Jedes vierte kleine Kind tut sich schwer mit der Sprache. "Wer nicht richtig sprechen kann, kann auch nicht richtig lesen und schreiben", wissen die Fachleute vom Kreisjugendamt in Leer nur zu gut. Damit Kinder mit Sprachstörungen nicht ihr Leben lang erst in der Schule und dann im Beruf hinterherhinken, verfolgt der Landkreis Leer mit seinem Sprachförderungs-Konzept ehrgeizige Ziele. Es setzt bereits bei der Geburt an.

"Lies mir vor!" heißt eines der Projekte des Landkreises Leer, mit denen er im Bereich der Sprachförderung und zur Vermittlung von Sprach-, Schriftsprach- und Lesekompetenz arbeitet. Landrat Bernhard Bramlage schickt allen frischgebackenen Müttern und Vätern ein Glückwunschschreiben und ein kleines Geschenk auf die Entbindungsstation. In einem Stoffbeutel mit dem Aufdruck "Willkommen im Landkreis Leer" mit dem Logo "Lies mir vor" wird ein Bilderbuch "Gute Nacht mein Mäuschen" zum Vorlesen, eine CD mit Kinderliedern, Reimen und Fingerspielen, einer Broschüre mit dem Leseausweis der Stadtbibliothek und weiteren Informationen überreicht.

Eltern sollen so dazu animiert werden, ihren Kindern vorzulesen und mit ihnen zu sprechen. Denn wenn die Leselust bei den Kindern nicht frühzeitig geweckt wird, werden sie sich auch im Erwachsenenalter schwer tun, die Fernbedienung des Fernsehers oder die Computermaus einzutauschen, sagt der Landrat. Der Landkreis jedenfalls will alles daran setzen, den Turm zu richten, nachdem die Pisa-Studien bewiesen haben, dass in der Bildung etwas schief läuft. "Lies mir vor" ist wichtiger ein Baustein im Konzept des Landkreises "für eine Bildungspolitik von unten".

Pressekontakt: Landkreis Leer, Pressestelle, Dieter Backer