16. Mai 2008

Verletzte im Schlepptau

Im Notfall können die Copa-Kinder- und Jugendretter helfen

Herten - Sophie legt ihr Ohr ganz nah an den Mund des Verletzten, der im Copa-Hallenbad vor ihr liegt. Sie hört keine Atmung. Auch an Wange und Bauch kann sie keinen Herzschlag fühlen. Also drückt die Zehnjährige mit beiden Händen auf den Brustkorb, 30-mal. Und dann fängt sie mit der Beatmung an.

Zum Glück hat beim Copa-Kinder- und Jugendrettertag nur eine Puppe vor Sophie gelegen. Herzmassage und Beatmung hat die Zehnjährige bloß geübt. Sie hat sich bewusst dazu entschieden, am Kurs für Nachwuchsretter teilzunehmen: „Ich fliege oft nach Mallorca. Wenn da am Strand mal was passiert, möchte ich wissen, was zu tun ist.“  Das hat Schwimm-Meister Reinhard Nowak ihr und den anderen Kindern genau erklärt.

Die fünf „Ws“, die bei einem Notruf zu beantworten sind, können die jungen Schwimmer jetzt im Schlaf. X-mal haben sie sie im Chor aufgesagt: Wo ist der Unfall passiert? Was ist passiert? Wie viele Verletzte gibt es? Welche Arten von Verletzungen liegen vor? Und, zu guter Letzt: Warten auf Rückfragen. Der Theorie-Teil im Clubraum der Wasserflöhe war Pflicht im Erste-Hilfe-Kurs. Die Kür hatten die Kinder da schon absolviert: Streckenschwimmen im Brust-, Kraul- und Rückenstil - und Rettungsschwimmen. Dabei haben sie gleich zwei verschiedene Varianten gelernt: Entweder mit Brustschwimmen, wenn der Verletzte sich noch an den Schultern seines Retters festhalten kann, oder auf dem Rücken, damit der Kopf des Verletzten über Wasser gehalten werden kann.

Die Übungen im Schwimmerbecken vom Hallenbad haben Manuel keine großen Probleme bereitet. Der Elfjährige ist mindestens einmal pro Woche im Wasser, er schwimmt im Verein. Auch die Erste-Hilfe-Übungen an Land hat er mit links absolviert. Sophie dagegen hat schon darüber nachgedacht, ob das bei echten Menschen genauso einfach ist wie an der Puppe: „Wenn man die Herzmassage länger macht, ist das schon anstrengend“, findet sie, „und wenn ich dann bei der Beatmung die Wangen ganz dick aufblähen muss, muss ich aufpassen, dass ich nicht selbst umkippe.“ Sie glaubt, dass sie im Ernstfall noch Hilfestellung bräuchte, zum Beispiel von ihrem Vater. Aber dem könnte sie jetzt ganz genau erklären, was er zu tun hat. Ihr Wissen hat Reinhard Nowak ihr sogar bescheinigt: Eine Urkunde weist sie als Copa-Kinder- und Jugendretterin aus.

Nach der Erste-Hilfe-Aktion geht der Wasserflöhe-Kinderclub erstmal in den Urlaub: Von Samstag, 17. Mai bis einschließlich Samstag, 7. Juni bleibt der Clubraum geschlossen. Auch der Flöhchentreff legt in dieser Zeit eine Pause ein. Ab Dienstag, 10. Juni, geht die Kinderbetreuung dann wie gewohnt weiter.

Weitere Infos: www.copacabackum.de

Rückfragen: Copa Ca Backum Herten, Stefanie Hasler, Telefon: 02366/307-237, E-Mail: s.hasler@herten.de


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Auf dem Rücken schwimmend schleppen sich die Nachwuchs-Retter gegenseitig ab.

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Manuel übt das Beatmen an der Puppe.

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Sophie legt sich bei der Herzmassage ins Zeug.

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