Hertener Vitaltipp: Gesundes Raumklima mit Papyrus und Zyperngras

25.01.2006 | Herten

Wohlfühlen mit der richtigen Temperatur, Luftfeuchtigkeit und Licht

Ob ein Mensch sich in seiner Umgebung behaglich fühlt, hängt von vielen Faktoren ab. Auch Umweltfaktoren wie Raumlufttemperatur, die Temperatur der Umgebungsflächen, Luftfeuchte und -bewegung, Geräusche, Gerüche, Licht und der Kontakt zur Umwelt spielen dabei eine Rolle.

Diese Faktoren haben großen Einfluss auf ihre Behaglichkeit. Der Hertener Facharzt für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde Dr. Michael Piduhn erläutert Ihnen, liebe Vitaltipp-Leserinnen und Leser, die wichtigsten Grundlagen.

Temperatur: Wichtig für das Wohlbefinden ist nicht nur die eigentliche Lufttemperatur, sondern insbesondere der Anteil der Wärmestrahlung (Infrarotstrahlung). Mit einem hohen Anteil von Wärmestrahlung wird ein Raum angenehmer empfunden, selbst bei niedrigerer Temperatur. Ein hoher Wärmestrahlungsanteil resultiert aus einer hohen Oberflächentemperatur und kann erzielt werden durch: gute Außenwärmedämmung, Wärmeschutzverglasung, Verwendung von Kachelöfen (Ofenheizung), Niedertemperaturheizsystemen mit großflächigen Heizkörpern, Wandheizung und Fußbodenheizung. Luftfeuchtigkeit: Als angenehm empfunden wird eine Luftfeuchtigkeit zwischen 35 und 65 Prozent. Je höher die Luftfeuchte, desto niedriger darf die Temperatur sein, die noch als angenehm empfunden wird. Eine zu geringe Luftfeuchte in der Heizperiode führt darüber hinaus zu Reizungen der Schleimhäute. Zu hohe Luftfeuchtigkeit hingegen kann bei konstruktiven Baufehlern zu Feuchtigkeitsausfällen an kühleren Bauteilen führen. Dadurch kann sich Schimmel bilden. Gehalt der Innenraumluft an Schadstoffen: Durch die Verwendung vieler Chemikalien im Haushalt (Lacke, Sprays, usw.) und durch Baumaterialien ist der Gehalt an Schadstoffen in der Raumluft oft um ein mehrfaches höher als im Freien. Auch bei energiesparendem Heizen sollte daher gelegentlich gelüftet werden. Weitere Schadstoffquellen sind Möbel aus Spanplatten (Formaldehyd), mit Holzschutzmitteln behandeltes Holz und Ausdünstungen von Elektrogeräten, Polstermöbeln, Teppichen und Tapeten. Licht: Eine nicht zu unterschätzende Wirkung auf das Raumklima hat das Licht, wobei noch so gutes Kunstlicht nie das natürliche Tageslicht ersetzen kann. Da wir nicht auf Kunstlicht verzichten können, kommt es auf die Wahl des geeigneten Lichts an, z.B. Glühbirnen, Energiespar- und Halogenlampen, Leuchtstoffröhren.

Richtiges Lüften und Erhöhen der Luftfeuchtigkeit in Wohnräumen
Sehr viel Heizenergie geht durch falsches Lüften verloren. Viele kippen ihre Fenster in den kälteren Jahreszeiten viel zu lange. Das ist nicht nur unter dem Aspekt des Energiesparens eine Katastrophe, sondern auch für die Behaglichkeit und das Raumklima. Lüftet man nämlich zu lange, kühlen die Wände und Möbel aus, die für die Behaglichkeit so wichtige Wärmestrahlung geht verloren. Wird dann nach dem Schließen der Fenster die Heizung wieder auf Hochtouren gebracht, kondensiert in großen Mengen Wasserdampf aus. Das passiert, weil die Temperaturunterschiede zwischen der sich erwärmenden Luft und den kalten Wänden und Möbeln zu groß sind. Ergebnis: Die Wände und die Raumluft werden feucht, man fühlt sich unwohl und sogar Schimmel kann sich bilden. Wenn bereits Schimmelbefall vorliegt, muss gründlich saniert werden. Die Sporen und Ausscheidungen von Schimmelpilzen können eine ganze Reihe von Krankheiten hervorrufen und Allergien auslösen. Übrigens: Simples Abwaschen mit einem Anti-Pilz-Mittel ist zur Sanierung nicht zu empfehlen. Diese enthalten oft gesundheitsschädliche Chlorverbindungen.

