Mit den Spielplatzkontrolleuren unterwegs

18.04.2008 | Herten

„Es geht um die Sicherheit unserer Kinder“

Freude, Kinderjubel, Fangen und Klettern – ein Kinderspielplatz soll Spaß machen. Doch zahlreiche Gefahrenquellen können dem Spielspaß ein jähes Ende bereiten. Damit sich die Kinder nicht an Splittern, brüchigem Holz oder vorstehenden Nägeln verletzen, sorgen die Spielplatzkontrolleure in Herten für Sicherheit – und das auf 67 Spielplätzen, 10 Spielpunkten, 4 Kindergarten- und 18 Schulhofspielplätzen im Stadtgebiet.

„Wir machen nur Spielplätze“, erklären Michael Rorowski und Andreas Hallmann, denn jeder Spielplatz wird jede Woche kontrolliert. „Sichtkontrolle“ nennen das die Fachmänner vom ZBH. Alles was nicht ordnungsgemäß in Stand ist, wird repariert. Doch damit nicht genug: Alle drei Monate folgt die „Operative Kontrolle“. Da werden Klettergerüsten auf Standfestigkeit überprüft, Schrauben festgezogen und Holz auf Risse kontrolliert. Die große „Hauptuntersuchung“ findet einmal im Jahr statt. Neben den üblichen Kontrollgängen testen Rorowski und Hallmann dann die Fundamentfestigkeit, schauen ob der „Fallschutz“ (Kies, Sand usw.) aufgelockert werden muss und die Schaukelketten noch fest sind. Für die Spielplatzkontrolleure gilt: „Alle Kontrollen müssen gewissenhaft gemacht werden, denn hier geht es um die Sicherheit unserer Kinder! Unfallgefahren werden umgehend beseitigt. Falls das mal nicht sofort geht, sperren wir das Gerät.“

Vier Beschäftigte arbeiten insgesamt für das „Spielplatzteam“. Für Reinigungsarbeiten werden bei Bedarf zusätzliche Mitarbeiter eingesetzt. Besonders die Sauberkeit auf den Spielplätzen ist ein großes Problem. Innerhalb einer Nacht werden Spielplätze oftmals völlig verwüstet und dreckig hinterlassen. Umgeworfene Bänke, angekohlte Spielgeräte, zerbrochene Bierflaschen – für die Männer vom ZBH kein seltener Anblick. „Das Schlimmste sind die Scherben im Sand. Die findet man einfach nicht wieder, da hilft nur eine professionelle Reinigung mit der Sandreinigungsmaschine.“ Doch auch das Verhalten vieler Hundebesitzer stößt bei den Spielplatzkontrolleuren auf Unverständnis: „Hunde haben auf dem Kinderspielplatz einfach nichts zu suchen, aber „Tretminen“ finden sich hier überall“, erzählt Michael Rorowski. Doch auch die Eltern selbst bringen ihre Kinder oftmals ungewollt in Gefahr. „Viele Eltern fordern ihre Kinder dazu auf, beim Spielen und Klettern den Fahrradhelm aufzulassen. Was auf dem Fahrrad für Sicherheit sorgt, kann auf dem Spielplatz aber schnell zur tödlichen Falle werden“, erklärt Andreas Hallmann. „Rutschen die Kinder durch einen Spalt, bleiben sie im schlimmsten Fall mit dem Helm hängen und strangulieren sich“, so Hallmann weiter.

Damit Kinder nicht mit Fingern, Anorak-Kordeln oder den Füßen zwischen Lücken der Spielgeräte stecken bleiben können, nutzen die Spielplatzkontrolleure verschiedene Metallgeräte, die die korrekten Abstände der Aufbauten messen. „Sind die Lücken zu eng, kann sich ein Kind beim Sturz schnell einen Finger quetschen oder gar abreißen“, erläutert Rorowski. Diesem Horrorszenario wollen die Zwei natürlich vorbeugen, darum wird jede Spielplatzüberprüfung auch nachgehalten und mit Fotos dokumentiert.

Alle zwei Jahre müssen die Spielplatzkontrolleure beim TÜV das Seminar „Sicherheit, Wartung und Instandhaltung von Kinderspielplätzen“ besuchen. Neben endlos vielen Normen, Gesetzen und Vorschriften lernen sie auch praktische Anwendungen wie Instandhaltung und Pflege der Geräte. Alle verwendeten Spielgeräte müssen zum Beispiel der DIN 1176 entsprechen und das GS-Zeichen (Geprüfte Sicherheit) tragen. Mit diesem Wissen werden die Spielplatzkontrolleure fit für den Alltag gemacht, damit die Sicherheit der Kinder auch weiterhin im Vordergrund steht.

Pressekontakt: Pressestelle, Anne Schwierz, Telefon: 02366/303180, E-Mail: a.schwierz@herten.de



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