Amphitheater für Sternengucker

12.02.2008 | Herten

Grundsteinlegung für Horizont-Observatorium auf der Halde Hoheward

Auf der Halde Hoheward setzt der Regionalverband Ruhr (RVR) zurzeit eines der spektakulärsten Projekte im Emscher Landschaftspark um: Das Himmelsobservatorium - Eine moderne Version prähistorischer Steinkreise wie Stonehenge. Heute trafen sich die Initiatoren um bei sonnigem Wetter den Grundstein für das Horizont-Observatorium zu legen.

Bürgermeister Dr. Uli Paetzel wertete das Projekt als „Verbindung zwi-schen Vergangenheit und Zukunft der Region“ und betonte, dass die Hal-de nicht nur ein Freizeitobjekt darstelle, sondern auch zeige, dass das Ruhrgebiet zukunftsfähig sei. Dr. Peter Paziorek, Regierungspräsident der Bezirksregierung Münster wünschte sich für den Landschaftspark eine ähnlich hohe Bekanntheit wie sie die Zeche Zollverein in Essen genieße. Mit Blick auf den Zukunftsstandort Ewald lobte er die Initiative der Stadt Herten, auf Industriezweige der Zukunft zu setzen. Diese Entwicklung strahle auf die gesamte Region aus. Ulrich Carow, Bereichsleiter Umwelt des Regionalverbandes Ruhr betonte, dass das Projekt bereits Ende des Jahres Dimensionen erreiche, die man sich heute noch kaum vorstellen könne.

Dr. Burkard Steinrücken, Leiter der Westfälischen Volkssternwarte Reck-linghausen hatte die Idee, ein Horizont-Observatorium zu errichten, das Symbol sein solle für „die Einbettung der Menschheit ins Große und Gan-ze.“ Am Ende des Projekts, werden sich zwei Halbkreise aus Stahl mit einem Durchmesser von 90 Metern wie die Großkreise Meridian und Himmelsäquator über den Platz auf der Haldenkuppe spannen. Mit Hilfe von Peilmonumenten können Sommer- bzw. Wintersonnenwenden oder die Astronomischen Jahreszeiten und auch Mondwenden beobachtet wer-den. Die Bögen teilen den Himmel in Ost- und Westhälfte sowie in Nord- und Südhalbkugel ein und dienen so tagsüber als Sonnenkalender und nachts als Orientierungshilfe am Sternenhimmel.

Die Fundamentierung der Stahlbögen ist bereits abgeschlossen. Jedes Fundament geht bis zu sechzehn Meter tief in die Erde und hat in Boden-nähe die Ausdehnung eines Klassenzimmers. Die einzelnen Rohre haben einen Durchmesser von 1,40 Meter und eine Wandstärke von bis zu 2,5 Zentimetern.
Das Horizont-Observatorium wird voraussichtlich im Herbst fertig gestellt sein. Gleichzeitig mit dem Amphitheater für Himmelsbeobachter entstehen weitere 15 Kilometer lange Wanderwege an der Halde Hoheward. Auch fünf weitere Aussichtsbalkone, die an markanten Punkten einen ein-drucksvollen Blick in die Umgebung bieten, werden gebaut. In Planung ist zudem eine Treppe, die vom ehemaligen Zechengelände Ewald bis zu einer zweistöckigen Aussichtsplattform in Höhe der Balkonpromenade führt.

Rund acht Millionen Euro investiert der RVR in diesem Jahr in die Bau-maßnahmen rund um die Halde Hoheward. Das Land NRW und die EU fördern das Projekt zu 90 Prozent mit Mitteln aus dem Ökologieprogramm Emscher Lippe. Die verbleibenden zehn Prozent sind Eigenmittel des RVR.

Halde Hoheward

Seit mehr als drei Jahren baut der RVR die Halde für Naherholungssu-chende aus. In einem ersten Bauabschnitt sind die Nord- und Ostflanke der Halde umgestaltet worden, da dort bereits die Aufschüttungen abge-schlossen waren. Die große Horizontalsonnenuhr auf dem östlichen Pla-teau mit dem rund neun Meter hohen Obelisken als Zeiger und Schatten-werfer ist das von weitem sichtbare Zeichen der Halde. Eine Ring- und eine Balkon-Promenade an der Ost- und Nordflanke der Halde Hoheward führen auf das Plateau mit der Sonnenuhr. Insgesamt sind im ersten Bau-abschnitt entlang der Halde Hoheward zehn Kilometer neue Wege ent-standen.

Hoheward, der Landschaftspark

Die Halde Hoheward ist ein zentraler Baustein des interkommunalen Ent-wicklungsvorhabens „Neue Horizonte – Landschaftspark Emscherbruch“ der Städte Herten und Recklinghausen sowie des RVR in Zusammenar-beit mit der RAG Deutsche Steinkohle.

Mit dem Landschaftspark Emscherbruch wollen die Projektpartner diesen vom Bergbau stark geprägten Raum zu einem neuen Landschafts- und Lebensraum für die Menschen in der Metropole Ruhr umgestalten. Das rund 750 Hektar große Planungsgebiet zwischen der Autobahn A 2 im Norden und der Emscher im Süden umfasst u.a. den Zukunftsstandort Ewald, die Ewaldpromenade, die Halde Hoppenbruch mit dem Windkraft-rad, die Halde Hoheward, den Stadteilpark Hochlarmark sowie Wald- und Naturschutzgebiete wie den Emscherbruch.

Im Rahmen des neuen Beschilderungs- und Leitsystem erhält der Land-schaftspark Emscherbruch jetzt einen neuen Namen. Die Projektpartner haben sich auf den Begriff und das neue Logo „Hoheward, der Land-schaftspark“ geeinigt. 

Pressekontakt: Pressestelle, Anne Schwierz, Telefon: 02366/303180, E-Mail: a.schwierz@herten.de



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Grundsteinlegung Horizont-Observatorium auf Halde Hoheward

Grundsteinlegung Horizont-Observatorium auf Halde Hoheward