Steinfurt/Wettringen. „Der Finanzbeamte kommt heute nicht mehr wie früher mit Umweltpapierblock und Kugelschreiber in eine Firma, er ist vielmehr mit Laptop und aktuellsten Programmen ausgestattet. Er findet daher leichter Unregelmäßigkeiten. Hüten Sie sich vor einer schlampigen Buchführung! Wenn das Finanzamt Ihre Buchführung verwirft, wird es teuer.“ So eindrucksvoll schilderte die Steuerberaterin Barbara Hoffmann-Mikolaiski aus Steinfurt vor einem Kreis von Existenzgründern ihre Erfahrungen bei Mandaten mit einer Betriebsprüfung des Finanzamtes.
Das Thema Steuern stand im Mittelpunkt des jüngsten Gründerstammtisches, zu dem die Wirtschaftsförderungs- und Entwicklungsgesellschaft des Kreises Steinfurt (WESt) einmal mehr ins Hotel zur Post nach Wettringen eingeladen hatte. „Es war eine gelungene Veranstaltung mit vielen praktischen Beispielen“, resümierte dann auch mit Blick auf die voll beschriebenen Notizblöcke der Teilnehmer Diplom-Ökonom Rolf Ruppio von der WESt.
Über ihre Erfahrungen mit der Anerkennung von Betriebsausgaben für die PKW -Benutzung berichtete die Referentin. Das Fahrtenbuch sei ein rotes Tuch für den Betriebsprüfer des Finanzamtes und daher pünktlich und genau zu führen. Bei Bewirtungskosten und Kosten für Geschenke gebe es enge Grenzen.
Gerade bei Existenzgründern komme es in der Anfangsphase zu Liquiditätsschwierigkeiten. „Reden Sie mit dem Finanzamt und beantragen Sie einen Zahlungsaufschub“, ermunterte Barbara Hoffmann-Mikolaiski die Zuhörer. Es komme schon vor, dass wegen ausgebliebener Steuerzahlungen die Zulassungsschilder an Fahrzeugen abgeschraubt wurden. Im Verhältnis zu den Banken bei den Vergabe von Krediten sei ein Vertrauensverhältnis unbedingt erforderlich.
Änderungen der Steuersätze bei der Besteuerung von Kapital- und Personengesellschaften, bei den Abschreibungen und bei der Gewerbesteuer waren nur einige der Punkte, die zur Unternehmenssteuerreform 2008 angesprochen wurden.
Der nächste Stammtisch in Wettringen findet am 28. November statt.