02. Juni 2008

Einen kühlen Kopf bewahren

Energietipp des Monats: Klimaanlage, aber bitte effizient!

Herten - Die ersten warmen Tage hatten Deutschland in den vergangenen Wochen schon fest im Griff. Bei strahlendem Sonnenschein ließ es sich im Freien gut aushalten. Anders war es da in den eigenen vier Wänden: Besonders Dachwohnungen heizen sich im Sommer extrem auf. Da stellt sich schnell die Frage: Wie wär’s mit einer Klimaanlage? Vor dem Kauf sollten allerdings einige Punkte bedacht werden.

Wenn die Lufttemperatur auf 30°C steigt, sinkt die Leistungsfähigkeit von Menschen um bis zu 50 Prozent. Deshalb ist es gerade am Arbeitsplatz wichtig, für einen kühlen Kopf zu sorgen. Weil Klimaanlagen die Luft filtern, können sie außerdem Allergikern Erleichterung verschaffen. Im privaten Bereich ist es allerdings lohnenswert, über Alternativen zur Klimaanlage nachzudenken. Eine Möglichkeit sind zum Beispiel Deckenventilatoren. Sie verbrauchen weniger Strom. Auch Standventilatoren können schon für eine Abkühlung sorgen. Aber Vorsicht: Durch die Zugluft steigt die Erkältungsgefahr.

Klimaanlagen bergen dieses Risiko nur sehr eingeschränkt. Allerdings sind sie echte Stromfresser. Ein durchschnittliches Gerät verbraucht im Monat ungefähr so viel Energie wie eine Kühl-/Gefrierkombination im ganzen Jahr. Deshalb sollte schon beim Kauf darauf geachtet werden, dass die Klimaanlage möglichst effizient kühlt. Hilfreich kann hier das EU-Label sein: Es gibt an, wie viel Energie die Klimaanlage verbraucht und wie viel Kälteleistung sie damit erreicht. Geräte der Klasse A sind besonders sparsam. Aber auch innerhalb der Effizienzklasse gibt es noch Unterschiede. Genau hinsehen lohnt sich also.

Das EU-Label macht auch Angaben zur Lärmentwicklung der Klimaanlage. Monogeräte, die die Luft durch einen Schlauch nach draußen leiten, sind besonders laut. Weil der Schlauch durchs Fenster oder ein Loch in der Wand ins Freie gehängt wird, strömt zusätzlich häufig direkt warme Luft nach. Das macht die Monogeräte uneffizient. Besser sind die so genannten Split-Geräte: Bei ihnen ist ein Teil der Klimaanlage außen angebraucht. So bleibt der Lärm draußen. Erhältlich sind Mono-Splitgeräte für einen Raum und Multi-Splitgeräte, die mehrere Zimmer mit kühler Luft versorgen können.

Üblicherweise funktionieren Klimaanlagen über einen Thermostat. Wenn im Raum die gewünschte Temperatur erreicht ist, schalten sie sich zunächst ab. Steigt die Temperatur, springen sie dann wieder an. Inzwischen gibt es auch Anlagen mit Inverterfunktion. Sie regeln die Raumtemperatur stufenlos und sind besonders effizient. Allerdings sind sie auch teurer als herkömmliche Geräte.

Die oben genannten Klimaanlagen funktionieren - wie Kühlschränke – mit Kühlmitteln. Diese sind heute FCKW-frei und deshalb weniger schädlich für die Umwelt, zumal sie in einem geschlossenen Kältekreislauf zirkulieren. Noch umweltschonender sind so genannte adibate Klimaanlagen: Sie funktionieren ganz einfach durch die Verdunstung von Wasser an der Luft. Das kann den Raum um bis zu 10°C herunter kühlen. Wer eine Wärmepumpen-Heizung hat, kann ganz auf Klimaanlagen verzichten. Wärmepumpen funktionieren in beide Richtungen: Sie wärmen im Winter und kühlen im Sommer. Ähnliches gilt für Fußbodenheizungen: Während im Winter das Wasser, das durch die Rohre fließt, erwärmt wird, sorgt im Sommer kaltes Wasser für angenehme Temperaturen.

Wer sich für eine Klimaanlage entscheidet, muss ab 1. Juli eine Fachfirma beauftragen. Eine neue EU-Richtline untersagt Laien den Einbau und die Reparatur der Geräte. Das gilt auch für die Wartung: Alle zwei bis drei Jahre sollte die Klimaanlage von zertifizierten Fachleuten überprüft werden. Darüber hinaus muss der Luftfilter regelmäßig gereinigt und gewechselt werden: Ein verstopfter Filter senkt die Effizienz.

Ob Klimaanlage oder nicht: Kleine Maßnahmen helfen im Sommer, die Hitze dort zu halten, wo sie Freude macht – nämlich draußen. So sollten die Fenster tagsüber geschlossen bleiben. Sind zusätzlich noch die Jalousien unten, haben die heißen Sonnenstrahlen keine Chance. Weiße Jalousien kühlen besonders gut: Sie nehmen kein Licht auf. Das gilt auch für die Hausfarbe: Hinter hell gestrichenen Wänden bleibt es kühler. Abends, wenn die Sonne sich verabschiedet hat, können die Räume gelüftet werden. Wer für Durchzug sorgt, kühlt besonders effektiv.

Weitere Energietipps unter: www.hertener-stadtwerke.de

Pressekontakt: Hertener Stadtwerke GmbH, Stefanie Hasler, Telefon: 02366/307-237, E-Mail: s.hasler@herten.de


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An heißen Tagen kann auch ein Ventilator für Abkühlung sorgen.

Info: EnergietippJuni08 [Download]