Iserlohn.
Am Samstag, 3. September, begrüßte Bürgermeister Klaus Müller Weltmeister Horst Eckel, einen der letzten noch lebenden deutschen WM-Helden der Fußballweltmeisterschaft 1954, in Iserlohn. Im Hinblick auf die FIFA WM 2006™ nahmen der erste Bürger der Stadt und WM-Beauftragter Michael Jüdt die Gelegenheit wahr, dem offiziellen WM-Botschafter von Kaiserslautern die Stadt Iserlohn als WM-Quartier vorzustellen. Auf dem Programm standen dazu unter anderem ein Besuch des Hotels "VierJahreszeiten" und des Hemberg-Stadions, dessen Rasenplatz von Horst Eckel ausdrücklich gelobt wurde. Der Weltmeister von 1954 war beeindruckt von der Akribie, mit der sich Iserlohn um die Unterbringung eines Fußball-Teams im kommenden Jahr bewirbt. “Die Stadt bietet gute Voraussetzungen für einen Trainingsstandort”, so sein überzeugter Kommentar.
Im Anschluss besuchte Horst Eckel in seiner Eigenschaft als Repräsentant der Sepp-Herberger-Stiftung “Strafvollzugsanstalten”, die sich der Resozialisierung jugendlicher Straftäter verschrieben hat, die JVA in Drüpplingsen. Dort fand am selben Tag das Hans-Adolf-Bölling-Fußballturnier statt.
Das Treffen mit Horst Eckel wurde möglich über den Sportbeauftragten der JVA Drüpplingsen Olaf Fiedler, der das Iserlohner WM-Projektteam Sport über den anstehenden Besuch des Weltmeisters informiert und den Kontakt hergestellt hatte.
Zur Person:
Horst Eckel wurde am 8. Februar 1932 in Vogelbach geboren und war mit 22 Jahren jüngster Spieler bei der Fußballweltmeisterschaft 1954 in der deutschen Endspielelf. "Benjamin" war darauf bezogen sein Spitzname. Ebenso wie sein väterlicher Mentor Fritz Walter spielte Horst Eckel für den 1. FC Kaiserslautern.
Für den FCK absolvierte er 214 Spiele, schoss 64 Tore und ist dem Verein heute noch sehr verbunden. Gemeinsam mit Fritz Walter bemühte er sich um die Bewerbung des Fritz-Walter-Stadions als Austragungsort für die WM 2006.
Als rechter Läufer in Sepp Herbergers Mannschaft hatte er großen Anteil an dem Gewinn der Fußballweltmeisterschaft 1954. Insbesondere im Finale von Bern schaltete er den damaligen ungarischen Top-Torjäger Hidekuti (vier Tore) aus. Nicht zuletzt aufgrund seiner Schnelligkeit wurde er auch als "Windhund" bezeichnet und war neben Fritz Walter der einzige deutsche Spieler der im Rahmen des Turniers alle Spiele komplett durchspielte.
Nach seiner aktiven Laufbahn hat der studierte Kunst- und Sportlehrer für das Realschulamt sich der Resozialisierung jugendlicher Straftäter verschrieben und ist Repräsentant der Sepp-Herberger-Stiftung des DFB für Strafvollzugsanstalten.
Und wenn er nicht für die Sepp-Herberger-Stiftung unterwegs ist, schnürt der rüstige Rentner auch heute noch bei Benefizspielen mit prominenten Kickern die Fußballstiefel.
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