Durch Projekt „Starke Familie“ geworden

07.12.2007 | Herten

Ernährung, Erziehung, Selbstwahrnehmung und vieles mehr stehen auf dem „Stundenplan“

„Stellvertretend für alle, die an diesem Projekt teilnehmen, kann ich sagen: Hier haben alle viel gelernt. Durch die Hinweise der Krankenschwester beispielsweise habe ich viel Sicherheit gewonnen“ – Christy Samowalter spricht aus, was die meisten Teilnehmer des Projekts „Starke Eltern“ denken.

Gemeinsam haben die Stadt Herten und das Bildungswerk Verkehr, Wirtschaft, Logistik und Soziales ein Projekt initiiert, das besonders junge Eltern anspricht und ihnen hilft, den Alltag besser bewältigen zu können. Während die Kinder in dem einen Raum an der Hermannstraße betreut werden, erfahren die Eltern im Nebenraum von Fachleuten Wissenswertes zu allen Themen, die für junge Eltern wichtig sind.

Die Teilnehmer bekommen hilfreiche Tipps und Informationen von den Mitarbeiterinnen des Projekts, oft werden zusätzlich Fremddozenten zu einzelnen Themen eingeladen. Ernährung und Finanzkompetenz, aber auch Erste Hilfe bei Kindern, ein kindersicherer Haushalt oder Spiele, Märchen und Bilderbücher gehören zum Programm, das seit Juni und noch bis Ende des Jahres vermittelt werden soll.

„Ich habe hier erst gelernt, was zum Beispiel Märchen für Kinder überhaupt bedeuten“, sagt Nadine Pahl. Die Mutter zweier Kinder ist genauso begeistert von dem Projekt wie ihre beiden Schützlinge, die gerne mit den anderen Kindern spielen. „Wenn man das Gefühl hat, es läuft alles falsch, dann ist zum Beispiel Melanie da. Sie ist Familientherapeutin. Sie hört zu und baut einen wieder auf. Ich habe hier ganz viel gelernt.“ Und auch ihr zehnmonatiger Sohn, Finn-Marco, hat in den drei Monaten des Projektes große Fortschritte gemacht: „Er guckt sich ganz viel von den anderen ab. Ich denke, es ist wichtig, dass Kinder verschiedener Altersklassen Kontakt haben.“

Nicole Vahrenholt gehört zum Projekt-Team. Sie hat eine sehr schöne Beobachtung gemacht: „Die Eltern lernen hier ganz viel voneinander. Wir haben hier Mütter aus unterschiedlichen Kulturen, die entsprechend ihrer Herkunft oft ganz unterschiedlich mit ihren Kindern umgehen. Das ist eine große Bereicherung.“ Auch einige Alleinerziehende haben durch das Projekt Kontakte knüpfen können. „Wichtig ist uns, den Eltern auch Perspektiven aufzuzeigen für das eigene Leben. Da die meisten noch sehr jung sind, haben einige bislang keine Ausbildung. Wir geben Hinweise, welche Unterstützung, Möglichkeiten und Angebote es gibt, damit die Eltern nicht nur für die Kinder etwas lernen, sondern auch eine Vorstellung von ihrer eigenen Lebensgestaltung bekommen“, sagt Nicole Vahrenholt.

Sabine Pommerin, Leiterin der Kinder- und Jugendförderung der Stadt Herten, ergänzt: „Viele Eltern haben den Wunsch, Dinge anders zu machen als sie es gelernt haben. Hier im Projekt bekommen sie Wege aufgezeigt, wie sie es tatsächlich anders machen können.“

„Die Eltern sind viel sicherer und selbstbewusster geworden. Das wirkt sich positiv auf die Kinder, aber auch auf ihre Lebensgestaltung aus“, sagt Heidi Wiecha vom Starke Familie-Team.

Doch so gut das Projekt auch bei allen Beteiligten ankommt, es wird zum Jahresende auslaufen. „Das Projekt wird weitestgehend mit Landesmitteln finanziert. Die Projektförderung des Landes endet am 31.12.07“, bedauert Sabine Pommerin. Und auch Nadine Pahl findet es schade: „Es wäre gut, wenn das Projekt bestehen bleiben würde. Es hilft den Müttern wirklich. Natürlich gibt es auch Angebote bei vielen Trägern. Doch die kosten manchmal 35 Euro und mehr. Das können sich viele hier nicht leisten.“

Pressekontakt: Pressestelle, Svenja Küchmeister, Telefon: 02366/303227, eMail: s.kuechmeister@herten.de



Zu dieser Meldung können wir Ihnen folgende Medien anbieten:

Starke Eltern - Bianca und Finn-Marco (11/07)

Starke Eltern - Cindy (11/07)