Kreis Steinfurt/Rheine. Die Umsetzung des SGB II (Hartz IV) im Kreis Steinfurt stand im Mittelpunkt eines Arbeitsgesprächs, zu dem der nordrhein-westfälische Arbeitsminister Karl-Josef Laumann jetzt zur GAB nach Rheine gekommen war. Mit Landrat Thomas Kubendorff, den Landtagsabgeordneten Wilfried Grunendahl und Josef Wilp sowie mit Benno Hörst, Vorsitzender des Kreissozialausschusses, und der GAB-Führung diskutierte Laumann über aktuelle Entwicklungen und Perspektiven.
Die GAB als Anstalt öffentlichen Rechts des Kreises Steinfurt vermittelt Langzeitarbeitslose und ist in 21 Städten und Gemeinden des Kreises für das Fallmanagement zuständig. In Emsdetten, Ibbenbüren und Rheine liegt die Zuständigkeit hierfür bei den Städten.
Der Kreis Steinfurt ist in der Bundesrepublik Deutschland eine von 69 Optionskommunen, die eigenständig für Langzeitarbeitslose zuständig ist. Das Optionsmodell ist für den Kreis Steinfurt ein Erfolgsmodell. Kreis, Städte und Gemeinden sowie die GAB arbeiten gut zusammen. Die Arbeitslosenzahl ist mit derzeit 4,8 Prozent auf dem niedrigsten Stand seit 20 Jahren. Ob das Optionsmodell über das Jahr 2010 hinaus fortgeführt wird, ist in den vergangenen Wochen in der Politik verstärkt diskutiert worden.
In einem Schreiben an Landrat Thomas Kubendorff hat Bundesarbeitsminister Olaf Scholz mitgeteilt, dass alle zugelassenen kommunalen Träger über das Jahr 2010 hinaus bestehen bleiben. Wörtlich schreibt Scholz: „Es besteht kein Anlass für Besorgnis." Arbeitsminister Laumann ergänzt, dass Minister Scholz ihm in einem Gespräch erklärt hat, dass auch der dauerhafte Bestand der Option vorstellbar sei. Laumann selbst ist in dieser Frage sehr optimistisch. Für die Verlängerung und dauerhafte Beibehaltung der Option haben sich Landrat Kubendorff und Minister Laumann massiv eingesetzt. Die Vorstände der GAB, Karl-Heinz Hagedorn und Paul Jansen, bedankten sich für dieses Engagement.
Für die Zukunft kommen einige Herausforderungen auf den Kreis Steinfurt und die GAB zu. Die GAB arbeitet seit Jahren erfolgreich mit Zeitarbeitsfirmen zusammen. Der Anteil der Vermittlungen in sozialversicherungspflichtige Beschäftigungsverhältnisse liegt bei etwa 25 Prozent. Karl-Heinz Hagedorn berichtet, dass unter Federführung der Wirtschaftsvereinigung Steinfurt eine Kooperationsvereinbarung mit Zeitarbeitsfirmen abgeschlossen werden soll. Laumann begrüßt die gute Zusammenarbeit zwischen der GAB und der Zeitarbeit. Ebenfalls erfreut zeigte sich Laumann über die Umsetzung des Kombilohnmodells. Derzeit befinden sich 120 Männer und Frauen in Kombilohnstellen. Bis Ende 2008 wird diese Zahl voraussichtlich bei 200 liegen.
Weiter stark im Fokus der GAB stehen junge Menschen unter 25 Jahren, die keine Arbeit haben. Die Zahl der unter 25jährigen im SGB II-Bezug liegt bei etwa 1.000. Der Kreis Steinfurt plant, künftig verstärkt Ausbildungsplätze für unter 25jährige zu fördern. Den Kreis Steinfurt und die GAB sieht Laumann hier auf einem guten Weg.