Kreis Steinfurt/Altenberge. „Kreisbegegnungen sind Treffen der etwas anderen Art". Die Erwartungen von Landrat Thomas Kubendorff waren hoch, als er die gut 60 Bürger zur vierten und letzten Veranstaltung dieser Art im Altenberger Bürgerhaus begrüßte.

Großes Thema diesmal: Zukunft der Familien im Kreis Steinfurt. Nur mit Frauen war entsprechend die Riege der Referentinnen besetzt, die es verstanden, das Thema von allen Seiten zu beleuchten.

Sabine Reifig berichtete als Vorsitzende des Lokalen Bündnis für Familien über Qualitäten und Probleme von Familien in Altenberge. War sie überrascht vom mäßigen Erfolg der Leih-Oma-Idee, wusste Gaby Schnell vom Landesseniorenbeirat zu erklären, dass „in ländlich geprägten Gemeinden noch guter Kontakt zu den eigenen Enkeln gepflegt werde“. Sie erläuterte die Sicht der Senioren, die ein großes Bedürfnis hätten, selbstbestimmt zu leben und lieber kurzzeitig engagiert als langfristig in Erziehungsarbeit gebunden wären.

Petra Kleen, Vorsitzende des Vereins WESPE, steuerte ihre Erfahrungen aus Westerkappeln bei. Seit fünfzehn Jahren sei WESPE dort engagiert und diene mittlerweile als Anlaufstelle für generationsübergreifende Angebote. Marianne Kitzmann vom Landesjugendamt lobte die Vielfalt und Breite der Unterstützungsangebote im Kreis: Als „bemerkenswert innovationsfähig“ hätten sich die Kindergärten gezeigt.

Erfahrungen anderer Kommunen konnte Mandy Schöne von der Bertelsmannstiftung vorstellen und erläuterte, wie gelungene Kooperation von Institutionen und Akteuren im Projekt Kind & Ko in Paderborn funktioniert.

Unter der Leitung von Moderatorin Elke Frauns wurde danach vor allen Dingen die Vereinbarkeit von Beruf und Familie diskutiert. Landrat Kubendorff warb für mehr Engagement: „Es wäre gut, die Firmen im Kreisgebiet dafür zu gewinnen, stärker in ihre Familienfreundlichkeit zu investieren“. Dieser Aspekt könne in Zukunft zu einem wichtigen Standortfaktor werden. Er wünschte sich, dass das Beispiel der als familienfreundlich zertifizierten Firma „perbit“ aus Altenberge Schule mache.

Mit der vierten Kreisbegegnung endet die Reihe der Bürgerbeteiligung am Kreisentwicklungsprogramm. Es besteht aber weiterhin die Möglichkeit, Anregungen zum Kreisentwicklungsprogramm 2020 einzubringen. Informationen dazu finden sich im Internet unter www.kreis-steinfurt2020.de.

Am Sonntag, den 12. August werden die Ergebnisse in einer Bürgerausstellung auf der Surenburg in Riesenbeck präsentiert. Parallel zur Aktion „Pferdestärken“ erwartet die Besucher ein interessantes Programm mit Ausstellung, Talkrunden und Aktivitäten rund um das Projektthema „Kreis Steinfurt 2020 – gemeinsam gestalten“.