Bocholt, 30. September 2005
Litauen statt Ampelkoalition
Botschafter der Republik Litauen Gast bei den 10. Europagesprächen / Eintrag ins Goldene Buch der Stadt Bocholt
Bocholt (pd).
Anlässlich der 10. Europagespräche der Europa-Union Bocholt referierte am Donnerstag der Botschafter der Republik Litauen, Evaldas Ignatavicius, vor mehr als 50 Gästen über sein Heimatland.
Ignatavicius gelang es, den Charme seines Landes auch in Bocholt versprühen.
Im Rahmen des Besuches des Botschafters der Republik Litauen hatte zunächst Bürgermeister Nebelo die Ehre, dem Gast die Geschichte und einige typische Gepflogenheiten der Stadt Bocholt näherzubringen. Der Botschafter seinerseits gewährte einen Einblick in die kulturelle Vielfalt des neuen EU-Beitrittslandes Litauen. "Ich freue mich, dass Litauen hier bekannt und vielleicht auch beliebt ist!" In diesem freundschaftlichen Sinne folgte die feierliche Eintragung in das Goldene Buch der Stadt Bocholt.
Um 19.30 Uhr begann das offizielle 10. Europagespräch über das Land und die Leute Litauens. Mit einer kleinen Präsentation führte Botschafter Ignatavicius in die Kultur ein und gab Zahlen und Fakten wieder, die den ein oder anderen Gast erstaunten. So war besonders die Tatsache, dass 47 % der litauischen Bevölkerung eine positive Grundeinstellung gegenüber Europa haben, bemerkenswert.
Im Anschluss an diesen Vortrag begann ein reger Austausch zwischen den Gästen und dem Botschafter. Besonders das aktuelle Thema des Baus einer Pipeline, die gemäß den Vereinbarungen zwischen Bundeskanzler Schröder und dem Regierungspräsidenten Russlands Putin durch die Ostsee an Litauen vorbeiführt, stand im Focus des Interesses. "Das ist wirklich ein interessantes Thema für uns. Aber man kann sagen, dass der Anschluss Litauens an diese Pipeline zu kostspielig für unser Land wäre", betonte Ignatavicius.
Dennoch steht der Botschafter der wirtschaftlichen Entwicklung seines Landes durch den Beitritt in die Europäische Union positiv gegenüber: "Wir müssen zwei Teile Europas zusammenbringen: das ´Business-Class´-Europa und das ´Economy-Class´-Europa."
Das Thema "Freundschaft" durfte an diesem Abend aber auch nicht fehlen. "Es ist schön, dass wir uns durch den Eintritt Litauens in die EU jetzt sicherer und verbunden fühlen. Aber wir brauchen nicht nur Grenzverschiebungen, sondern etwas Konkretes - und das ist durch die Freundschaft zu Bocholt gelungen." Mit diesem Kompliment an die jahrelange Verbundenheit zwischen Bocholt und Litauen ließen Ignatavicius und der Vorsitzende der Europa Union, Emanuele Mascolo, den Abend ausklingen.
"Ich hoffe, dass Sie nun bei den Farben gelb, rot und grün nicht an die in Deutschland bekannte Ampelkoalition denken, sondern an die Landesflagge von Litauen", gab der Botschafter allen Gästen ein Lächeln mit auf den Weg.
Pressekontakt: Stadt Bocholt - Fahrradfreundlichste Stadt Deutschlands, Petra Taubach (Text und Fotos), Partnerschaftsbeauftragte, 02871/953-328
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Evaldas Ignatavicious trägt sich ins Goldene Buch der Stadt Bocholt ein.
Bürgermeister Nebelo begrüßt den litauischen Botschafter. Rechts Emanuele Mascolo.