Bocholt, 27. April 2006
"Wir sind nicht nur Lkw-Fahrer"
Wirtschaftsförderungsausschuss besucht Spedition Duvenbeck
Bocholt (pd).
"Wir sind nicht nur Lkw-Fahrer", erläuterte Thomas Duvenbeck den Mitgliedern des Verkehrs- und Wirtschaftsförderungsausschusses der Stadt Bocholt am 26.4.2006. "Wir fahren für VW + Audi", berichtete der Geschäftsführer der Duvenbeck Unternehmensgruppe, "und sind seit sieben Jahrzehnten ein inhabergeführtes Unternehmen, so sind wir groß geworden".
Hintergrund des Besuchs des WiFö-Ausschusses war der Umzug und die Konzentration der Unternehmensgruppe in Bocholt zum 1. November des letzten Jahres, um von hier aus sämtliche Standorte steuern zu können.
"Wir fahren für VW + Audi", berichtete der Geschäftsführer der Duvenbeck Unternehmensgruppe, "und sind seit sieben Jahrzehnten ein inhabergeführtes Unternehmen, so sind wir groß geworden".
Die sei in 70 Jahren als mittelständische Unternehmen stetig gewachsen und verfüge mittlerweile über 1.300 Mitarbeiter an 26 europäischen Standorten. "Mittlerweile machen wir einen Umsatz von rund 125 Millionen Euro pro Jahr" berichtete Duvenbeck. "Das Unternehmen DUVENBECK unterteilt sich in vier Leistungsbereiche, die alle für sich selbständig einzeln agieren". Der Hauptteil der angebotenen Produktpalette bezieht sich auf den Transport und den Umschlag, "wir haben 400 eigenen Lkw", so Duvenbeck, "und bewegen pro Tag über 1.000 Lkw-Einheiten". Hinzu kommen die Produktbereiche Traileryard, Lagerung/Kommissionierung, JIT_Transporte/Line-Feeding, Montagen und als "neuestes Baby" der Kfz-Teilehandel. "Zurzeit verzeichnen wir ein jährliches Wachstum von 10%".
Größter Kunde ist "Johnson Controls", ein Zulieferer. Es folgen VW, BMW, faurecia, Daimler-Chrysler, "wir haben einen guten Kundenmix", ergänzt er, "mit keinem Kunden machen wir allerdings mehr als 20% des Gesamtumsatzes, das schreiben wir auch schon in die Verträge mit hinein". Den "Trucker der Zukunft" sieht Duvenbeck in Osteuropa. "Das geht eindeutig in den Osten, die Lohnkostenvorteile zwingen uns dazu", erklärt Duvenbeck, "das mag das Beispiel der Slowakei belegen, hier werden prozentual die meisten Autos gebaut". Somit müssten sich auch die Zulieferer und Spediteure entsprechend anpassen. Duvenbeck sprach sogar von einem "Klein-Bocholt" im tschechischen Volduzy, "dort trifft man neben Duvenbeck und Hümmelink auch die Firma Borgers und abends in der Kneipe treffen sich die Mitarbeiter aus Bocholt dort". Andere Mitbewerber würden versuchen, möglichst alle Aufgabenpaletten anzubieten, "wir spezialisieren uns in einigen Bereichen und sind darin sehr gut", erklärt Duvenbeck, "und wollen als Unternehmen selbständig bleiben". Schließlich habe man auch eine soziale Aufgabe zu erfüllen. | |
400 eigene Zugmaschinen (allesamt Mercedes), 600 gezogene Einheiten (davon 260 Mega-Trailer) und 590 Wechselbrücken (20 konventionell und 570 Jumbos) hat Duvenbeck in seinem Bestand. |
20 Millionen Liter Diesel verbrauchen die Fahrzeuge im Jahr, um bei den derzeitigen Spritpreisen Kosten einzusparen, werden alle Fahrzeuge auf 85 km/h "gedrosselt". Zudem wird der gesamte Fuhrpark mittels der Software "fleetboard" (auf sms-basis) online verfolgt und komplett kontrolliert. Das erläuterte Bernd Reining: "Wir können sämtliche Daten, die der Fahrer beeinflussen kann", so Reinink, "herausziehen". Ob es die Drehzahl, Schalt- und Bremsverhalten, Tank- und Pausenzeiten oder die gefahrene Geschwindigkeit seien, alles sei minutiös abrufbar. "Wir führen auch Fahrerschulungen durch und weisen die Fahrer auf schonendes und sparendes Fahren hin", erläuterte Reining weiter, "da geht es nicht nur um den Umweltgedanken, sondern auch um die wirtschaftlichen Faktoren". Durch die Drosselung spare Duvenbeck rd. 1 Million Euro pro Jahr, "wenn es geht, tanken wir BIO-Diesel". Gespart wird auch durch die Ausstattung aller Lkw mit EUR 5 AdBlue, "ein nagelneuer Lkw verursacht daher wesentlich weniger Ruß", berichtet Reining.
Beim Rundgang durch das Gebäude führte Thomas Duvenbeck weiter aus, dass er großen Wert auf Gespräche lege: "Ich möchte, dass die Mitarbeiter viel miteinander kommunizieren", so Duvenbeck, "dafür haben wir hier im Gebäude genügend Gelegenheiten gelassen". Das sei für ihn immens wichtig, "eine gute Party endet schließlich auch immer in der Küche", so Duvenbeck. Erweiterungsmöglichkeiten böten sich im neuen Gebäude auch noch genügend, "wir haben auch Platz für Mitarbeiter aus den verschiedenen Standorten, wenn diese in Bocholt zu tun haben", berichtet Duvenbeck weiter.
Ein kurzer Blick in den neuen Serverraum, von dem das Unternehmen sämtliche Standorte und Lkw-Bewegungen steuert und betreut, rundete den Rundgang ab. "Auf zwanzig Kilometer verlegte Kabel kommen wir hier bestimmt", berichtete der ADV-Administrator Jörg Laufenburg.
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