„Coole Monkeys“ singen, tanzen und rappen für mehr Toleranz

18.12.2007 | Herten

Multimediales Musical zeigt Schulalltag der Kids

„Man muss nicht jeden mögen, aber man muss seinen Glauben, seine Hobbys und seinen Musikgeschmack respektieren!“ Mit diesem Satz begrüßt Gandhi Chahine, Musiker und Gruppenleiter, die rund 150 Gäste, die sich zur Premiere des multimedialen Musicals „Coole Monkeys“ im Glashaus eingefunden haben.

Den 25 Schülern der Martin-Luther-, Bodelschwingh-, Theodor Heuss- und Gesamtschule in Herten ist die Aufregung während der Aufführung deutlich anzumerken. Viele Freunde und Verwandte sitzen im Publikum, um sich ein Musical anzusehen, das auf das Thema „Mobbing“ aufmerksam machen will. Eine Woche lang haben die Schüler mit Unterstützung von fünf Teamleitern gesungen, getanzt, geprobt und Kurzfilme gedreht.

Die 17-jährige Lara spielt im Stück Bea, eine Schülerin die an ihrer neuen Schule zunächst sehr beliebt ist. In der Schulband spielt sie den Bass, ein Junge ist in sie verliebt – das ist mehr als die Sängerin der Band verkraften kann. Voller Neid wiegelt sie die Mitschüler gegen Bea auf und verbreitet das Gerücht „die Neue“ sei leicht zu haben. Plötzlich steht Bea ziemlich allein da, Lust auf Schule hat sie keine mehr. Doch sie ist nicht die einzige, die gemobbt wird. Immer wieder werden selbstgedrehte Videoclips eingeblendet, die dem Publikum Eindrücke über den Schulalltag vermitteln. Eine Mitschülerin wird verprügelt, stolz wird das mit dem Handy gefilmt. Die Computerkids fühlen sich nur in ihren Computerspielen stark, in der Schule müssen sie Geld und CDs an eine Gang abgeben. Eine Gruppe verarbeitet ihren Frust beim Rappen selbstgetexteter Lieder. Eine andere Clique wird ungerecht von der Schulleiterin behandelt und permanent mit Putzdienst bestraft. Der Schulalltag der Kids ist gezeichnet von Ungerechtigkeit, Unterdrückung und „Abzocke“. Am Ende des Stücks merken die Schüler jedoch, dass jeder von ihnen zum Mobbing-Opfer werden kann und versöhnen sich mit Bea.

Nach der Aufführung sind alle Beteiligten spürbar erleichtert. Auf der Bühne wird getanzt, viele umarmen sich und alle sind maßlos stolz auf ihre Leistung. „Klar bin ich zufrieden mit mir“, bestätigt Senadra, mit 12 Jahren die Jüngste der Gruppe. Auch Milo ist begeistert: „Es ist, als würden wir uns alle schon seit zehn Jahren kennen. Wir haben so viele neue Freunde gefunden“, beschreibt er das entstandene Gemeinschaftsgefühl. Auch das Publikum ist beeindruckt. „Es war zwar nicht perfekt, aber dafür so liebvoll und mit viel Charme umgesetzt, dass man sich einfach mitreißen lassen musste“, schwärmt Mona Hoffmann. Auch Dagmar Schriefer teilt diese Meinung und ergänzt: „Es war eine tolle Leistung der Kids. Sie haben sich gut eingespielt.“ Ghandi Chahine ist zufrieden mit seinen Kids: „In letzter Sekunden haben sie die Kurve gekriegt und sich gegenseitig unterstützt. Ein paar waren so aufgeregt, dass sie sich vor der Aufführung sogar übergeben mussten.“ Sabine Weißenberg, vom Hertener Kulturbüro ist sicher: „Die aller meisten der Schüler werden mit einem gestärkten Selbstbewusstsein aus dem Projekt gehen.“ Den Kompetenznachweis Kultur, gesponsert von der Volksbank Ruhr Mitte, den die Kids erwerben konnten, wird im März 2008 an die Schüler vergeben.

Die Aufführungen für Schüler haben laut Sabine Weißenberg großen Anklang gefunden. Insgesamt haben sich bis jetzt 350 Schüler angemeldet. Sie alle werden mit der Erkenntnis nach Hause gehen, dass jeder ein Mobbing-Opfer werden kann.

Alle Beteiligten bedanken sich bei der Volksbank Ruhr Mitte, beim Amt für Jugendarbeit - Spiel und Theaterwerkstatt Villigst und der CreativWerkstatt Jugendkunstschule.
 

Pressekontakt: Pressestelle, Anne Schwierz, Telefon (0 23 66) 3 03 - 1 80, E-Mail: a.schwierz@herten.de



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