Pressemeldung der Stadt Bocholt

Bocholt, 26. Juni 2008

Bocholter Dörfer mit Zukunft

Suderwick und Barlo beteiligen sich an Kreiswettbewerb

Bocholt (pd).

Suderwick und Barlo sind fit für die Zukunft. Die Bewertungskommission des Kreiswettbewerbs „Unser Dorf hat Zukunft“ konnte sich am Mittwoch, dem 25. Juni, davon überzeugen. Die Juroren Ursula Sieverding aus Rhede, Georg Ketteler aus Bocholt, Hubert Groethues und Roland Schulte aus Borken besuchten nacheinander die beiden Ortsteile.

Als Vorsitzender des Suderwicker Heimatvereins hob Johannes Hoven die Chancen hervor, die die besondere Lage Suderwicks an der Grenze zu den Niederlanden bietet: "Früher waren Grenzregionen benachteiligt. Heute nutzen wir die Vorteile und Chancen der besonderen Grenzlage. Wir haben Möglichkeiten, von denen viele Dörfer nur träumen dürfen."

Hoven setzte drei Schwerpunkte: Chancen für alte Menschen, für Kinder und den Tourismus.

So besuchten die Juroren in Suderwick das Europaprojekt, wo ein niederländisches und ein deutsches Wohn- und Pflegehaus durch eine Brücke miteinander verbunden sind.

Zur Zeit sind die Bauarbeiten im deutschen Altenwohnheim, dem Bültenhaus, und im Bereich der Brücke noch im Gange. Projektkoordinator Andreas Jakob Theisen ist aber zuversichtlich, dass bis zum Einzug der ersten Bewohner am 1. August, Brücke und Bültenhaus fertig sein werden.

Durch das Projekt wird ermöglicht, dass pflegebedürftige Suderwicker Senioren nicht aus Suderwick fortziehen müssen und durch ein deutsch-niederländisches Team betreut werden können.

Theisen hob hervor, dass als Ausfluss des Europaprojektes nach niederländischem Vorbild auch ein Kreis ehrenamtlicher Helfer aufgebaut worden ist, der Angehörige entlastet, die alte und kranke Menschen zu Hause pflegen.

Zweiter Schwerpunkt der Suderwicker Vorstellung war die bilinguale Grundschule. Bekanntlich gehen viele Kinder aus Suderwick in Aaltener Basisschulen und wachsen so zweisprachig auf. Der Erste Stadtrat Thomas Waschki erklärte, dieser Vorteil solle noch verstärkt werden, indem die Pfarrer-Wigger-Schule zur bilingualen Grundschule wird. In einem ersten Schritt sollen die Lehrer stundenweise in Aalten unterrichten, während Aaltener Lehrer in Suderwick Unterricht geben.

Auf längere Sicht ist angedacht, die bilinguale Schule in einem gemeinsamen Gebäude unterzubringen. Johannes Hoven: „Die Zweisprachigkeit bietet große Chancen für unsere Kinder, sei es für die Ausbildung, für ein Studium in Holland oder für den zukünftigen Beruf.“

 

Als besondere Attraktionen für den Tourismus wies Hoven auf das gute Wanderwegenetz und das gut ausgebaute Angebot an Fahrradrouten mit Infotafeln über Sehenswürdigkeiten hin.

Auch die besondere Lage mit der „unsichtbaren“ Grenze locke Touristen nach Suderwick.

Bevor die Juroren Barlo in Richtung Suderwick verließen, lobte Juror Hubert Groethus die Zusammenarbeit der Suderwicker mit ihren Dinxperloer Nachbarn, die sicher einzigartig sei.

 

Die Präsentation im Ortsteil Barlo stand ganz im Zeichen des Zusammenhalts der Barloer Vereine und des bürgerschaftlichen Engagements.

Bernd Kleine-Rüschkamp und Gregor Kampshoff von Pro Barlo, dem Dachverband der Barloer Vereine, hatten zahlreiche Barloer mobilisiert, die gemeinsam mit den Juroren an der „Bereisung“ teilnahmen.

Kleine-Rüschkamp und Kampshoff zeigten in der vereinseigenen Gaststätte Wissing-Flinzenberg eine Präsentation, die den Ort in vielen Facetten vorstellte.

 

Sie wiesen unter anderem auf die gute Infrastruktur, die starke Gastronomie und das lebendige Vereinsleben hin. Bemerkenswert ist, dass in Barlo bei rund 2.200 Einwohnern

133 Geschäfte ansässig sind. Alle drei Jahre veranstaltet die Werbegemeinschaft Wunderbarlo eine Messe, wo sich die Betriebe präsentieren können.

Kleine Rüschkamp und Kampshoff wiesen auch auf die guten Informationsmöglichkeiten für Barloer hin. Denn jedes Jahr erscheint in Barlo eine Broschüre mit Ansprechpartnern von Barloer Vereinen und Instiutionen. Eine weitere hervorragende Informationsquelle ist die Homepage www.barlo-online.de, wo viel Wissenswertes und Aktuelles über Barlo zu finden ist.

Die Barloer Bürger regeln vieles in Eigenregie, so Kleine-Rüschkamp. Als Beispiel führte er Schülerlotsendienste der Eltern oder die Hilfe der Nachbarschaft bei Beerdigungen an.

 

Dass auch die Kleinsten schon von ihrem Dorf überzeugt sind, zeigte sich, als die Juroren den Spielplatz besuchten. Sie wurden von Kindern der Barloer Kindergärten empfangen, die Käppis mit dem Aufdruck „Unser Dorf hat Zukunft“ trugen und „Barlo ist der Hit“ sangen. Der Spielplatz, der nicht nur von Barloer Kindern, sondern auch von Besuchern aus dem Umland genutzt wird, ist ein besonderes Beispiel bürgerschaftlichen Engagements.

Nachdem die Barloer den Spielplatz in Eigenregie ein halbes Jahr lang renoviert haben, konnte er Ostern wieder eröffnet werden. Für die Renovierung hatten die Barloer im Vorfeld gesammelt und Geld- und Sachspenden im Wert von rund 47.000 Euro bekommen.

In einer Bustour durch Ort und den Außenbereich durch Barlo informierten Mitglieder verschiedener Barloer Vereine über Wissenswertes und Zukunftsperspektiven ihres Ortes.

Die Bereisung klang aus in der Museumsscheune Schulze Wehninck, wo die Juroren sich bei Kaffee und Schnittchen von Barlos Leistungsfähigkeit beeindruckt zeigten.

 

Barlo und Suderwick waren schon beim letzten Kreiswettbewerb, der vor drei Jahren ausgerichtet wurde, mit Erfolg dabei. Suderwick erhielt einen Preis für das Wanderwegesystem „Spurensuche“.

Barlo erhielt einen Preis der ersten Preisgruppe sowie einen Sonderpreis für das Engagement der Barloer Vereine zum Erhalt der Dorfgaststätte. Die Barloer Landfrauen freuten sich über einen Sonderpreis für ihr soziales Engagement in der Dorfgemeinschaft.

 

Am diesjährigen Wettbewerb beteiligen sich 13 Orte aus dem Kreis Borken.

Das Ergebnis wollen die Juroren am kommenden Freitag Nachmittag bekannt geben.

 

 


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Kinder auf dem Spielplatz
Kinder auf dem Spielplatz

Europaprojekt
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