Dornröschen sagt kranken und schwachen Kaninchen den Kampf an

30.09.2005 | Herten

Wüstenbussard sorgt für mehr Pflanzmöglichkeiten auf dem Friedhof

Wenn Besucher des Friedhofs in Westerholt vor allem gegen Abend auf Frank Winhard und seinen Wüstenbussard Dornröschen treffen, müssen sie keine Bange haben. Dornröschen hat es auf Kaninchen abgesehen.

Immer wieder hatten sich Bürger an die Stadtverwaltung gewandt und beklagt, dass Kaninchen die frische Grab-Bepflanzung als Abwechslung zum Wiesengrün betrachtet haben. Da konnte es schon mal vorkommen, dass nichts von der Bepflanzung übrig blieb. Auch Schäden an Wegen haben die städtischen Mitarbeiter festgestellt.

Doch auf einem Friedhof bieten sich nicht viele Möglichkeiten, gegen die Kaninchen vorzugehen. "Klassisches Jagen mit einem Gewehr kommt nicht in Frage. Aber auf das Auslegen von Gift verzichten wir auch lieber, denn sonst würden wir auch andere Tiere wie beispielsweise die Hunde von Friedhofsbesuchern gefährden. Das gilt es zu vermeiden", sagt Stefan Klümper, Gärtnermeister vom Zentralen Betriebshof (ZBH).

Da lag es nahe, den Kollegen und Leiter des Kreisgartenbaulehrbetriebs anzusprechen. Frank Winhard ist seit Jahren begeisterter Falkner. Und er hat sich bereit erklärt, seinen Kollegen in Herten unter die Arme zu greifen. Immer, wenn seine Zeit und das Wetter es zulassen, kommt er auf den Friedhof, um mit Dornröschen und manchmal auch unterstützt durch ein Frettchen die Kaninchenpopulation auf ein gesundes Maß zu reduzieren.

"Ich mache das in meiner Freizeit. Die Stadt kostet das nichts. Auf diese Weise haben wir alle etwas von der Absprache. Denn für meine Tiere ist das eine gute Trainingseinheit. Die Stadt kommt den Beschwerden der Bürger nach und sorgt auch für ein natürliches Gleichgewicht auf dem Friedhof. Und die Besucher müssen nicht mehr lange hinnehmen, dass ihre frisch gepflanzten Blumen gleich wieder abgefressen werden", sagt Frank Winhard.

Und Gisbert Wiescher von der Friedhofsverwaltung fügt erklärend hinzu: "Es geht nicht darum, die Kaninchen hier auszurotten. Aber wenn die Population zu groß wird, breiten sich Krankheiten schnell aus. Mitunter verenden die Tiere dann qualvoll. Das möchten wir vermeiden."

Pressekontakt: Pressestelle, Svenja Küchmeister, Telefon: 02366-303227, eMail: s.kuechmeister@herten.de



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Kaninchen-Jagd (09.05)

Frank Winhard und Dornröschen (09.05)