Bocholt, 29. August 2007
Deutschland ist ein DSL-Land - Breitband harter Standortfaktor und mögliches K.O.-Kriterium
Unternehmerfrühstück in der Residenz gut besucht
Bocholt (pd).
Dass Deutschland ein DSL-Land ist und Breitband ein harter Standortfaktor im Rahmen der Wirtschaftsförderung ist, konnten über 60 Unternehmerinnen und Unternehmer sowie Behördenvertreter am heutigen Morgen (29.8.2007) beim Business Break der Unternehmerhaus AG und der städtischen Wirtschaftsförderung erfahren.
Jürgen Paschold vom Unternehmerhaus und Wendelin Knuf vom Fachbereich Stadtentwicklung und Wirtschaftsförderung der Stadt Bocholt begrüßten die Anwesenden. "Über ein Glasfasernetz können die Daten 500mal schneller transportiert werden als über ein Kupferkabel", erläuterte Knuf, "daher wird die Glasfaseranbindung ein immer wichtigerer Standortfaktor und kann früher oder später sogar zu einem K.O.-Kriterium werden, wenn es um einen möglichen Unternehmensstandort geht".
Die Wirtschaftsförderungsgesellschaft des Kreises Borken war von der Bürgermeisterkonferenz des Kreises im Juni beauftragt worden, bis zum Herbst des Jahres für den Kreis ein Gesamtkonzept für ein flächendeckendes offens Glasfasernetz zu erstellen. Ermöglicht werden soll dies durch die Beteiligung der Firma NDIX, einer öffentlich getragenen Einrichtung, die bereits in einigen Teilen des Münsterlandes eine entsprechende Glasfaserinfrastruktur mit unabhängigen Marktplätzen geschaffen hat. "Die Kommunikationswege elektronischer Art werden immer wichtiger", begann Dietmar Hölscher seinen Vortrag, "alles ist immer mehr softwarebasiert, Warenwirtschaftssysteme funktionieren ohne elektronische Kommunikation nicht mehr." Deutschland liege bei den vorhandenen Breitbandanschlüssen an vorletzter Stelle im europäischen Vergleich; das liege vor allem daran, dass in Deutschland viel DSL vorhanden sei, und weniger über Alternativen nachgedacht würde. "Deutschland ist ein DSL-Land," so Hölscher, "wir müssen aber erkennen, dass Breitband ein harter Standortfaktor ist."
Am Beispiel der Firma Uhlenbrock in Borghorst legte er die Wichtigkeit einer Breitbandanbindung dar. So konnte die Firma, die sich auf die Wartung von Kugellagern spezialisiert hat (dabei melden die Maschinen elektronisch Fehler in den Kugellagern), nicht mehr expandieren, da die entsprechende Datenleitung zu gering war. Eine andere Firma, die über viele Zweigstellen verfügte, konnte ebenfalls nicht weiter expandieren, weil der elektronische Kontakt zu den Zweigstellen nicht mehr möglich war. Erstaunlich sei auch im Kreis Coesfeld gewesen, dass viele Freiberufler (Architekten) von dort weggezogen seien. Hintergrund sei hier, dass aufgrund der fehlenden Breitbandanbindung die nötigen Daten für Planungen (Zeichnungen, 3-D-Animationen etc.) nicht zum Auftraggeber geschickt werden konnten.
"DSL hat ein weiteres Problem", berichtete Hölscher weiter. "Mit der Entfernung vom Hauptknotenpunkt nimmt die Geschwindigkeit ab, das ist beim Breitband komplett anders." Licht sei derzeit das schnellste Medium und die Breitbandtechnologie biete eine Investitionssicherheit von 20 Jahren. Firmen benötigten die Geschwindigkeiten nicht nur für nötige Backups, sondern auch für virtualisierte Server oder die Kontakte zu den Niederlassungen. Für 95 % aller Unternehmen mit mehr als 20 Arbeitsplätzen komme eine Breitbandanbindung auf jeden Fall in Frage, egal welche Nutzungen vorgesehen seien.
Stephan Klaus von der BORnet stellte dann die Breitbandanbindung im gesamten Kreis vor und legte dar, dass vor allem im Industriepark in Bocholt rund 10% der Unternehmen bereits angeschlossen seien. Alle Beteiligten signalisierten Kooperationsbereitschaft. WFG-Geschäftsführer Dr. Heiner Kleinschneider und BEW-Chef Werner Vogel führen in Kürze Gespräche. Kleinschneider geht davon aus, dass er planmäßig im Herbst ein Gesamtkonzept für den Kreis vorlegen kann.
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Kamen beim Business Break am 29. August 2007 schnell ins Gespräch, v.l.: Werner Vogel (BEW-Geschäfstführer), Rainer Bones (Ratsmitglied), Jürgen Elmer (Stadtkämmerer) und Matthias Löhr (WM)
Foto: Bruno Wansing
Über 60 Unternehmerinnen und Unternehmer sowie Behördenvertreter informierten sich beim Business Break am 29. August 2007 in der Residenz
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"Glasfaseranbindung kann zu einem K.O.-Kriterium werden," sagte Wendelin Knuf vom Fachbereich Stadtentwicklung und Wirtschaftsförderung, der die Gäste beim Business Break am 29. August 2007 gemeinsam mit Jürgen Paschold vom Unternehmerhaus begrüßte
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Dietmar Hölscher (rechts) von der NDIX informierte beim Business Break über das Glasfasernetz im Kreis Borken
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Auch einen Filmausschnitt aus der Lokalzeit Münsterland baute Dietmar Hölscher von der NDIX in seinen Vortrag ein
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Stephan Klaus, Geschäftsführer der BORnet, stellte die derzeit vorhandene Struktur der Breitbandanbindung im Kreis Borken vor
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"10% der Unternehmen im Industriepark Bocholt sind an das Glasfasernetz angeschlossen," berichtete Stephan Klaus, Geschäftsführer der BORnet beim Business Break am 29. August 2007
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