Schulwegdetektive sorgen für Sicherheit an der Städtischen Realschule

20.03.2008 | Herten

Erkenntniskarten geben Schülern Tipps für rücksichtsvolles Verhalten

Schluss mit Gedrängel vorm Bus, kaputten Bushaltestellen oder Sichtbehinderung durch Falschparker - die sechsten Klassen der Städtischen Realschule in Herten wollen ihren Schulweg sicherer machen. Wer könnte dabei besser helfen als Beate Kleibrink von den Kinderfreunden, die mit ihrem Projekt „Schulwegdetektive“ schon seit Jahren Gefahren auf dem Weg zur Schule aufdeckt und gemeinsam mit den Kindern nach Lösungsvorschlägen sucht.

Nachdem sich die Kinder - je nachdem, wie sie morgens zur Schule kommen - in Bus-, Rad-, oder Fußgängergruppen aufgeteilt hatten, war der Detektivauftrag klar: Die Erkundung der Paschenbergstraße im Bereich Otto-Lenz-Straße bis Achtenbeckweg. Die kleinen Spürnasen gingen auf die Suche und listeten jede Mengen Problemsituationen auf, die sie dann ganz professionell mit Fotos belegten.

Wie im echten Detektivleben auch, werteten die Sechsklässler alle gesammelten Informationen aus. Was sind die Probleme und wie können wir sie lösen? Bei der Beantwortung dieser Fragen, bewiesen die Nachwuchsdetektive Sachverstand und Einsicht. Geschwindigkeitsüberschreitung, Falschparker oder überfüllte Busse – Viele der gesammelten Probleme lassen sich nur mit Hilfe von Polizei, Ordnungsamt oder der Vestischen lösen. Am Freitag bekamen die Schüler darum die Chance, mit anwesenden Experten aus diesen Bereichen zu sprechen. Bernhard Bösing, Leiter des Ordnungsamts Herten, Klaus Brock, Bezirksbeamter der Polizei und Lydia Schäfers, von der Hertener Stadtplanung hörten sich die aufgedeckten Verkehrsprobleme und Lösungsvorschläge der Schüler an und sicherten ihre Unterstützung zu.

So versprach Bösing, „durch den verstärkt Einsatz von Politessen und KOD vor Ort weiter Präsenz zu zeigen.“ Ergänzen musste er dann trotzdem, dass leider viele der tollen Lösungsvorschläge auf Grund des Kostenfaktors nicht sofort umgesetzt werden könnten. Er forderte die Schüler auf, auch weiterhin selbst so aktiv zu bleiben: „Bittet eure Eltern, euch nicht direkt vor der Schule aus dem Auto zu lassen, sondern lieber 50 Meter weiter. So stellen die Autos keine Sichtbehinderung dar und blockieren keine Zebrastreifen.“

Im Punkto Sachbeschädigung von Bussen oder Bushaltestellen riet Brock den Schülern dazu, Anzeige zu erstatten, wenn man den Täter kennt: „Meldet das der Polizei oder den Lehrern. Das hat nichts mit Petzen zu tun, sondern mit Zivilcourage – wer etwas mit Absicht zerstört hat, muss auch dafür bezahlen!“ Brock zeigte deutlich seine Begeisterung für das Projekt der Schulwegdetektive und der Realschüler: „Das sollte an allen Schulen durchgeführt werden!“

Die Schüler bemängelten jedoch nicht nur das oft rücksichtslose Verhalten von Auto- und Busfahrern, sondern analysierten auch ihr eigenes kritisch. „Wer nett vom Busfahrer behandelt werden will, sollte auch nett zu ihm sein!“ und „Mit viel gegenseitiger Rücksichtnahme wird der Straßenverkehr sicherer!“ – Das waren nur einige Vorschläge, welche die Realschüler auf Erkenntniskarten festhielten. Diese Karten werden sie an die neuen Fünftklässler verteilen, damit die sofort wissen, wie man am freundlichsten miteinander umgeht. Auch Lydia Schäfers war begeistert, von so viel kritischer Selbsteinsicht: „Ohne ein rücksichtsvolles Verhalten im Straßenverkehr klappt es nicht.“

Ursprünglich wollten die Realschüler noch einen Tag lang ein Fahrsicherheitstraining mit den eigenen Rädern absolvieren, der jedoch auf Grund der Orkanwarnung ausfallen musste und nun im Mai nachgeholt wird. Aufgerufen zu der Aktionswoche hatte das Ministerium für Bauen und Verkehr NRW.

Pressekontakt: Pressestelle, Anne Schwierz, Telefon: 02366/303180, E-Mail: a.schwierz@herten.de



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