"Wir brauchen eine große, schlagkräftige Standort Niederrhein GmbH" (mit Foto)

Eine gemeinsame, größere und mit mehr Kompetenzen ausgestattete "Standort Niederrhein GmbH" haben der Landrat des Kreises Viersen, Peter Ottmann, und der Geschäftsführer der Wirtschaftsförderungsgesellschaft (WFG) des Kreises Viersen, Rolf Adolphs, vorgeschlagen. Am Rande der EXPOREAL, der größten Immobilienmesse der Welt in München, erklärten beide, nur so könne der Niederrhein gemeinsam, erfolgreich und schlagkräftig vermarktet werden. Die "Supergesellschaft" solle sich nicht nur um die Wirtschaftsförderung, sondern auch um die Vermarktung des Tourismusangebotes kümmern. "Wir müssen jetzt alle am Niederrhein an einem Strang und in eine Richtung ziehen," sagte Ottmann gegenüber Journalisten. Nur so könne der Niederrhein im Wettbewerb bestehen. "Wirtschaftsförderung und Tourismus unter einem Dach macht Sinn und führt zu Synergieeffekten", erklärte Adolphs.

Zusammen mit dem Rhein-Kreis Neuss und den Städten Mönchengladbach und Krefeld stellte sich der Kreis Viersen zum sechsten Mal in Folge auf der EXPOREAL vor. Insbesondere die Städte Kempen, Willich und Nettetal, vertreten durch deren Bürgermeister Karl Hensel (Kempen), Josef Heyes (Willich) und Christian Wagner (Nettetal), präsentierten ihre Angebote einem internationalen Fachbesucherpublikum.

Die anziehende Konjunktur macht sich nunmehr auch im Kreis Viersen bemerkbar. Allein in diesem Jahr konnte die Wirtschaftsförderungsgesellschaft des Kreises 93.800 Quadratmeter Gewerbeflächen verkaufen. Die meisten Flächen, so WFG-Geschäftsführer Adolphs, in Schwalmtal mit 43.700 Quadratmetern an sieben Firmen, gefolgt von Willich mit 37.400 Quadratmetern an zwei Unternehmen, Kempen mit 9.500 Quadratmetern an zwei Investoren sowie Niederkrüchten mit 3.200 Quadratmetern an eine Einzelfirma.

Den positiven Trend bestätigt auch Landrat Peter Ottmann, der zugleich Aufsichtsratsvorsitzender der WFG ist. "Es sieht so aus, dass wir das lange Tal der Flaute durchschritten haben", meinte Ottmann. Im Kreis Viersen fielen in den Jahren 2002 bis 2006 rund 7.000 Arbeitsplätze weg, die Zahl der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigten sank von rund 84.000 auf 77.000.

Erfreulich auch die Bilanz in Kempen: Bürgermeister Karl Hensel wies auf die gute Vermarktung des Gewerbegebietes Heinrich-Horten-Straße hin. Für das Gewerbegebiet Schauteshütte stünden Unternehmen vor der Tür. Erfreulich sei natürlich, so Hensel, die Ansiedlung der Absatz-Zentrale, die von Krefeld nach Kempen umzieht.

Auch in Willich ist man optimistisch. Münchheide IV und das ehemalige Stahlwerk Becker sind attraktive Angebote der Stadt, betonte Bürgermeister Josef Heyes. Münchheide IV wird zusammen mit der WFG vermarktet. Zwei Grundstückskaufverträge sind bereits geschlossen worden. Damit sind rund 75 neue Arbeitsplätze verbunden.

Das Gewerbegebiet "Venete" ist das Lieblingsobjekt von Nettetals Bürgermeister Christian Wagner. Venete umfasst rund 770.000 Quadratmeter Fläche, davon 600.000 Quadratmeter Gewerbefläche. Christian Wagner: "Wir können auf Knopfdruck beginnen. Die Ausschreibung für die Erschließung liegt in der Schublade". Verzögert wird das für Nettetal so wichtige Projekt durch die zögerliche Haltung der niederländischen Nachbarn. Der Autobahnanschluss ist jetzt wohl aber gesichert, der Lückenschluss der A 61 mit dem niederländischen Autobahnnetz kann in Angriff genommen werden.

Infokasten:

Die EXPOREAL ist die größte Gewerbeimmobilienmesse in Deutschland. 1.825 Aussteller aus 45 Ländern stellten in München aus. Über 20.000 Besucher aus 65 Ländern besuchten die 10. Ausstellung dieser Art in der Neuen Messe. Ein umfangreiches Konferenzprogramm mit rund 400 Referenten bot einen fundierten Überblick über aktuelle Trends auf den Immobilien-, Investitions- und Finanzierungsmärkten. Auf der EXPOREAL werden eigene Standorte oder Objekte angeboten und Kontakte geknüpft. Die Wirtschaftförderungsgesellschaft des Kreises Viersen war zum sechsten Mal in Folge dabei.

www.kreis-viersen.de