Dauerausstellung voller Ideen für "lebenslanges Wohnen"

26.06.2006 | Herten

Modellprojekt erarbeitet seniorengerechte Lösungen für jedes Zuhause

„Wohnen für die Zukunft“ ist das Motto der Arbeitsgruppe „planraumleben“. In ihr haben sich auf Initiative der Stadt Herten Experten aus Stadtverwaltung, heimischen Handwerksbetrieben und der Hertener Wohnstätten Genossenschaft eG (hwg) zusammengeschlossen. Die Kooperationspartner präsentieren an der Wilhelmstraße 6 in einer Modellwohnung, wie Eigentümer und Mieter Wohnraum zukunftsfähig und barrierefrei umbauen und einrichten können.

„Einen alten Baum verpflanzt man nicht“, sagt der Volksmund. Und welche Probleme es bereitet, wenn man das doch versucht, hat fast jeder entweder selbst erfahren oder kennt die Situation aus der eigenen Familie: Senioren fällt es schwer, die Selbständigkeit in den gewohnten vier Wände aufzugeben und die vertraute Nachbarschaft zu verlassen. Besser ist es da, wenn sich die Wohnung den wechselnden Bedürfnissen der Menschen bis ins hohe Alter anpasst. Wie das funktionieren kann, zeigt die Arbeitsgruppe „planraumleben“.

Auf rund 105 Quadratmetern Wohnfläche findet der Besucher der Modellwohnung unter anderem innovative Möbel wie Sessel mit Aufsteh-Hilfe, zweckmäßige Sanitäreinrichtungen wie ein höhenverstellbares WC oder praktische Installationen wie Schalter und Steckdosen in 90 cm Höhe.

Stolperfallen gibt es nicht – die Türschwelle zur Terrasse ist für Gehhilfen geeignet, die Dusche ist ebenerdig, die Badewanne besitzt eine Tür für einen bequemen und ungefährlichen Einstieg. Wie gelangen Menschen im Rollstuhl an den Stauraum im obersten Küchenschrank? Ganz einfach: das Regal im Innern ist so konstruiert, dass es ein Rollstuhlfahrer mit einem Griff zu sich herunterziehen kann. In der Modellwohnung sind die Fenstergriffe nicht oben wie bei herkömmlichen Fenstern – sie befinden sich leicht erreichbar am unteren Teil des Rahmens.

Doch auch elektrische Lösungen präsentiert das Team von „planraumleben“. So stellt das Bedienen der Rollladen oder das Lüften einer Wohnung auch für Bewohner mit gesundheitlichen Einschränkungen keine Herausforderung mehr dar.

Die Stadt hatte die Arbeitsgruppe ist ins Leben gerufen, um den demographischen Anforderungen der Zukunft besser entgegentreten zu können. Herten bereitet sich darauf vor, dass in rund 14 Jahren jede zweite Einwohner über 50 Jahre alt sein wird.

Neben der Konzentration auf seniorengerechte Wohnungsverbesserungen, denken die Experten aus Handwerk, hwg und Stadt ebenfalls an Familien mit Kindern: Was älteren Menschen das Leben vereinfacht, kann für jüngere nicht schlecht sein.

Die Modellwohnung ist dienstags (10-12 Uhr), mittwochs (15-18 Uhr), freitags (11-16 Uhr) und jeden ersten Samstag im Monat (10-13 Uhr) geöffnet.

Pressekontakt: Vital 50 plus, Susanne Barth, Telefon: 02366/303511, eMail: s.barth@herten.de



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Modellwohnung (06.06)