Mit gutem Beispiel vorangehen: Hertener Unternehmen bilden über Bedarf aus

27.05.2008 | Herten

Tag des Ausbildungsplatzes - „Unternehmen müssen sich einen Ruck geben!“

Die Stadtverwaltung Herten hat es vorgemacht: Konzernweit wurden die Ausbildungsstellen in den letzten vier Jahren verdoppelt, von 23 auf 45 Stellen. „Wir bilden über Bedarf aus“, erklärt Bürgermeister Dr. Uli Paetzel und ergänzt: „Auch andere Unternehmen in Herten gehen da mit gutem Beispiel voran. Doch wir müssen weitere Betriebe ermutigen, noch mehr Ausbildungsplätze zu schaffen.“

Das Schlosshotel Westerholt ist eines dieser guten Beispiele. Grund genug für Uli Paetzel, gemeinsam mit Udo Brückner und Herbert-Heinrich Schmidt von der Bundesagentur für Arbeit am „Tag des Ausbildungsplatzes“ dem Schlosshotel-Geschäftsführer Georg Hüsken einen Besuch abzustatten und hinter die Kulissen des 4-Sterne-Hotels zu schauen.

„Wir bekommen pro Jahr bis zu 140 Bewerbungen, da ist es natürlich nicht einfach, den oder die Richtigen zu finden“, erzählt Hüsken. „Oftmals bringen jedoch gerade die schwächeren Bewerber eine bessere Leistung im praktischen Gastrobereich, darum laden wir die Kandidaten der engeren Auswahl zu zwei Schnuppertagen ein. Sie müssen ja auch ins Team passen und sich wohlfühlen“, resümiert der Geschäftsführer. Abitur sei zwar keine Voraussetzung, dafür schaut Hüsken aber auf die Noten der Nebenfächer. "Die sagen viel über die Teamfähigkeit der Kandidaten aus", ist er überzeugt.

Da sich der Betrieb laut Hüsken in den letzten Jahren gut entwickelt hat, konnte die Zahl der Ausbildungsplätze immer weiter aufgestockt werden. So arbeiten ab August acht Auszubildende im Hotel- und sechs im Küchenbereich. „Natürlich wäre es günstiger, Festangestellte zu beschäftigen“, erläutert Georg Hüsken und ergänzt: „Aber Herr Brückner hat mich überzeugt, dass es wichtig ist Ausbildungsplätze zu schaffen.“ Die Übernahmechancen seien gut, erklärt er, doch viele nutzten auch die gute Qualifikation, um in anderen gehobenen Hotels Spitzenpositionen zu erklimmen. So finden sich Hüskens ehemalige Schützlinge nicht selten in Top-Positionen der Hotelier-Branche wieder. „Genau so stellen wir uns den Optimalfall vor: Ein Betrieb, der über Bedarf ausbildet und in dem die Absolventen mit einer sehr guten Qualifikation abschließen“, lobt Schmidt. 

In Herten kommen auf 117 offene Stellen 276 „unversorgte“ Bewerber. „Leider sind die Stellen nicht immer einfach zu vermitteln“, gibt Schmidt zu: „Stellen in Fleischereibetrieben, Backstuben oder im Handwerk sind oftmals aufgrund der Arbeitszeiten nicht so beliebt. Aber hier haben Bewerber gute Chancen einen Ausbildungsplatz zu finden.“

André Deserno hat seinen Traumberuf schon gefunden. Der ehemalige Schüler der Städtischen Realschule Herten hat in seinem Schülerpraktikum in den Hotelbetrieb „reingeschnuppert“ und ist mittlerweile Auszubildender im Schlosshotel. „Ich habe schon immer gerne gekocht und nun hab ich die Chance genutzt, mein Hobby zum Beruf zu machen“, erklärt der 19-jährige Westerholter.

„Unternehmen müssen sich einen Ruck geben“, plädiert Udo Brückner und weist auf die neue Broschüre „Einer geht noch!“ hin. „Wir wollen die Betriebe überzeugen, dass Ausbildung über Bedarf eine wichtige Anlage für die Zukunft der gesamten Branche ist“, erklärt Brückner. Arbeitgeber können Ausbildungsplätze über die Arbeitgeber-Hotline (01801 66 44 66) der Agentur für Arbeit Recklinghausen melden.

Pressekontakt: Pressestelle, Anne Schwierz, Telefon: 02366/303180, E-Mail: a.schwierz@herten.de



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Tag der Ausbildung 2008 / Schlosshotel Westerholt