„Wohnen in Herten 2020“: Schicke Badezimmer sind der Renner

23.06.2008 | Herten

Wohnen zur Miete hat Zukunft

Die Botschaft, die Regina Höbel, Referentin des InWIS Instituts brachte, war eindeutig: Die Nachfrager am Mietwohnungsmarkt sind nach wie vor Familien, die geräumige und preiswerte Wohnungen suchen. Allerdings nimmt diese Zielgruppe ab, die Nachfrager werden im Durchschnitt älter.

Diese Erkenntnis vermittelte sie in der letzten Woche beim 2. Info-Abend „Wohnen in Herten 2020“ im Zukunftszentrum Herten. Über 50 Interessierte waren auf Einladung der Stadt Herten gekommen, um sich über die aktuellen Trends am Wohnungsmarkt in Herten zu informieren.

Die Nachfrage nach Mietwohnungen in Herten ist im regionalen Vergleich als durchschnittlich zu bewerten. Im Süden der Stadt und im Zentrum ist sie als gut zu bezeichnen, im Norden eher durchschnittlich, dort sind die Mietpreise auch höher. Die Zahl der Angebote ist auf alle Stadtteile in etwa gleich verteilt. Im Schnitt liegt die Miete in Herten bei rund 5.00 €/qm und ist seit 2006 keinen großen Schwankungen unterworfen.

Die Nachfrage nach Mietwohnungen ist deutlich angestiegen, während die Nachfrage bei Neubauten zurück gegangen ist. Gleichzeitig ist die Zahl der Angebote nur leicht gestiegen, der Markt bleibt aber entspannt.

Welche Wohnungstypen sind nun aber aktuell und in Zukunft gefragt? Gesucht werden vor allem größere Wohnungen ab 70qm, und zwar von deutschen und ausländischen Familien mit Kindern, aber auch von alleinstehenden Paaren im mittleren Alter und im Rentenalter. Zukünftig ist damit zu rechnen, dass Singlehaushalte im mittleren Alter spürbar zunehmen werden, während Familien abnehmen, auch wegen eines derzeit mangelnden Angebots.

Regina Höbel machte in diesem Zusammenhang auf die zunehmende Bedeutung des Wohnumfeldes für die Wohnungswahl aufmerksam. Dazu gehören für ältere wie jüngere Mieter Serviceangebote, soziale Infrastruktur wie Schulen oder Begegnungsmöglichkeiten, aber auch eine ansprechende Gestaltung der Flächen rund um das Wohnhaus ist wichtig. Innerhalb der Wohnung ist einer Umfrage zufolge das Badezimmer der Raum, dem nach dem Wohnzimmer die wichtigste Bedeutung zugemessen wird. Auf Platz drei erst folgt die Küche, dann das Schlafzimmer. Völlig out sind enge Bäder, Toiletten im Badezimmer, Duschvorhänge und Kachelung mit „Schlachthausambiente“, so die Trendforscher.

Das große Zukunftsthema werden seniorengerechte Wohnungen sein, die heute noch die Ausnahme sind, zukünftig aber Standard sein werden. Schon jetzt wünschen sich 80% der über 60-Jährigen eine seniorenfreundliche Wohnung. Bei den 45 bis 59 Jährigen sind es immerhin über 60%. Gemeint sind Wohnungen ohne Schwellen, mit entsprechendem Zugang (treppenfrei), sowie ein seniorengerechtes Bad/WC. Pflegeangebote werden, zumindest noch in den befragten Altersgruppen, als weniger wichtig betrachtet.

Das Resümee für den erfolgreichen Vermieter: Bei einem entspannten Wohnungsmarkt können Wohnungen nur vermietet werden, wenn sie den aktuellen Anforderungen gerecht werden. Angesagt ist individuelles, großzügiges Wohnen mit Komfort. Auf das Preis-Leistungsverhältnis achten die Mieter genau, ebenso auf die Energiekosten.

Wer seine Mieter lange halten möchte, oder die Wohnung für die Zukunft rüsten will, sollte beim Umbau Barrieren in Badezimmern beseitigen und breite Türöffnungen vorsehen. Für solche Modernisierungsmaßnahmen gibt es öffentliche Fördergelder.

Vermieter, die sich Anregungen für den barrierearmen Ausbau von Wohnungen holen wollen, können dies in der Modellwohnung in der Wilhelmstraße 6 (planraumleben) tun. Der Besuch der Ausstellung ist kostenlos. „Die Stadt wird die Reihe der Informationsveranstaltungen für private Vermieter fortsetzen, denn der Bedarf an fachgerechter Beratung ist groß“, so Susanne Barth, zuständig für das Projekt „Wohnen in Herten 2020“. Informationen und Anmeldungen sind jederzeit möglich unter der Telefonnummer 02366/303434.

Pressekontakt: Pressestelle, Svenja Küchmeister, Telefon: 02366/303227



Zu dieser Meldung können wir Ihnen folgendes Medium anbieten:

Wohnen 2020 (06/08)