Kreis Steinfurt/Rheine. „Schulen sind der wichtigste Baustein zum Bildungserfolg. Allein können sie aber ihre Aufgabe nicht meistern. Sie benötigen die Hilfe aller regionalen Experten - Musikschulen, Volkshochschulen, Kirchen, Polizei, Kammern.“ Schulministerin Barbara Sommer brachte auf den Punkt, wozu die nun unterzeichnete Kooperationsvereinbarung über regionale Bildungsnetzwerke dienen soll.
Landrat Thomas Kubendorff und Rheines Beigeordnete Ute Ehrenberg vertraten in Düsseldorf die Interessen der Städte und Gemeinden im Kreis Steinfurt. Von diesen waren etliche bei der Gestaltung des Vereinbarungstextes umfassend eingebunden.
„Wir haben beste Erfahrungen mit dem Modellprojekt ‚Selbstständige Schule’ gemacht“, erläuterte Kubendorff in seinem Impulsreferat. „Darauf aufbauend sind wir mit der Bezirksregierung in einen Diskussionsprozess über weitere Verbesserungsmöglichkeiten eingestiegen. Zusätzlich hat uns der Kreisentwicklungsprozess gezeigt, dass Netzwerke zwischen Schulen und regionalen Partnern erforderlich sind, um Bildung verantwortlich und erfolgreich zu gestalten.“
Mit dem jetzt beendeten Projekt „Selbständige Schule“, an dem der Kreis Steinfurt als eine von 19 Modellregionen teilgenommen hatte, bekamen die Schulen mehr Freiräume nach innen. Das jetzt von Kubendorff und der Ministerin unterzeichnete Vertragswerk über ein regionales Bildungsnetzwerk leitet den notwendigen zweiten Schritt ein – die Vernetzung nach außen. Damit bekräftigen Land und Kreise die Chance wie die Pflicht, flächendeckend miteinander zu kooperieren und ein ganzheitliches Bildungskonzept zu entwickeln.
Ministerin Sommer: „Gute Schulen sind eigenverantwortliche Schulen. Und: Gute Schulen sind solche, die mitten im Leben stehen: die in Gesellschaft und Wirtschaft verankert sind. Wer eine ganzheitliche Bildung will, muss das Interesse aller an Schulen wecken und bündeln.“
Konkret heißt dies in Zukunft: Regionale Bildungsnetzwerke schaffen den Schulen, Kommunen und der Schulaufsicht bisher nicht bekannte Informations- und Kommunikationsplattformen. Die Schulen können sich hier schulformübergreifend vernetzen, mit dem Schulträger und der Schulaufsicht eng zusammenarbeiten und unbürokratisch den Fortbildungsbedarf und Ressourceneinsatz abstimmen. Landesweit werden dafür in den teilnehmenden Regionen drei Gremien geschaffen: Regionale Bildungskonferenzen, Lenkungskreise und Geschäftstellen bilden die Strukturen der Bildungsnetzwerke.
Im Kreis Steinfurt werden die Vorbereitungen zur Einberufung der ersten Bildungskonferenz nach den Sommerferien beginnen.
Schule, Schülerinnen und Schüler im regionalen Bildungsnetzwerk des Kreises Steinfurt sollen von Anfang an mit dem Leben und der Praxis in Berührung kommen. „Wenn alle Kooperationspartner ihre Kräfte bündeln, wird der Weg erfolgreich sein“, stellte Kubendorff in Aussicht. Jetzt ginge es daran, den Schülerinnen und Schülern praktische Erfahrungen direkt aus der Region zu bieten.