Kreis Steinfurt. Ein gewalttätiges Zuhause betrifft Kinder oft in doppelter Weise: als Opfer und als Zeugen der Gewalt gegen ihre Mutter oder andere Familienmitglieder. Betroffene Kinder kommen in eine massive Konfliktsituation mit emotionalen und psychischen, oft traumatischen Folgen, die sich bis in das Erwachsenalter hineinziehen können. Wie vielfältig diese sind, damit befasst sich der „Runde Tisch – Häusliche Gewalt Kreis Steinfurt“ in seiner vierten Sitzung am Mittwoch, 19. September, 14.30 Uhr, im DA, Kunsthaus Kloster Gravenhorst in Hörstel.

Als Fachreferentinnen wurden Prof. Dr. phil. Luise Hartwig von der Fachhochschule Münster sowie die Rechtsanwältin Dorothea Hecht von der Berliner Interventionszentrale bei häuslicher Gewalt eingeladen. Während sich Prof. Hartwig mit den psychischen Auswirkungen der häuslichen Gewalt auf die Kinder beschäftigt, geht die Rechtsanwältin der Frage nach, welche rechtlichen Konsequenzen nach dem Kinder- und Jugendhilfegesetz daraus erfolgen müssten.

Dass die Bearbeitung dieses Themas notwendig ist, zeigt auch die Statistik der Polizei, die die Entwicklung, bezogen auf die Anzahl der Fälle mit betroffenen Kindern, mit Sorge betrachtet.

Zu dieser Fachveranstaltung sind Vertreterinnen und Vertreter der Polizei, des Frauenhauses, des Rechts- und Justizsystems, der verschiedenen Beratungseinrichtungen und –institutionen, des Gesundheitswesens, der Politik, der Kindergärten und Schulen sowie die Gleichstellungsbeauftragten eingeladen. Darüber hinaus steht die Veranstaltung allen interessierten Bürgerinnen und Bürgern offen, insbesondere wäre aber auch eine Teilnahme von Ärztinnen und Ärzten sowie dem Fachpersonal aus dem Gesundheitswesen wünschenswert.

Anmeldungen nimmt die Gleichstellungsbeauftragte des Kreises Steinfurt, Anni Lütke Brinkhaus, Telefon 02551/ 69-2116 oder E-mail Anni.Luetke.Brinkhaus@kreis-steinfurt.de, entgegen.