„Gemeinsames Ziel: Neues Leben!“

24.06.2008 | Herten

Städte, MGG und RAG wollen schnelle Entwicklung des Bergbaustandorts Westerholt

„Der Verlust von 3.000 Arbeitsplätzen ist für die Region mehr als schmerzlich. Aber wir werden dafür sorgen, dass der Standort Westerholt nach seiner Schließung möglichst schnell mit neuem Leben erfüllt wird.“ So entschlossen zeigen sich die Bürgermeister der Städte Gelsenkirchen und Herten sowie Vertreter der Montan-Grundstücksgesellschaft MGG und der RAG. Jetzt haben die vier Partner eine gemeinsame Vereinbarung unterzeichnet, um diesen Entwicklungsprozess mit aller Kraft voranzutreiben.

„Wir erleben eine politische Zerstörung des Bergbaus, die wir für grundverkehrt halten“, erklärt Hertens Bürgermeister Dr. Uli Paetzel. „Doch um aus dieser Misere für alle Beteiligten das Beste zu machen, haben wir uns frühzeitig an einen Tisch gesetzt und entscheidende Weichen gestellt. Jetzt werden wir im Rahmen einer interkommunalen Projektgemeinschaft unsere Zukunftskonzepte gemeinsam umsetzen.“

Erste gute Erfahrungen mit einem ähnlichen Gemeinschaftsprojekt konnten die Stadt Herten und die MGG bereits mit der Entwicklung des Zukunftsstandorts Ewald im Hertener Süden sammeln. „Die Zusammenarbeit in diesem Projekt läuft hervorragend - unsere Erwartungen sind bereits zum jetzigen Zeitpunkt weit übertroffen. Deshalb blicken wir auch für den Standort Westerholt mehr als optimistisch in die Zukunft“, sagt Hertens Stadtbaurat Volker Lindner.

Doch trotz aller Zuversicht wissen die Partner um die Herausforderungen, die hinter einer solchen Großmaßnahme stecken: „Wir werden für unsere Projekte einen langen Atem brauchen“, glauben Gelsenkirchens Oberbürgermeister Frank Baranowski und Prof. Dr. Hans-Peter Noll, Vorsitzender der MGG-Geschäftsführung. „Dazu kommt, dass wir auch unter größter Anstrengung die ursprüngliche Zahl der Arbeitsplätze voraussichtlich nicht mehr erreichen werden. Doch wir werden mit neuen Schwerpunkten und vereinten Kräften die Voraussetzungen für eine nachhaltige und arbeitsplatzintensive Folgenutzung schaffen.“

Potenzial besitzt der Standort nach Einschätzung der Partner zur Genüge: Flächengröße, Gebäudebestand, Verkehrsanbindung und nicht zuletzt die zur Verfügung stehenden Ressourcen wie Grubengas und Erdwärme werden bei der Entwicklung eine entscheidende Rolle spielen. Durch die Einbindung in das Integrierte Handlungskonzept Hassel, Westerholt und Bertlich soll der Standort außerdem städtebaulich weiter entwickelt werden. Der gemeinsame Förderantrag ist gestellt, der erste Schritt wurde bereits genehmigt.

Erste Schritte für eine Überplanung der Fläche Westerholt wurden bereits im vergangenen Jahr eingeleitet. In einem fünftägigen Workshop – der sogenannten Charrette – berieten Experten aus Wissenschaft, Wirtschaft und Verwaltung gemeinsam über die Zukunft des Geländes. In dem von der Technischen Universität München geleiteten Forschungsprojekt wurden verschiedene Methoden, Ideen und Konzepte erarbeitet. Vier Teams präsentierten erste Entwürfe für die Fläche des zum Bergwerk Lippe zugehörigen Standortes Westerholt.

Pressekontakt: Pressestelle, Nele Däubler (Pressesprecherin), Tel: 02366/303-357, Mail: n.daeubler@herten.de



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Vertragsunterzeichnung Bergwerk Lippe