführt wird, können deutlich mehr der Betroffenen überleben.

Die Handhabung der so genannten "Automatischen Externen Defibrillatoren" (AED) ist einfach, so dass sie jeder nach kurzer Einweisung bedienen kann. Der Anwender wird sprachgesteuert über die einzuleitenden Maßnahmen aufgeklärt. Die leichte Bedienung der Geräte darf jedoch nicht von der Notwendigkeit ablenken, dass im Notfall schnellstmöglich der Rettungsdienst alarmiert werden muss.

Rückfragen: Copa Ca Backum Herten, Kerstin Walberg, Telefon: 02366/307-214, E-Mail: k.walberg@herten.de


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Den richtigen Einsatz von Defibrillatoren demonstrierte DRK-Mitarbeiter Ralf Farwick bei einer Schulung im Copa Ca Backum.

Info: Einsatz von Defibrillatoren 06-2005 [Download]