06. September 2007

Landrat Peter Ottmann moderierte Lösung: Sprachtherapie in Kindergärten bald wieder möglich

Kreis Viersen

Es wird eine neue Sonderregelung für Sprachheiltherapien von Logopäden in Kindergärten im Kreis Viersen geben. Das ist das Ergebnis einer "Anhörung" aller Beteiligten im Kreishaus. Auf Einladung von Landrat Peter Ottmann waren rund 100 Erzieherinnen, Kindertagesstättenleiter, Kinderärzte, Krankenkassen-Vertreter und Logopäden in den Sitzungssaal des Kreises gekommen. Dabei auch Sachverständige von Kreisgesundheitsamt und Kreisjugendamt. "Wir brauchen eine Lösung im Sinne der betroffenen Kinder und Eltern", sagte Landrat Peter Ottmann zu Beginn des anderthalbstündigen, teilweise emotional geprägten Meinungsaustausches. Der Lösungsansatz kam dann überraschend von AOK-Regionaldirektor Heinz Frohn: Die Krankenkassen bieten dem Kreis Viersen einen Vertrag an, nachdem Kinder auch vor Ort in den Kindergärten (und nicht wie gesetzlich vorgeschrieben in den Logopädie-Praxen) sprachtherapiert werden können. Voraussetzung sei allerdings, dass diese Kinder "aufgrund der persönlichen sozialen Strukturen" nicht in den Praxen behandelt werden könnten. Details des Vertrages müssen in den nächsten Tagen ausgehandelt werden.

Zum Hintergrund: Seit Anfang August können Logopäden keine Sprachheiltherapie bei Kindern mehr in Kindergärten vornehmen. Eine entsprechende Regelung (seit 2002) hatten die Krankenkassen aufgehoben, weil aus den Reihen der niedergelassenen, insbesondere der neu niedergelassenen Logopäden massiv dagegen protestiert worden war. Sie fühlten sich von dieser Regelung wirtschaftlich ausgegrenzt und sprachen sogar von Wettbewerbsverzerrung. Landrat Peter Ottmann hatte sich dafür stark gemacht, dass für die betroffenen Kinder und Eltern eine akzeptable, praktikable Lösung gefunden wird. Denn auch bei der Anhörung im Kreishaus wurde klar: Therapien vor Ort machen Sinn. Allerdings: Es gibt auch gute Argumente für die Behandlung in den Logopädie-Praxen.

2002 hatte das Kreisjugendamt seine eigene Sprachheilförderung in den Kindergärten aufgeben müssen, weil die gesetzlichen Krankenkassen diese nicht mehr bezahlten. Da der Kreis Viersen vor fünf Jahren noch nicht flächendeckend mit logopädischen Praxen versorgt war, wurde vereinbart, dass niedergelassene Logopäden ihre kleinen Patienten auch in den Kindergärten behandeln dürfen. Mittlerweile gibt es aber überall im Kreis Viersen Praxen für Logopädie und Sprachtherapien - insgesamt 26.

Landrat Peter Ottmann war mit dem Ergebnis der "Anhörung" zufrieden: "Wir sind einen entscheidenden Schritt weiter gekommen. Ich freue mich, dass wir einen gangbaren Weg gefunden haben - ganz im Sinne der kleinen Patienten und deren Eltern."

www.kreis-viersen.de


Zu dieser Meldung können wir Ihnen folgendes Medium anbieten:

Logopädie - Diskussion im Sitzungssaal

Rund 100 Erzieherinnen, Kindertagesstättenleiter, Kinderärzte, Krankenkassen-Vertreter und Logopäden trafen sich im Sitzungssaal des Kreises Viersen zum Meinungsaustausch. Foto: Horst Siemes/Kreis Viersen - Abdruck honorarfrei
Logopädie - Diskussion im Sitzungssaal

Herausgeber:

Kreis Viersen - Der Landrat
Kaspar Müller-Bringmann
Pressesprecher
Rathausmarkt 3
41747 Viersen
Tel. 02162 / 39-1024
Fax 02162 / 39-1026
pressestelle@kreis-viersen.de
www.kreis-viersen.de

Diese Pressestelle ist Mitglied bei presse-service.de [www.presse-service.de]. Dort können Sie Mitteilungen weiterer Pressestellen recherchieren und per E-Mail abonnieren.