TIPP: Beim Lüften sind deshalb einige Regeln zu beachten. Am besten ist es, gegenüber liegende Fenster und Türen zu öffnen, das heißt quer zu lüften. Dann reichen schon fünf Minuten für den kompletten Luftaustausch im Zimmer. Ist das nicht möglich, sollten Sie zumindest "Stoßlüften": Ein Fenster für fünf bis zehn Minuten weit öffnen. Wände und Möbel kühlen in dieser kurzen Zeit nicht aus, und das Zimmer erwärmt sich nach dem Lüften schnell wieder, ohne dass Sie die Heizung höher stellen müssen. Ein gewisses Maß an Luftfeuchtigkeit ist für Schleimhäute in Mund und Nase und für unser persönliches Wohlbefinden unerlässlich.

Es gilt das Prinzip: Je höher die Luftfeuchtigkeit, desto niedriger muss die Temperatur sein. Bei hoher Luftfeuchtigkeit ist nämlich der körpereigene Kühleffekt durch Transpiration geringer – die Umgebungstemperatur kann also niedriger sein. Sie fühlen sich bei einer 30-prozentigen Luftfeuchtigkeit und einer Temperatur von 22,5 Grad genauso wohl, wie bei einer 60-prozentigen Luftfeuchte und 21 Grad. Im zweiten Fall spart man zudem noch eine Menge Heizenergie – und damit Geld. Wenn Sie die durchschnittliche Zimmertemperatur um nur 1 Grad absenken, sparen Sie etwa 6 Prozent Heizenergie. Eine Luftfeuchtigkeit oberhalb von 70 Prozent ist aber dringend zu vermeiden, da sich sonst nicht der Mensch, sondern der Schimmelpilz wohlfühlt. Es lohnt sich also doppelt, die Luftfeuchtigkeit in einem gewissen Maß zu erhöhen. Nehmen Sie keine elektrischen Luftbefeuchter. Das zerstäubte und verdampfte Wasser wird meistens über einen Ventilator verteilt. Das ist einerseits mit Geräusch verbunden, andererseits wird das Wasser mit elektrischer Energie erhitzt.

TIPP: Besser sind da schon die Wasserverdunster, die einfach an die Heizkörper gehangen werden. Für einen frischen Duft können Sie dann je nach Vorliebe ein paar Tropfen ätherischer Öle mit Latschenkiefer-, Rosmarin- und Zitronenduft hinzufügen.

Die Luftbefeuchtung durch Pflanzen ist aber sicher die optisch ansprechendste und effektivste Methode. Dabei zählen Papyrus und Zyperngras zu den Pflanzen mit dem größten Durst. Ein Exemplar, das etwa einen Wassereimer mit seinen Wurzeln füllt und einen Meter hoch ist, verdunstet – sofern es ausreichend hell steht – am Tag spielend zwei Liter Wasser.

Weitere Informationen im Internet: www.Umweltlexikon-online.de und www.wikipedia.de

Der Hertener Vitaltipp ist ein Kooperationsprojekt der Stadt Herten mit Hertener Unternehmen und Gesundheitsfachleuten. Er erscheint einmal im Monat.

Die Liste unserer Kooperationspartner finden Sie auf der städtischen Homepage www.herten.de, Stichwort "Vitaltipps". Dort sind auch alle bisher erschienenen Vitaltipps zu den unterschiedlichsten Themen archiviert. Die fachliche Unterstützung zu diesem Vitaltipp stammt von Dr. Michael Piduhn, Facharzt für HNO-Heilkunde/Umweltmedizin, Kurt-Schumacher-Straße 58, 45699 Herten. Telefon: 0 23 66 / 109 00.

Zentrale Ansprechpartner für den Hertener Vitaltipp sind Andreas Mnich (Tel.: 0209/ 62 09 46) und Frauke Wiering (Tel.: 02366/ 303 617, E-Mail:f.wiering@herten.de).



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