Bocholt, 27. Februar 2007
Historischer Blick aufs „Capitol“
Foto des Monats März 2007 aus der Bildsammlung des Stadtarchivs Bocholt
Bocholt (pd).
Das historische Foto des Monats März ist vom Standpunkt des heutigen Kinodroms an der Meckenemstraße in nordöstliche Richtung hin entstanden. Dem Betrachter eröffnete sich vor rund 80 Jahren ein Blick auf die kunstvoll mit Obelisken und Bildhauerarbeiten gestaltete Aabrücke, auf das noble Capitol-Lichtspieltheater und das gegenüber liegende große Mittelstandshaus am einstigen so genannten Ravardi-Tor.
Die kleine Grünanlage auf der anderen Seite der Aa war für die Erholung Suchenden frei zugänglich. Schon 1910/11 überbaute man an dieser Stelle die Bocholter Aa, um den Fabriken am Westend eine direkte Verbindung zum Bocholter Bahnhof zu schaffen. Darüber hinaus passierte die Kleinbahn Bocholt-Aalten bis 1916 diese im Jugendstil gehaltene Brücke bis zur Endstation am heutigen Berliner Platz.
Das prächtige Capitol-Theater des Kinobesitzers Wilhelm Nieling jun. war am 29. September 1927 eröffnet worden und gehörte seinerzeit mit seinen 900 Saal- und 300 Logenplätzen zu den führenden Kinos in Westfalen und im Rheinland. Genau drei Tage nach der Kino-Eröffnung wurde schließlich das benachbarte Mittelstandshaus – ganz links im Bild - feierlich seiner Bestimmung übergeben. Dieses hatte die im Mittelstandsamt zusammengefasste Berufsorganisation der Handwerker und Kaufleute eigens für sich errichtet, bis es 1939 in den Besitz des Möbelkaufmanns Wilhelm Voth kam. Dieses Gebäude und auch das Capitol wurden in den Kriegstagen 1945 vollständig zerstört und später in veränderter Form wieder aufgebaut.
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Das ehemalige Capitol-Theater gehörte 1927 zu den führenden Kinos in Westfalen.