Bocholt, 06. November 2006
BenQ / Siemens: 4.086 Bürger unterstützen Appell an Siemens
Bocholt (pd).
Insgesamt 4.086 Bürger haben sich der Bocholter Resolution an die Siemens AG angeschlossen. Das ist das Ergebnis einer öffentlichen Unterschriftenaktion, die in den vergangenen beiden Wochen durchgeführt wurde.
In der Resolution, die die Bocholter Ratsparteien im Rahmen eines extra einberufenen "Runden Tisches" verfassten, wird die Münchner Konzernspitze aufgefordert, die von der BenQ-Pleite betroffenen Mitarbeiter zu unterstützen und gleichzeitig ein Bekenntnis für den Erhalt des Produktionsstandortes Bocholt abzugeben, wo Siemens mit SHC (Siemens Home and Office Communications Devices – Fertigung von Schnurlostelefonen "Gigasets") und der von Siemens übernommenen Flender Holding GmbH vertreten ist.
Unter dem Motto "Bocholt bekennt sich zu Siemens – Siemens soll sich zu Bocholt bekennen" lagen im Bocholter Rathaus und an weiteren öffentlichen Stellen bis vergangenen Freitag, 3. November, Unterstützerlisten aus. Außerdem hatten sich Firmen, Kirchen und ein Altenpflegeheim beteiligt. Rund 1.900 Unterschriften hatten zuvor die Politiker der Ratsparteien – außer der FDP - in einer dreistündigen Aktion am 28. Oktober in der Innenstadt gesammelt.
Die Listen werden in den kommenden Tagen an die Siemenszentrale nach München gesandt.
"Diese gute Resonanz zeigt, dass die Pleite von BenQ und deren Folgen die Menschen hier in der Region tief berührt. Mein Dank gilt allen Bürgern, die diese Aktion mit ihrer Unterschrift unterstützt haben, um für den Siemens-Standort Bocholt zu kämpfen", so Bocholts Bürgermeister Peter Nebelo.
Siemenschef Klaus Kleinfeld hatte bereits vergangene Woche schriftlich auf die Bocholter Resolution reagiert. Mit SHC und der Flender Holding GmbH sei die Siemens AG bekanntlich ein "sehr substantieller Arbeitgeber in Bocholt." Siemens Bocholt sei "im Rahmen des Möglichen höchst offen für entsprechend qualifizierte Mitarbeiter von BenQ", schreibt Kleinfeld.
Ende September 2006 hatte BenQ Mobile Deutschland Insolvenz angemeldet. Die Taiwaner hatten die einstige Siemens Handysparte erst vor rund einem Jahr übernommen. Bundesweit sind an den Standorten München, Kamp-Lintfort und Bocholt über 1.900 Stellen gestrichen worden. In Bocholt sind zudem rund 145 Arbeitsplätze beim Serviceunternehmen Inservio weggefallen, wo u.a. BenQ-Geräte gewartet werden.
Im Zuge der Pleite geriet auch der Münchner Konzern in die öffentliche Kritik.
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Die Bocholter Resolution an die Siemens AG im Wortlaut.
4.086 Bürger unterstützten den Appell an die Siemens AG mit ihrer Unterschrift.